Wie weiter nach der Lehre?

Was sollen wir tun?
Jedes Jahr organisieren ich und meine Kollegin einen Perspektiven-Halbtag für die Lernenden der Abschlussklassen. Ich möchte niemandens Vorurteile gegen Jammerlappen-Lehrer bestätigen, indem ich sage, dass sowas sehr viel vorzubereiten gibt. Aber es isso; siehe Programm.
Eine Berufsfachschullehrerin hat für eine Halbzeitstelle mindestens 100 Schülerinnen und Schüler, welche sie maximal 2×45 Minuten wöchentlich sieht und welche sich untereinander auch kaum begegnen. Erfahrungen von Lernenden und noch ein paar Ehemaligen kurzzuschliessen, ist daher kein Kinderspiel. Mit den Lektionen müssen wir ein wenig schummeln, weil ja legal keine Klasse einen halben Tag zu Gesicht zu bekommen ist. Doch in weniger Zeit ist das Leben nach der Lehre unmöglich zu planen.
Jedenfalls haben wir das heute wieder gemacht. Und es war wieder ein Erfolg. Nach Jahren Berufserfahrung verblüfft es mich immer noch zuzuschauen, wie sonst Desinteressierte in solchen Stunden, in denen sie ganz offensichtlich für das Leben lernen, auftauen.
Ebenfalls schön war die positive Bilanz der Gewerkschaftsvertreterin, was unsere Arbeitslosenzahlen angeht. Die Jugendarbeitslosigkeit in der Schweiz ist auf 4% gesunken, womit wir im europäischen Vergleich vorbildlich dastehen. Die Arbeitslosigkeit bei Buchhändlerinnen liegt noch darunter.
Es gibt am Ende der Lehre immer Grund zur Sorge. Aber eigentlich könnte auch alles gut werden.
Was sollen wir tun?

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