…zwei Klassen auf Wiedersehn. Etwas Wehmut im Lehrerinnenherz lässt sich nicht vermeiden, doch ich lasse diese Leute zuversichtlich gehen. Manche werden im Buchhandel bleiben, andere werden weiter bilden und ziehen; bis jetzt sieht es sogar aus, als müsste niemand stempeln gehn. Mehr wollt‘ ich ja gar nicht.
Bildet ihr nur Frauen aus? Das ist ja fast wie bei Grundschullehramtsstudiengängen. Oder Lebensmittelchemie.
Nö, wenn du bei den Klassenbildern schaust, solltest du auf 4 Männer kommen. Von 39 Nasen ist das nicht sehr viel, aber der Buchhandel hat seit ca. 40 Jahren dieses Geschlechterverhältnis, allerdings merkt man das wie üblich in den Kaderpositionen nicht.
Zur Anfangszeit der Branche war das Verhältnis umgekehrt. Ausser in den Führungspositionen – da ist es beinahe gleich geblieben.
Wenn Klassen abschliessen oder sich frau selber von ihnen verabschiedet find ich das auch immer etwas traurig. Doch bald schon kannst du die nächsten Willkommen heissen.
Mir wirds auch grad immer etwas schwer ums Herz, die Leut ziehen zu lassen. Andererseits schwingt aber auch Freude mit, zu sehen was geworden ist und die Neugierde, wie es bei unseren Ex-Lernenden weitergeht.
Sollen wir Lehrer beneiden, die keine Wehmut fühlen?
Heuer habe ich gemerkt, dass die Verluste, die die scheidenden Schüler spüren, noch viel größer sind: Sie verlieren nicht nur geliebte Lehrer, sondern auch geliebte Freunde und einen sicheren Ankerpunkt in ihrem leben: die Schule.