Der World Disasters Report 2005 (mit den Zahlen von 2004) ist erschienen. Der Bericht des Internationalen Roten Kreuzes und Halbmonds (und bald Kristalls, wer weiss) ist eine ausgezeichnete Quelle. Kaum ein internationaler Bericht korrigiert und widerlegt so viele Pressemeldungen und präsentiert sich so einfach lesbar wie dieser. Und neu sind sogar einzelne Kapitel online. Sehr aufschlussreich ist zum Beispiel „Information black hole in Aceh“ mit dem wichtigen Kasten „Three myths – among many“. Oder das Kapitel über die Zusammenarbeit mit den Medien, das mich allerdings nicht überzeugt hat.
Als ich meine Arbeit als Leiterin des DOCUDISP abgeschlossen habe, verabschiedete ich mich mit den Worten von Womens Ink., die mich noch heute leiten:
Information is Power. Use it, share it.
Alle Leute haben ihre eigenen und sehr verschiedene Antriebsfedern. Ob ich in der Schule Workshops zum Thema Zensur mache, ob ich blogge, ob ich Bücher empfehle, ob ich ein Forum gründe: Die Motivation für viele wichtige Dinge in meinem Leben ist, dass dieses Prinzip verkannt oder gar mit Füssen getreten wird.
In diesem neuen Bericht über Naturkatastrophen heisst es, dass im Jahr 2004 eine Viertel Million Menschen in 719 Naturkatastrophen ums Leben gekommen sind. Red Cross Red Crescent erklärt darin und an der Pressekonferenz dazu deutlich, dass bessere Informationen Tausende hätten retten können. Ich bin zuversichtlich, dass auch im Hinblick auf die Hurrikane in Nord- und Mittelamerika klare Worte folgen.
Die Frage und das Problem unserers schnellen Zeitalters ist nur, ob genug lesen und verfügbar machen, was erst mit Verzögerung und nicht von Reuters kommt.