Steigendes Regelbewusstsein?

Ich habe richtig gut angefangen im neuen Schuljahr und die Kinder und Jugendlichen um mich herum auch.
Was mir auffällt ist, dass eigentlich jeder Jahrgang mehr nach Regeln und Vorgaben verlangt als der vorherige. Wenn es zu irgend etwas keine Regeln gibt, wird umgehend nachgefragt.
Wir haben dieses Jahr die ersten Lernenden mit Jahrgang 2000 an unserer Berufsfachschule. Das sind wohl auch die ersten, in deren Volksschule wirklich jeder Lehrperson klar gewesen ist, dass sie nichts voraussetzen kann. Andere Nationalität, anderer Hintergrund, völlig andere Vorbildung, Patchwork hier, Sportschwerpunkt da, Förderunterricht und Inklusion allüberall und Durchlässigkeit sowieso – eine so hohe Flexibilisierung erfordert einen klaren Rahmen. Es scheint mir folgerichtig, dass die neue Generation das auch in der Mittelstufe erwartet, selbst wenn es mir manchmal schwer fällt, den Rahmen schon vor deren Eintreffen zu bestimmen und danach unverrückbar zu verordnen. Ich bin froh, haben wir unsere Handvoll Grundsätze gut durchdacht – sie sind einfach zu kommunizieren und bilden ein brauchbares Dach über alle weiteren nötige Vorgaben, die eine Abteilungsleiterin zu verbreiten hat.
Allgemein mache ich mir aber keine Sorgen darüber, dass Regulierung über Gebühr ernst genommen wird, egal ob sie schon in Stein gemeisselt ist, wenn die Leute zum Schulanfang antraben oder ob sie erst im Laufe der Zeit entsteht. Sowohl bei den Jugendlichen wie in den Kollegien und der Schulleitung bleibt die Kurve zwischen den Achsen Jahre und Regelbewussten ziemlich gleich.

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