Zum Schuljahresanfang

Ja, ich weiss, der ist längst vorbei! Ich werde dieses Jahr 50 und habe das zum Anlass genommen, noch in ein paar andere Dinge zu investieren als meinen Beruf: In seltsame Lektüren, in Feste und in Ehrenämter, die mich begeistern, selbst dann, wenn sie alles andere als rund laufen.
Die Schule hat gut begonnen, in der Abteilung Buchhandel mit 19 jungen Menschen sehr familiär. Die Klasse entwickelt sich wunderbar. Sie hat heute ihren ersten Pegasus erhalten, in dem sie natürlich mit einer ersten Vorstellungsrunde vertreten ist. Und ich konnte es nicht lassen, das Loblied aufs Buch:

Ein feiner Nachbar legte mir neulich ein Buch ans Herz: «Das musst du unbedingt lesen! Ich habe dabei die ganze Zeit an unsere Gespräche gedacht …» Das tat ich umgehend und fand nichts davon wieder. Schmälerte dies meine Lektüre? Ganz im Gegenteil! Es war die beste seit langem.
Die Einzigartigkeit geliebter Bücher entsteht nicht dadurch, dass ein Autor seine Empfindungen in Worte giesst, eine Autorin ihre Gedanken sprachlich kleidet. Die Kunst besteht in der Fähigkeit, Wörter und Sätze so zu formulieren, dass sie Gedanken und Empfindungen suggerieren. Individuelle, unvergleichliche.
Der Winter ist die beste Zeit, sich äusseren Reizen zu entziehen und inneren Bildern zu widmen. Bücher helfen uns dabei. Sie dienen dem ureigenen Bedürfnis des Menschen, das Dunkel zu erhellen.

Aufs Ganze.

3 Gedanken zu „Zum Schuljahresanfang“

  1. Na denn schon mal alles Gute!
    Sie schreiben leider viel zu selten, aber dafür gibt es wohl Gründe. Wäre auch schön, von Ihren neuen Projekten zu lesen, sofern es nicht zu persönlich ist.
    H. schätzt Ihre Arbeit sehr, denn nur gute Buchhandlungen und deren Personal halten das Buch am Leben.

  2. @hauptschulblues: Danke vielmal, ich freue mich natürlich zu hören, dass jemand gern mehr lesen würde von mir. Es gibt viele Gründe dafür, dass ich nicht mehr schreibe, einer davon ist, dass ich Social Media bedienen „muss“, nicht nur privat und aktiv, sondern auch indem ich Accounts betreue (beruflich, ehrenamtlich). Vielleicht schreibe ich einmal darüber, warum ich wenig über meine Projekte schreibe, das wäre auch für mich ganz interessant.
    @sonja: Ich glaube, das Allerseltsamste war „Mühsam. Anarchist in Anführungsstrichen.“ Es ist ein bei der Edition Moderne erschienener Comic von Jan Bachmann, einem jungen (Jg. 1986) Basler, der eigentlich von der Filmakademie in Berlin kommt. Eine spannende wie spezielle Annäherung.

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