Just for the records

Gestern war ein guter Tag, ganz besonders auch in meiner Kleinfamilie. Da ich die nicht gefragt habe, kann ich das nicht näher öffentlich ausführen, will’s aber doch für die schlechten Zeiten notieren.
Heute wird hoffentlich auch schön. Mein Prüfungsfitnessprogramm funktioniert bis auf das ausstehende Heuschnupfenrezept ausgezeichnet. Ich stehe um 06.00 Uhr auf (was ich hasse, ich bin gewiss keine Lerche), gehe eine Stunde in den Wald oder Garten, mache mich dann ans Tagwerk und sehe zu, dass ich spätestens um 23.00 wieder im Bett bin. Ausser an den zwei Geburtstagen, die in die Zeit fallen, esse ich das, was heutzutage und hierzulande als „gesunde Ernährung“ gilt und fühle mich extrem selbstoptimiert dabei.
Nur für morgen bin ich wirklich nervös. Da muss ich erstens schon um 05.39 auf den Zug und zweitens ist die allererste praktische Prüfung der Fachleute Kundendialog. Drei Jahre Arbeit werden sich vor allem da manifestieren.
Die Website für die „Nullserie“ – so nennen wir die Prüfung zum Testen und Üben – ist schon gut gelungen. Es handelt sich um eine ganz einfache Website der vorgegebenen Firma, auf die sich die ganze Prüfung bezieht. Der unterste Menupunkt der Homepage („Prüfungsstruktur VPA“) zeigt die Prüfungsaufgaben selbst. Interessant für Laien ist sicher das Gespräch, das die Kandidaten analysieren mussten. Die Fremdsprachen wurden in der Nullserie mittels Umfrage geprüft.
Die Website für die „scharfe Serie“ – so nennen wir die, die prüfungsrelevant ist – ist einfach unglaublich. Unser Ziel, eine papierlose, praxisnahe Prüfung mit allen passenden Handlungskompetenzen samt Fremdsprachen, ist erreicht. Das verdanken wir viel Fleiss und Fachkenntnis, aber allem voran dem Herzblut von Call-Profis, die unverdrossen gegen Windmühlen gekämpft haben, bis dieser Beruf eidgenössisch anerkannt worden ist. Es bleibt ein langer Weg zu gehen, bis dieser Dienstleistungsberuf als Handwerk anerkannt wird, das dem des Schreiners in nichts nachsteht und erst noch unzählige Arbeitsstellen mehr bietet. Doch diese Prüfung ist ein Siebenmeilenstein.
Es wäre schön zu erleben, dass die Kundschaft gute Bedienung am Telefon, via Twitter und Facebook dem Contactcenter zuschreiben würde, anstatt immer nur über die schlechten Erlebnisse mit dem Callcenter zu schimpfen. Aber ich weiss schon, dieses Verhalten ist normal, negative Erlebnisse geben bessere Geschichten. (Nach wie vor kriege ich regelmässig Nachrichten von Enttäuschten, die mir schreiben, wann sie wo von einer Dumpfbacke von Buchhändlerin bedient worden seien. Dies als Erklärung dafür, warum sie den stationären Buchhandel „nicht mehr berücksichtigen können“. Ich sage dann danke und es tue mir leid.)
Mich entmutigt das nicht, im Gegenteil. Ich merke gerade in den stressigsten Zeiten, wie gern ich meinen Beruf habe.

2 Gedanken zu „Just for the records“

  1. wow – ich gratuliere zur Nullserie-Website! Wirklich toll & praxisnah! Da steckt viel Arbeit drin. Ich freue mich, auch bald wieder zum Team zu gehören.
    Sonntags-Grüsse – in der Hoffnung dass heute auch für Dich Sonntag ist – Daniela

  2. Danke! Ich hatte Sonntag. Bin immer noch bleischwer (auch gedanklich), aber zuversichtlich für Morgen. Habe die erste Lektion, da ist es einfach, die Aufgestellteste im Reigen zu sein 🙂

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