Diary: Monday to Sunday

Ich schreib seit jeher irgend eine Form von Tagebuch, manches nur für mich, manches für mich und die Welt, manches nur für die Welt. Heute – als Rückblick – wieder einmal hier:
23.04.2018: Ich beginne die 4. von 5 Sequenzen meines CAS zur Schulleiterin. Es geht um Theorie und Praxis im Qualitätsmanagement. Diese Weiterbildung ist etwas in Vergessenheit geraten, aber die bis jetzt nötigen Leistungsnachweise habe ich erbracht und die Zugangsdaten zur Onlineplattform sind am richtigen Ort gespeichert, immerhin. Abends gehe ich noch ins Büro für allerletzte Korrektürchen und gebe das GzD für den „Pegasus“, der am nächsten Tag erscheinen soll.
24.04.2018: Morgens früh um sechs mache ich mir ein Picknick im Tupperware und gesund, aber ich vergesse es. Ich stehe also an der Fachhochschule für Essen an, das weniger gesund und in Plastik verpackt ist, während das Selbstgemachte in der immer wärmer werdenden heimischen Küche den Weg alles Irdischen geht. Meine Konzentration auf QM? Leidlich. Mühsame Heimfahrt mit Verspätung, Mann kommt aus Japan zurück. Ich träume schlecht, stehe lieber auf und beantworte sämtliche E-Mails (die ich erst am Morgen losschicke, denn Leute, die mitten in der Nacht mailen, sind verdächtig, schlecht organisiert, ungeliebt oder ausgebrannt).
25.04.2018: Trotz kurzer Nacht stehe ich gutgelaunt eine Minute nach Öffnung in meiner Lieblings-Bäckerei (unscheinbar, no website, von Frauen erfunden und geführt), um Kuchen auszuwählen für eine Birthday-Party in unserem Kurs. Um 7.00 Uhr auf dem Zug, wo ich mir von einem für mich brasilianisch aussehenden Asiaten die Schweiz erklären lasse. Es wird ein gelungener Tag und ein entspannter Abend: Uns Eltern erreicht die Nachricht, dass der Sohn seinen Bachelor (richtig gut) bestanden hat.
26.04.2018: Zurück in der Schule, wo Berge sich erheben und Sitzungen von einer Themenvielfalt mich erwarten, ob der mir leicht schwindlig wird. Das was gestern hätte fertig werden sollen mit dem, was heute zu tun ist und dringend für in einem Jahr budgetiert werden muss und sich aufgrund der Reform XY 2022 komplett ändern wird. Aber ich komme in den Flow und freue mich auf die Familienfeier zum Geburtstag des Sohnes, der nun schon 23 Jahre alt ist.
27.04.2018: Ich verschlafe die Hatha-Yoga-Lektion und lese statt dessen Erinnerungen an Israel, ein Land, das mir nah ist. Danach gehe ich zu meinem Termin auf die Polizeiwache, um eine Anzeige zurückzuziehen, denn die Chance, dass ich den Betrug nachweisen kann, ist einfach zu klein. Der Polizist führt mich freundlich an Fahnen, Halstüchern und Transparenten von Berner Sportvereinen vorbei ins Untergeschoss in einen heissen Raum ohne Lüftung. Er hat vor unserem Treffen extra Deo angesprayt, was mich beinahe zu Tränen rührt. Zurück im Büro muss ich eine Lernende aus der Klasse holen, um etwas zu (er)klären, worüber ich täglich bloggen könnte, ein Leben lang und immer noch nicht fertig werden würde. So ist es einfach mit den verschiedenen Werten. Ansonsten ein guter Tag, der beim gemütlichen Znacht mit Sohn und Freundin im Biergarten endet – wie auch die Wirkung des Heuschnupfenmedikamentes.
28.04.2018: Morgens holen wir die Mischpakete für uns selber und Freunde beim Bauern ab, er erläutert seine weiteren Pläne, die wahrlich innovativ und erhellend sind, wenn ich bloss nicht so müde wäre. Danach Computerkauf mit dem vollumfänglich erwachsenen Kind zu Geburtstag und Studienabschluss. Dann das Bisschen Haushalt, das sich schon eine ganze Weile staut; dazu Teile des Mischpakets auf dem Grill und YB-Match auf dem Handy.
30.04.2018: Mit dem Velo und dem hurtig gebackenen Hefekranz zu Mutter und Schwester in den wilden Westen. Während der Mann deren Steuererklärungen ausfüllt, lassen meine dreijährige Nichte und ich uns treiben. Sie trägt ihre Uhr heute ums Fussgelenk und wir setzen uns jedes Mal hin, um die Zeit zu lesen. Eis essen geht auch besser so.
Spaziergang mit Nichte am Steuererklärungssonntag

3 Gedanken zu „Diary: Monday to Sunday“

  1. „… denn Leute, die mitten in der Nacht mailen, sind verdächtig, schlecht organisiert, ungeliebt oder ausgebrannt… “
    Mitnichten! H. ist jetzt in Venedig, nicht verdächtig, ….. und sitzt noch am Laptop.
    Aber ein sehr schöner Wochenüberblick!

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