von der Verkaufsfront

Mich erreicht ein Mail mit diversen Fragen von der Verkaufsfront. Nach besten Wissen und Gewissen habe ich das Mail der Lernenden beantwortet, aber eine Frage war knifflig:
Situation:

Ich bin gerade am Geschenke verpacken und alle anderen sind auch besetzt. Nun kommt ein Kunde und spricht mich an. Ich erkläre ihm freundlich, dass ich gerade am Bedienen sei und er spricht einfach weiter. Was soll ich tun, damit er nicht enttäuscht ist?

Vielleicht hat trotz des Stresses jemand einen klugen Rat?

zurück zum Positiven

Rainer Groothuis' Neustes: Papperlapapp
Rainer Groothuis ist ein Unermüdlicher. Buchhändler. Der sich kümmert. Um die Polemik und die Festgefahrenen. Mag nicht untätig bleiben und zusehen, wie alles Konserve wird. Macht darum die wahre Warenkunde und den unzerreissbaren Papp(erlapapp)-Band.
In seiner neusten Kolumne im Schweizer Buchhandel 20/04 vom 2. Dezember 2004 hat er – was sonst nicht seine Art ist – einen echt optimistischen Abschitt drin. Den hab‘ ich zum heutigen Motivationsschub gekürt. Und hier reingesetzt, auf dass alle im personalmangeligen Weihnachtsgschäftsrummel sich bedienen können.

Zurück zum Positiven: Es gibt sie wirklich – Menschen, die mit Esprit, Freude und Hingabe an ihren Aufgaben arbeiten. Die ihr Unternehmen verändern wollen und sich mit ihrer Arbeit. Die Haltung zeigen und die Entschlossenheit zur eigenen Meinung. Jene Verlagsentscheider, die entscheiden, jene Marketingleiterinnen, die den Mut zum Imagewechsel haben, die Lektoren, die Verlage gründen und an den Leser denken. Manchmal trifft man sie, diese gar wundervoll Besessenen und Gourmets, die sich die zubereiteten Ideen und Zwischenrufe auf ihren Zungen zergehen lassen. Das sind gute Stunden, köstliche Abende und, in der Folge, arbeitsreiche Tage, die immer wieder Hunger machen. Jenen Hunger, der uns hinter dem Horizont einen nächsten suchen lässt.

Welt-Aids-Tag

Einen Eintrag dazu kann man im MügaBlog lesen. Denn dort habe ich gelernt, die guten Bücher dazu zu lesen, davon reale und virtuelle Schaufenster zu machen, daraus Link-Sammlungen zu generieren, darüber nachzudenken und das Wissen in allen meinen Arbeitsbereichen einzusetzen.
Mein Interesse hat mit Marc Philipp Meystres Sprung von der Münsterplattform begonnen. In meinem zweiten Lehrjahr. Ich hatte ihn ein wenig gekannt und sehr gemocht, er konnte besser Kinder-Theater machen als die meisten. Aber nicht weiterleben mit AIDS. Fünfzehn Jahre später gibt es bessere Perspektiven, aber immer noch viel zu tun.

Aber ich will…

Es ist schön, Autoren zu kennen. Eine kleine Bemerkung und schon habe ich das Buch im Briefkasten. Danke vielmal, Karl!
Aber ich will...
Dieses Buch handelt von mir und Mama. Ich will vieles und Mama sagt mir, dass ich vieles nicht darf. Deshalb schicke ich sie auf den Mond. Das ist eine gute Sache, denn von da oben kann sie mir nichts verbieten. Erst am Abend, ungeputzt im Bett, finde ich es eine schlechte Sache, denn von da oben kann sie mir auch keine Geschichte erzählen. Ich brauch‘ sie doch, bei mir am Bettrand. Und drum fliegen wir das nächste Mal gescheiter zusammen auf den Mond.
Ein Kinderbilderbuch für das ganze Vorschulalter und von sehr klassischem Aufbau, wie ich das gerne mag für diese Stufe. Wenig Text und 12 Bilder, die den Text unterstützen, weiterführen, die Geschichte miterzählen, Hinweise geben, wenn nötig verstärken oder abschwächen. Und keine Moral-Pointe.

So ist das. Das war eine marketingtechnisch nutzlose Buchbesprechung, weil das Buch vergriffen ist. Aber Karl Rühmann als Autor und John A. Rowe als Illustrator soll man sich trotzdem merken.

Ehemaligenkritik

„Was die Berufsschule betrifft, hatte Katia oft das Gefühl, dass sich das Lehrpersonal nicht richtig auf die Stunden vorbereitet hatte. Dies fände sie schade, da der Stoff an sich spannend und abwechslungsreich sei. Auch in Bern stellt die Buchhandelsklasse einen Teil der Berufsschule für KV- Lehrlinge dar und ist anscheinend immer noch das Waisenkind des Schulbetriebes.
Katia jedenfalls hat dies hinter sich und kann sich nun voll ihrem Metier widmen. […]“
Diese Meinung einer geschätzten und leistungsstarken Ehemaligen unserer Berufschule konnte ich soeben in der heutigen Ausgabe des Schweizer Buchhandels lesen. Was bleibt, als es zu nehmen? Ich wende mich zum Ausklang eines langen Arbeitstages lieber dem Luftballon zu, immerhin könnte er das Glück sein.

Davy Sidjanski

Vor zwei Tagen ist Davy Sidjanski gestorben. Den Verlag seiner Eltern hat er verkaufen müssen, geblieben ist sein gebrochenes Herz.
Kinderbuchverlage sind Kinder. Dass man sie überlebt, ist nicht vorgesehen.
Liebe Nord-Süd Leute, die ihr jetzt NordSüd-Leute in den Händen einer Investorengruppe seid: Es tut mir Leid. Alles. Für euch, für mich, für die Kinder-Welt, für die Verlags-Schweiz.