Zum Weltbuchtag 2019

Ordnen ist menschlich und Schubladisieren eine erprobte Methode, den Wirren des Lebens zu begegnen. Warum sympathisieren wir dann mit Charakteren, die alles durcheinanderbringen? Von Romeo und Julia über Effi Briest und Pippi Langstrumpf bis zu Pettersons Findus und Lorenz Paulis bösem Pferd – lauter Figuren, die anders sind, als die Erwartungen an sie.
Wo wir dichter beieinanderleben und uns gleichzeitig ständig bewegen, transformiert sich die Gesellschaft in Windeseile. Stereotype bieten keinen Schutz, sondern verzögern überlebenswichtige Entwicklungen. Zumindest die, die gerne lesen, haben das immer schon geahnt – oder ist es sogar umgekehrt?
Hier setzt die Wirkung von Buchhändlerinnen und Buchhändlern ein: Wider Stigmatisierung und Stagnation mit beherzten Gesprächen, couragierter Sortimentsgestaltung und mutiger Kundschaft. Der Welt zugeneigt und den Menschen, die uns in ihr begegnen.



Heute ist die 127. Nummer vom „Pegasus“ erschienen
. Selbst nach so vielen Jahren wird er zumindest von einigen noch immer freudig erwartet. Wenn ich sie frage weshalb, antworten die meisten, dass darin der Beruf der Buchhändlerin bestens abgebildet werde, was wiederum zum kollektiven Gedächtnis beitrage. Tatsächlich haben wir gerade in dieser Nummer neben den Einblick in den Alltag von Azubis und Ehemaligen auch einige Portraits von Lehrpersonen (ab S. 25) und ein Beispiel von deren Weiterbildung in „Interkulturelle Kompetenz“ (S. 31) dargestellt.
Obwohl es der erste Schultag nach den Ferien war, konnten wir einiges zum Weltbuchtag beitragen, Social Media sei Dank. (Manchmal fühle ich mich einsam und verunsichert mit meiner allgemeinen Buch- und Lesewerbung und denke, dass ich als Vorbild nicht mehr tauge, um die Vielfalt der Buchwelt und Leseabenteuer unter die Leute zu bringen.) Heute war ermutigend: Wir haben das Lieblingsbuch mit-gewählt (danke für immer Manu Hofstaetter für diese liebevolle Initiative!). Auf unserem Instagram-Account findet sich ein nachdenklicher Beitrag zum Tag eines Lernenden mit eigener Illustration und einem passenden Text (in besserem Englisch als ich es je könnte). Privat hat mir meine Familie mit der Promo geholfen – es ist ein stimmiger, teilbarer Beitrag entstanden.
So, ihr lieben Leute. Danke fürs Lesen.

7 Gedanken zu „Zum Weltbuchtag 2019“

  1. Auch H. hat an seiner Schule immer den Welttag des Buches gefeiert. Eine große Buchhandlung in feiner Lage gab für jede/n Schüler/in der 5. und 6. Klassen ein Taschenbuch als Geschenk. Die Vorleserinnen holten das ab, bedankten sich und unterhielten sich lange mit der Filialleiterin.
    Dan wurden den Grundschulklassen im Haus Geschichten vorgelesen.
    Ob das heute noch so stattfindet, weiß er nicht.

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