Fachverantwortlichentagung 2014

Für Schweizer Verhänltnisse sind wir eine sehr grosse Schule, wir sehen einander nur, wenn wir das viel im Voraus planen. Deshalb gibt es bei uns fixe Jahrestermine, die immer zur gleichen Zeit stattfinden, z.B. die Tagung der Leitung mit den Fachverantwortlichen heute. Da kommen die die, Teile von diesen und jenen zusammen. Dies um zu diskutieren, in Gruppen zu arbeiten und nicht weniger als die Standards für das nächste Schuljahr festzusetzen.
Das Programm heute beinhaltet folgende Punkte, die je ein bis zwei Stunden in Anspruch nehmen werden:

  • Blended Learning: Vorgehen 2014, Moodle Plattform
  • Semesterplan: heutige Standards, Standards 2014
  • Disziplinarwesen: Standortbestimmung, Aufnahme der Inputs aus den Fachschaften
  • Stundenplanprozess
  • Ich bin dann mal im Emmental. Einen guten Tag allerseits!

    Ich komme zu nix

    Im Moment schaffe ich es einfach kaum, etwas zu beenden. Alles bleibt angefangen, weil mir entweder die Zeit ausgeht oder die Entscheidungen und Zusagen Dritter fehlen, um den nächsten Schritt machen zu können. Auch wenn ich das im Voraus wusste – es steht vieles an, das zum ersten Mal gemacht wird – ist das unbefriedigend.
    Vielleicht sollte ich einfach jeden Abend so lange meditieren, bis ich mit dem wenigen, was gemacht ist, glücklich bin. Aber dann muss das jemand anderes ausbaden, der vielleicht nicht meditiert.
    Soviel zum Wintereinbruch.

    Azubis an der Buchmesse

    Wir reisen jeweils am Donnerstag an, ab 15.00 Uhr haben die Azubis Termine. Die Frankfurter Buchmesse erscheint beim ersten Besuch riesig. Doch weil wir die Standorte schon im Vorraus angeschaut und die meisten den Hallenplan auf dem Handy haben, kann’s trotzdem schnell losgehen.
    Wir unterscheiden individuelle und offizielle Meetings. Die individuellen Treffen müssen die Azubis im Vorfeld selber vereinbaren. Das kann aus purem Interesse geschehen oder weil sie ein Verlagsportrait erstellen. Das dazugehörige Leistungsziel aus der Verordnung heisst: Buchhändlerinnen beurteilen die Wirkung eines Verlages anhand seines Auftritts an einer Buchmesse und präsentieren die Ergebnisse anderen Lernenden.
    Die offiziellen Verlagsmeetings werden vorab vom Verband organisiert. Verschiedenste Verlage empfangen dabei eine Gruppe Azubis und geben Auskunft über Geschichte, Motivation, oft sogar Umsatzzahlen und Zukunftspläne. Diese Treffen sind für die Lernenden spannend, weil sie dort die Vielfalt des Verlagsschaffens erkennen, ob Peter Hammer, Moritz, ob Reprodukt oder Piper, ob AT oder Reise Know-How, Wagenbach oder Carlsen: Die Azubis werden ausnahmslos von hochkarätigem Personal empfangen. Bei C.H. Beck, der dieses Jahr sein 250. Jubiläum feierte, waren sogar die Verleger der ältesten Generation zugegen. Es spricht sich dann ganz ungezwungen über die Geschichte des Familienunternehmens, samt Leiden und Freuden von einst bis heute.
    Weiter bringen viele der Azubis auch Aufgaben aus ihrem Lehrbetrieb mit. Das kann beispielsweise heissen, dass sie beim Stand eines schwer erreichbaren, ausländischen Verlages Prospekte abholen oder gezielt nach Non-Books suchen, die sich in der kommenden Weihnachtszeit als Zusatzverkauf eignen.
    Zudem haben Sie Aufgaben aus der Schule, dieses Jahr betrafen diese E-Books, also digitale Bücher (nicht Lesegeräte) und Marketingmassnahmen der Verlage gegenüber den Buchhandlungen.
    Ebenfalls zum Programm gehört, den Ehrengast zu besuchen und mindestens eine weitere Veranstaltung, sich dazu Notizen zu machen und eine Meinung zu bilden.
    Aber daneben hat auch noch Individuelles Platz. Viele Azubis entwickeln beim ersten Messebesuch noch ein Flair für irgend etwas Neues. Zudem wachsen die Klassen zusammen. AHA-Erlebnisse auf Exkursionen betreffen nicht immer nur die Lerninhalte, das ist ja klar.
    Die Originalberichte der Lernenden und ihre Fotos kommen dann im nächsten Pegasus, einige schöne Bilder sind schon online.

    Beherzigte Ratschläge

  • Mehr an die Sonne („du bist so blass“): Vier Tage strahlendes Camarguewetter und zwei Tage Wandern.
  • Eine Sache nach der anderen machen (sagen alle): Ich habe mich in genau dieser Manier der Beigen angenommen und bin nun bereit für die kommenden.
  • Täglich den Nacken dehnen (rät der Chiro): In den letzten acht Wochen habe ich es nur drei Mal vergessen.
  • Dazulernen in der unterrichtsfreien Zeit (wird von Lehrerinnen erwartet): Ich habe ordentlich Französisch gelernt und mir auf dem Handy mit Flashcards ein persönliches Themen-Vocabulaire angelegt.
  • Mehr Zeit für Freundinnen (empfehlen Freundinnen): Ich habe in den letzten drei Wochen wohl so viel und ziellos gequatscht wie im ganzen Jahr zuvor nicht.
  • Nun breche ich auf mit unserer Zweitlehrjahrs-Schar an die Buchmesse. Dieses Jahr mit dem Car. Das begeistert mich nur mässig, ist aber billiger. Und für einmal genügend Gepäck hin- und vor allem zurücknehmen zu können hat schon Vorteile.

    Herbstzeit, Wanderzeit

    Am Samstag sind wir bei perfektem Wander- und Jagdwetter auf der Engstligenalp gestartet, um über den Chindbettipass zum Daubensee auf die Gemmi zu laufen, eine Route, die schon manchen Wanderfreund erfreut hat.
    Blick zurück ins Tal
    Am Tschingellochtighore
    Die Übernachtung auf der Gemmi und Sprachgrenze – mit Jassen in Französisch und Einfränklern zum Duschen – sorgte für Berghüttengefühle. Zum Abstieg vom Gemmipass über Sunnbühl nach Kandersteg begleiteten uns Regenwolken, die sich jedoch freundlich zurückhielten. Der Ausklang beim währschaften Zmittag war perfekt, denn das Essen ist neben den Schuhen beim Wandern das Wichtigste.

    Herbstzeit, Beigenzeit

    Eine Beige ist im in der Schweiz gebräuchlichen Diminuitiv ein „Bigeli“. Und weil praktisch alle Ferien des ganzen Schuljahres auf das erste Semster fallen, schalten wir in schulfreien Zeiten wie jetzt ganze Tage ohne Termine ein. In den Agenden steht dann „Office, keine Termine“ oder „Pendenzen, keine Termine“ oder eben „Bigeli“.
    An diesen Tagen geht es einerseits darum, Pendenzen so abzuarbeiten, dass nichts mehr davon herumliegt. Zum anderen geht es darum, das, was man nicht beenden kann auf To-do-Listen, Checklisten oder in die Agenda zu übertragen. Und das Wichtigste: Kommende Fragen imaginieren und so die Bigeli der Zukunft niedrig halten. Man muss wirklich den Kopf bei der Sache haben, um zu ermessen, welche Fragen und Probleme noch entstehen könnten. (Die Schule ist wahrlich ein Arbeitsplatz, an dem Erfahrung viel bringt.) Und nein, das Gelassenheitsmantra „wir schauen dann, wenn es soweit ist“ funktioniert in der Schulverwaltung nicht. Denn dann ist es immer zu spät und man hat keine Zeit ausser zum Zuschauen, wie sich ein Fehler multipliziert und Missverständnisse epidemische Ausmasse annehmen. Jedenfalls in einer grossen Schule wie der unseren, wo nicht jeder jedem automatisch auf dem Gang begegnet.
    Mein heutiges Bigeli ist recht harmlos, es umfasst:

  • Neue kaufmännische Prüfungskommission: Unterlagen studieren, Termine eintragen
  • Bschaffungsanträge fürs Schuljahr prüfen, mahnen, anpassen
  • Auf Kundenwunsch Daten von der Website nehmen
  • Raumreservationen fürs Schuljahr bearbeiten (Ha! Klingt einfach. Doch eine Abteilungsleiterin könnte jahrelang ein reines Raumbedarfsblog füllen, aber anonym.)
  • Aktennotizen verfassen, in Umlauf geben, Rücklauf terminieren
  • Alle Abteilungsinfos und -sitzungen fürs Schuljahr planen
  • Wandeln oder weichen

    Inserat Wandeln oder weichen aus Buchreport
    Ich wusste ja, dass Lyssa heute CEO von SPON ist und finde ihren Weg seit jeher beeindruckend und adorabel. Nur jetzt, wo sie mir in der buchhändlerischen Fachpresse begegnet, ist es merkwürdig. Wenn ich jemanden über Jahre via Blog zu kennen meine, mit Hund und als geachtete Trauzeugin und also von verschiedener Seite, dann ist die Arbeitspersönlichkeit gewöhnungsbedürftig.
    Nebenwirkungen einer Dekade virtuellen Lebens. Panta rhei.