Always on the run!

Als Chronistin meiner selbst agierend halte ich hiermit mein Abschiedsmail an alle Mitarbeitenden der Schule fest:

    Subject: Always on the run! But with enough time for fun!

Morgen ist mein letzter Arbeitstag. So schön, konnte ich viele von euch noch persönlich verabschieden!
Ich war 22 Jahre für die WKS KV Bildung tätig, 16 Jahre davon als Lehrperson und 13 Jahre in der Leitung der Grundbildung. In einer solchen Zeitspanne verändert sich fast alles, das ist gut so. Ich hatte stets Ziele für die Schule, für meine Abteilungen und natürlich auch eigene. Gewisse habe ich erreicht, andere nicht. Sicher ist, dass ich jeden Tag dazulernen konnte, und das liegt an euch! Ich bin von Herzen dankbar für unsere gemeinsame Arbeit, für jede Frage, jede Rückmeldung, für Harmonie und Konflikte gleichermassen. Seit jeher suche ich nach Tätigkeiten, bei denen ich mich einbringen und (hoffentlich) zu einem besseren Menschen entwickeln kann. Hier habe ich sie in ihrer ganzen Vielfalt gefunden.
Nicht nur für mich wollte ich sinnvolle Aufgaben, sondern für alle. Von der Reinigungsequipe bis zur Lernenden in der hintersten Reihe.

Meine Fragen nach dem Warum und meine Forderungen nach Perspektivenwechsel haben strecken- und verständlicherweise genervt. Vielleicht war unsere Schule gerade deshalb zwei Jahrzehnte der Ort, an dem ich wirken wollte. Was für eine reiche Zeit! Ich werde sie bestimmt nicht nur heute, sondern auch im Rückblick als grosses Glück empfinden. Darauf, wie ihr euch möglicherweise an mich erinnert, hat mein Kollegium in herzlicher Art spekuliert. Die Lehrpersonen haben mir ihre Aussagen in einem Fächer mit Erinnerungen und einem Poesiealbum mit auf den Weg gegeben, auch der Betreff kommt von da. Eine Auswahl:

  • Rauchen und lachen auf dem Parkplatz der WKS nach der Diplomfeier Buchhandel (schönstes Erlebnis)
  • Als Tanja meine Vernissage im O bolles besucht hat (schönstes Erlebnis)
  • Ich dachte, dass sie nicht gerade die Grösste ist (erster Eindruck)
  • Die Art und Weise, junge Menschen ernst zu nehmen (verbinde ich mit ihr)
  • Mitstreiterin im Kundendialog der ersten Stunde. Oder vielleicht schon viel vorher (verbinde ich mit ihr)
  • Zugewandte, konsequente, hart arbeitende, kommunikative, wohlwollende Visionärin (verbinde ich mit ihr)
  • Andere akzeptieren, wie sie sind (kann sie gut)
  • Elle est toujours prête et ouverte à la discussion, à trouver une solution qui convienne è tous (kann sie gut)
  • Ihre Kreativität! Ihre Begeisterung! Ihre Eloquenz! Ihre Belesenheit! Ihre Menschenliebe! (mag ich an ihr)
  • Dass sie mich inspiriert, sogar während der Pandemie (mag ich an ihr)
  • Da ich Tanja alles sagen konnte, bleibt nichts ungesagt (wollte ich ihr schon immer sagen)
  • Wenn ich eine Chefin werden würde, dann so eine wie Tanja (wollte ich ihr schon immer sagen)
  • Der Direktor hat zum Abschied meine Pionierrolle erwähnt, merci vielmal für dieses Kompliment. Den Pioniergeist kann ich mitnehmen und trotzdem hier lassen, ich bin überzeugt, dass viele ihn teilen. Für mich persönlich sind unser Verhaltenskodex und die Uhren (mit Zifferblatt) in den Schulzimmern zwei Verdienste, auf die ich stolz bin. Die Ideen zu haben ist eins, gelingen tun sie dank Zusammenarbeit. Die Schule entsteht immer neu: Durch euch, wegen euch, mit euch und vielen verschiedenen Menschen, die euch brauchen. Danke für alles!

    3 Gedanken zu „Always on the run!“

    1. Hoffentlich kommen Sie gut hinüber in die Nicht-Leitungszeit. Aber H. denkt, auch dafür haben Sie vorgesorgt.
      Alles Gute (und ein wenig schade, kein Pegasus mehr, keine Berichte aus der Schule) und viel Glück im neuen Abschnitt.

    2. Man darf gespannt sein, wie Sie den neuen Lebensabschnitt angehen…
      Glückwünsche auch, dazu ein weinendes und zwei lachende Augen!…
      Kurse für das Leben im Ruhestand benötigen wohl nur ingenieurige Männer…
      Sie auf keinen Fall. Solche zu erteilen, wäre eventuell …nun ja.
      Alles Gute
      Sonja

    3. Danke @Sonja und @Hauptschulblues! ich habe einen neuen Sprung ins kalte Wasser vor mir und werde der Berufsbildung – zumindest im Buchhandel – die Treue halten.

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