Advent ausgekellert

Adventskalender in process Andventskalender finished
Weil ich nicht weiss, ob ich nächstes Wochenende in Stimmung sein werde, weil ja Abstimmung sein wird, habe ich schon dieses die Adventssachen aus dem Keller geholt. Der Andventskalender für eine Nichte und einen Neffen ist fertig, der für das Kind noch in Entstehung. Die letztjährig gezogenen Adeventskranzkerzen riechen betörend und sollten aufgrund guter Lagerung besonders lange brennen. Mit dem Auflegen der Weihnachtsliederbücher bin in dieses Jahr ebenfalls früher dran. Frühzeitiges Singen wird uns gut tun, im Moment kann man ja in diesem Land gar nicht so viel Informationen aufnehmen, wie man kotzen möchte (z.B. die Weltwoche: Köppels flammendes Editorial für die Anti-Minarett-Initiative, ein gefaktes Arschkriecherinterview mit Blocher, danach „die Deutschen“ rundumschlagend wegen der Enke-Trauerfeier in die Pfanne hauen und wenig später noch den Datenschützer als Verteidiger einer von den Nazis platzierten Zensurmassnahme hinstellen, weil er etwas gengen Google Street View hat; mehr an den Haaren herbeireissen geht nimmer). Darum: diese Woche tröstlich-weihnächtliche Lieder, ab nächster dann inneres Exil.

5 Gedanken zu „Advent ausgekellert“

  1. „inneres exil“ – was bedeutet das für dich?
    klingt gut, geht bei mir aber erst in den ferien- und dann sind soooo liebe menschen um mich, dass ich dort nicht hin muss….aber vielleicht meinst es du ja anders?
    gruß von sonia

  2. Liebe sonia – die Schweiz zeigt sich im Moment von ihrer schlechteren Seite und inneres Exil bedeutet, sich davon nicht völlig kaputt machen zu lassen:
    Undifferenzierte Medienberichterstattung, beschissene Stimmung gegen Ausländerinnen und Ausländer auf der Strasse. Das Volk lässt sich aufheizen, anstatt zu lesen, geschweige denn zu denken. Ich halte es für sehr gut möglich, dass wir nächstes Wochenende erstmals seit dem Antisemitismus im ausgehenden 19. Jahrhundert wieder ein offensichtlich diskriminierendes Verbot in unsere Verfassung aufnehmen: „Der Bau von Minaretten ist verboten“. Ich hoffe, ich irre und die Mehrheit habe genug Vertrauen in unsere Bau-, Raumplanungs- und Lärmschutzgesetze. Diese gelten für alle und haben bis dato nur vier Minarette und 0 Muezzin zugelassen und sollten eigentlich auch in Zukunft ausreichen.

  3. ahjaaaaaaa, ich verstehe!
    im herbst in basel wunderte ich mich über den ausdruck „sekondos“ für kinder und jugendliche mit migrationshintergrund. aber das hat ja mit dieser stimmung nix zu tun. dann hoffe ich mal mit dir, dass die mehrheit nicht so dumm ist und….
    gruß von sonia

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