Ich weiss ja, weshalb ich nicht bei Amazon kaufe. Mich enttäuschte schon oft, dass Amazon als Bude von netten Jungs, die ganz fein programmieren können, rüberkommt. Vor allem bei belesenen Konsumenten, die es sich sonst auch leisten, bedacht einzukaufen.
Seit zwei Tagen reagieren Leute auf diesen Film. Viele sind überrascht, schockiert, ich wurde oft darauf angesprochen. Warum erstaunt es nach dreissig Jahren Globalisierung immer noch? Angemessene Preise sind keine Garantie für akzeptable Arbeitsbedingungen. Aber derart billig ist eine Garantie für miserable Arbeitsbedingungen unter Überwachung, sonst bringt ein Mensch diese Leistung nicht. Ein Unternehmen wie Amazon kann mit guten Ideen und grenzwertiger Taktik Kosten sparen. Aber nicht genug für kostenlose Lieferungen in die ganze Welt. Und weil es immer Ausgelieferte gibt, für die schlimmste Arbeitsbedingungen weniger schlimm sind als gar kein Einkommen, werden uns solche Angebote immer unterbreitet werden. Und dann müssen wir nachdenken. Abwägen kann dauern. Empören geht schneller (wieder weg).
Meine Prognose ist, dass Amazon das problemlos verträgt, höchstens ein paar Fäden ziehen muss. Ich glaube, dass sie sich nur in einer Sache wirklich vertan haben: Rechtsradikale bei ihrer Security. Das wäre Aldi nie passiert.
Jahr: 2013
Zum ersten Mal
Langlaufen. Das scheint mir ein schöner Sport zu sein. Und er eignet sich ausgezeichnet, unangenehe Erlebnisse zu vergessen, was ich dieses Wochende besonders nötig hatte. Leider war’s zu kalt im Goms zum Anhalten und Fotos zu machen. So sieht es bei mir natürlich nicht aus, aber auch nicht gerade so. Irgendwas zwischendrin. Die erste Fahrt auf der landschaftlich wundervollen Strecke, der „Rottenloipe“ ist gelungen. Zehn Kilometer von Oberwald nach Münster dem Rotten entlang. Und das Hotel ist auch zu empfehlen, stilechte Nippes und ausgezeichnete Küche.
Der Pegasus 110
Lose Anfänge
von Blogbeiträgen:
Beim ersten würde ich mir Frust vom Leibe schreiben, für den zweiten habe ich viel zu lange bildungspolitisches Material gesammelt, im dritten wollte ich notieren, was ich alles für die Katz vorbereitet und gar nie verwendet habe und im vierten ginge es darum, meine Fotos von Buchhandlungen Orten und Daten zuzuordnen. #note2self
Sonntag war’s noch gemütlich
Der Sonntag war noch gemütlich, wir haben mit Freunden ein währschaftes Mittagessen geteilt und uns gefragt, ob die Sonntagspredigt eigens dafür erfunden worden sei, Braten aller Art niedergaren zu lassen.
Auf Montag hatte ich eine saumässig schlechte Nacht und bin seither krank. Heute kann ich immerhin korrigieren und glaube, mich morgen wieder der steifen Brise des Semesterschlusses stellen zu können.
Ich hoffe, allen Mitlesenden gehe es gut und bedanke mich schonmal für die vielen Genesungswünsche per Mail. Denkt dran, Sistas: Eisenmangel beheben! Geht leicht und hilft schnell.
Versöhnungswalzer
Stand der Dinge
Wie durch Zauberei landen manchmal weissnichtwieviele noch zu formulierende Sachen bei mir. Vielleicht reiss ich sie auch an mich ohne es zu merken. Jedenfalls bin ich im Hintertreffen und im Stress. Schreiben heisst ja immer ein wenig Recherche, auch Meinungsmache (selbst bei Protokollen, auch wenn’s keiner zugibt), Dokumentations- und Originalitätsanspruch gleichermassen.
Nun denn, jetzt wo’s aufgeht zum letzten Gefecht, kann ich ja IMHO zur Abzockerinitiative noch hier posten. (Die Abstimmungsparolen der Gewerkschaften zeigen wieder einmal Weg und Wirkung von Populismus: UNIA sagt Ja, Gewerkschaftsbund empfiehlt leer einzulegen und Travail Suisse hat erstaunlicherweise den Mut zum Nein.)
Schöne Dinge: Ich hab ein neues Velo gekauft, bei dem allerbesten Velohändler, einem echten Aussteiger (aus dem Lehrerberuf unter fünfjährigem Ferienverzicht und zum halben Lohn zum Traumberuf). Ich habe grosse Freude!
Dann habe ich „Searching for Sugar Man“, den besten Dokumentarfilm seit Gezeiten, gesehen. Ich lege ihn jedem ans Herz (hier nur Nachtvorstellung, aber Kino anstatt schlafen lohnt sich in diesem Fall). Und jetzt gehe ich mit Nièce und Neveu in den Hotzenplotz. Auf Wiedersehen Potzpulverdampfundpistorlenrauch.
Gedankensplitter zur Lebensphase
Also ich bin ja jetzt in der Lebensphase, wo ich familienintern nicht mehr so gebraucht werde und zu diesem Abschnitt gibt es ja glücklicherweise viele Ratgeber.
Dort heisst es dann, dass sich Frauen neue Tätigkeitensfelder erschliesse sollen, womit meistens beruflicher Wiedereinstieg oder Befriedigung im Ehrenamt oder Hobby gemeint sind, was bei mir ja nicht so dringend ansteht. Oder es wird Yoga empfohlen. Aber ich habe damit aufgehört. Ich wollte wieder echten Sport machen und in der Folge tut mir immer irgend etwas weh, wohl auch nur, weil ich die Ratgebertipps zu wenig beherzige. Dann wird auch geraten, sich der Momente, in denen man trotz allem noch gebraucht wird, bewusster zu werden. Ohmmmm, das mache ich jetzt: Heute war ich unersetzlich, weil der Mann für seine Grippenimpfung nicht beim Arzt anstehen wollte, sondern sich diese in der Apotheke geholt hat und sie von mir in den mit Fensterputzmittel desinfizierten Arm hat drücken lassen. In dem Moment war ich total wichtig. Ohmmm.
Auch für morgen, Sonntag, habe ich schon etwas gefunden: Ich habe mich von meiner Mutter breitschlagen lassen, einen Text zur Abzockerinitiative zu schreiben. Offenbar sind die SP-Leute dünn gesät, die sich schriftlich dagegen äussern wollen, deshalb bin ich – die ich die Initiative wirklich von Herzen ablehne – auch hier ganz schön unersetzlich. (Mal sehen, was dabei herauskommt. Wenn es etwas taugt, werde ich es vielleicht hier verlinken.)
Und danach gibt’s ja wieder sagenhafte Wertschätzung im Beruf; ein frischer Montag wartet unser und hoffentlich ohne Unbill.
Gute Woche allerseits!
Was so läuft
(und was weniger)