2001

Who is Who in der Schulzeitung „Pegasus“ vom Oktober 2001. Und weil der grüne Hintergrund das Ganze ziemlich unleserlich macht, hier der Text:
Als Lehrerin der »Branchenkunde« geht mich eigentlich alles etwas an: Fächerübergreifend unterrichten ist Kür, fächerübergreifend denken ist Pflicht: Was ich heute aufschnappe, fragt vielleicht morgen ein Kunde oder ein Lehrling. Ich bin eine Generalistin in Branchenfragen, Spezialistinnen und Spezialisten habe ich zu meinem Glück immer bei den Lehrlingen gefunden. Unterrichten ist Weiterbildung für mich.
Zwei Jahre nach dem Lehrabschluss 1991 [an der Berner Berufsschule für den Buchhandel BBB] habe ich an der gleichen BBB damit begonnen, erst als Stellvertretung und heute fest angestellt für »Berufs- und Verkaufskunde (BVK)« und »Neuerscheinungen«. In der Branche gearbeitet habe ich zuerst drei Jahre hauptsächlich im Laden (Münstergass-Buchhandlung) spezialisiert auf Geisteswissenschaften und mit wachsendem Interesse im Backoffice und in der Betriebswirtschaft ganz allgemein. Dann habe ich als Abteilungsleiterin sieben Jahre Bücher, Zeitschriften und graue Literatur für Schweizerische Entwicklungsprojekte beschafft, was mich im Bereich fremdsprachiger Recherchen und weltweiter Kontakte viel gelehrt hat. Die Ausbildung von vier Lehrlingen über diese Zeit hat natürlich auch meinen Unterricht an der BBB geprägt. Und meine Weiterbildung entspricht etwa der geschilderten Laufbahn: Informatik-Anwendung (von Wordstar – lang ist’s her – zur Office-Palette), Betriebswirtschaft, Kostenrechnung, Lehrmeisterkurs und Einführungen in die Entwicklungszusammenarbeit.
Im 1. Lehrjahr lege ich (gnadenlos) viel Wert auf die Grundbegriffe: Fachterminologie, Distributionssysteme, Verbände, Branchenorgane und Werbemittel der Branche. Im 2. Lehrjahr geht es vorwiegend um Neuerscheinungen, um das Echo der Literatur in den Medien und um entsprechende Internetrecherchen, um das Beobachten der Konkurrenz und um Einkauf und Lagerhaltung. Im Abschlussjahr liegen die Schwerpunkte bei PR, Informatik und betriebs- und volkswirtschaftlichen Zusammenhängen. Die Einführung eines neuen Themas muss immer das alte beinhalten, was bedeutet, dass gleich von Anfang an Branchenbegriffe verwendet und laufend Brücken zum vergangenen Stoff geschlagen werden. Der einheitliche fachliche Sprachgebrauch ist bei den Lehrlingen grundsätzlich sehr gut: Kompliment an die Lehrgeschäfte! Das Unterrichten ist mir eine Freude. Dazu zwei Original-Statements aus dem Klassenzimmer:

Anfang des 1. Lehrjahres hatten wir etwas zu kämpfen mit Madame Messerlis Unterrichtsstil, woran das lag, kann niemand mehr so genau zurückverfolgen… . Aber jetzt, Anfang des 2. Lehrjahrs und einem Jahr der Aneinander Gewöhnungs- und Kennenlernzeit kann ich nur noch sagen: Hut ab! Hochinteressante Lektionen, aufs aktuelle Geschehen bezogen plus Hintergrundinformationen und Rüstzeug fürs Handwerk: »So muess es sy!!«
Maria

Nicht schlecht, Frau Specht! Sie bringt den Stoff – mit viel Einsatz – echt gut rüber. (Falls es zu frech sein sollte, dürfen Sie es natürlich umformulieren).
Philipp

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