u.v.m.

freiwillig & mehr!
Ich freue mich jedes Mal wie eine Schneekönigin Lehrerin, wenn jemand mehr macht als gefordert. Auch wenn sich das nur in Karmapunkten rechnet und nicht in Noten, weil es ja eben nicht gefordert war.
Wie die Schülerin, die das Titelblatt zu ihrer Semesterarbeit von Hand gezeichnet hat, quasi autobiographisch.
Ganz allgemein und prinzipiell: Weg mit den Vorurteilen gegen die heutige Jugend! Nieder mit der Pauschalisierung!

4 Gedanken zu „u.v.m.“

  1. Wow! Das ist auch eine wirklich schöne Zeichnung! Die scheint Talent dafür zu haben!
    Und ja: Pädagogik ist per se ein Fach, das nur mit Individuuen arbeitet und wo man nur eine individuelle Sicht haben sollte. Aber über’s wie, darüber kann man sich ja bekanntlich streiten wie bei den Geschmäckern.

  2. Das stimmt. Und Tendenzen muss man ja auch benennen dürfen, gerade in der Pädagogik ist das wichtig. Ich habe extra krass formuliert, weil ich einfach das ewige Gemäkel an der Jugend nicht mehr hören kann.
    Sie lesen nicht. Ok, wie viele Eltern waren mit ihnen in Buchhandlungen, wie viele Lehrpersonen hatten (neue!) Bücher in Schulzimmer und Unterricht?
    Sie sind zu wenig motiviert und engagiert: Wie sollen sie das machen, wenn sie schon von der Berufberaterin zu hören kriegen, sie sollen ihre Träume mal ganz schnell vergessen, es zählt nur das Machbare. Nur nicht das Herz an etwas hängen, FLEXIBEL bleiben!
    Sie sind unselbständig, fragen immer nach: Wie viele Elternhäuser und Schulen nehmen die Kinder wirklich konsequent in die Haushaltspflicht?
    Sie sind geil auf Ware: Wie viele irgendwas-Hersteller und Werber hatten und haben genau das zum Ziel?
    Ich sage nicht, dass Jugendliche nicht nerven, aber ich sage, dass ihnen viel unterstellt wird, was wir Erwachsenen verursacht haben und noch verursachen.

  3. Ich möchte allen Unterstellungen auch noch meinen Senf dazugeben. Grundsätzlich stimmt das ja alles auch, völlig einverstanden!
    a) Sie lesen nicht:
    Einverstanden, lesen ist wichtig und fördert mit Sicherheit auch das Verständnis für vieles. Aber: es gibt da durchaus auch Alternativen zum lesen. Jemand zeichnet eben lieber, andere schauen sich lieber gute Filme (und damit meine ich auch nicht Big Brother oder so, sondern durchaus mal Harry Potter, und viele andere. Wichtig ist einfach, dass man das reflektiert macht. Ich habe nämlich die Hypothese, dass man aus praktisch allen Beschäftigungen etwas ziehen kann. Aber wenn man dann Kinder einfach ins Sofa setzt oder sie sich einfach dorthin setzen und nur konsumieren, dann ist für den „einfachen Konsum“ Bücher mit Sicherheit in den meisten Fällen besser, weil sie damit auch das Lesevermögen trainieren.
    b) Sie sind zu wenig motiviert und engagiert:
    Ich glaube nicht, dass es nur von den Berufsberatern kommt. Sondern auch von den Eltern: „Schneiderin? Kommt nicht in Frage, da findest Du keine Stelle!“ oder „Grafikerin? Kommt nicht in Frage, da musst Du sehr talentiert sein!“ wenn da auch keine Hoffnungen gemacht werden, eigene Talente zu fördern, sondern einfach das Ziel gesetzt wird, dass man möglichst stellensichere Berufe aussucht, dann kann das auch nicht motivierend sein. Zugegeben, man muss selbstverständlich auch immer die wirtschaftliche Lage hinzuziehen, aber ich habe den Eindruck, dass dieser Faktor heute einen zu hohen Stellenwert geniesst.
    c) Sie sind unselbständig, fragen immer nach:
    Ich glaube nicht, dass aus der Haushaltspflicht konsequenterweise auch Selbständigkeit kommt. Haushaltspflichten geschen in aller Regel auf Befehl oder mit dem finanziellen Anreiz (Sackgeld). Viel wichtiger wäre es m. E., wenn man den Kindern/Jugendlichen zeigt, dass man auch selbständig handeln und Verantwortung übernehmen könnte. Dazu gehört, dass man ein „Blick“ dafür entwickeln muss, was getan werden muss, ohne dass jemand etwas sagt. Klar, den Haushalt machen zu können ist wichtig und gehört dazu, kann aber nicht im alleinigen Programm von „Pflicht“ gemacht werden …
    Sie sind geil auf Ware:
    Tja… wer ist es nicht? Etwas vielleicht klischiert erzählt. Wenn der Vater unbedingt den einen Toyota will, die Mutter unbedingt den Sony-Fernseher haben will, dann wundert es mich nicht, dass auch die Kinder es so tun, in einer anderen Form natürlich (zur Abgrenzung…). Und selbstverständlich, die Werbung versucht gerade die unerfahrensten anzusprechen, denn die sind oft am ehesten zum Kauf zu verführen.
    Man könnte daürber noch stundenlang diskutieren 🙂

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