Dreitagebuch

Unterhaltung am 10.12.2011

Gestern haben meine Schwester und ich unsere Geburtstage gefeiert. Es war zugleich ein Abschiedsfest von einer langjährigen, geschätzten Wohnung und vom Quartier, in dem wir beide aufgewachsen sind. Fleischbällchen mit Minze, Pouletschenkel mit Sesam und Honig, gedämpftes Gemüse, sauber gepulte Kichererbsen und von Hand geriebenes Coucscous ergaben ein royales Menu. Die Kuchen aus dem Quartierladen in unserer zukünftigen Nachbarschaft und glücklich unterhaltene Kids verschafften uns Plauderzeiten bis tief in die Nacht.

Heute
musste ich etwas vom mir Verhasstesten tätigen, nämlich Sonntagseinkauf bei IKEA. Da der Mann um meine Fluchtinstinkte in derlei Situationen weiss, hat er mich zuerst in ein Corbusiersessel-IKEAmitat gesetzt und IKEAtee geholt. Es war dann alles halb so schlimm. Ein Häkchen mehr auf der Umzugscheckliste.
Morgen wird zwischen 8.00 Uhr und 9.00 Uhr eine Stunde frei, weil ein Treffen abgesagt wurde – der perfekte Wochenanfang. Der nächste Termin um 10.00 Uhr ist eine Sitzung, deren Dauer sich erfahrungsgesmäss leicht verdoppelt. Am Nachmittag dann endlich shopping my way: Ich besuche wie letztes Jahr eine Buchhandlung, die neu eine Auszubildende in unserer Schule schickt. Ich freue mich, bei Aleph und Tau so entspannt Weihnachtsgeschenke zu kaufen, wie das eben nur in kleinen Buchhandlungen möglich ist.

3 Gedanken zu „Dreitagebuch“

  1. Letzten Freitagnachmittag, ca 15:30 Uhr, im Tram vo Bärn-Wescht zum Bahnhof – zwei ältere Damen vor mir, eindeutig Baslerinnen; ich höre gerade noch die eine in breitestem Baseldytsch zur anderen sagen: „Jäjä, si isch Lehrerin vo de Buechhändlerinne!“ Bis zum Bahnhof dann nicht mehr viel gehört – beide mehr oder weniger vertieft in die Betrachtung der weihnächtlich-geschäftigen Stadt …
    Länggasse dann? Auch sehr schön. Sehr lebendiges Quartier. Die Akklimatisation wird Ihnen nicht schwer fallen.

  2. Huch! Ich hoffe wirklich, dass die Basler Damen nichts Schlechtes erzählt haben. Es ist Fluch und Segen, für eine kleine Branche mit so grossem Einzugsgebiet Berufsschule zu gestalten.
    Umzug: Sie machen mir Mut. So ganz sicher bin ich nämlich nicht, dass ich den Sprung vom Unort zum In-Quartier souverän schaffe.

  3. Habe mir die Seiten der kleinen Buchhandlung angeschaut. Träumen werde ich sicher heute Nacht von deren Angebot, sich für einige Stunden dort einschließen zu lassen….tolle Idee!!
    Gruß von Sonja

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