Zuerst war die Lernende schulisch schwach, wir fingen sie auf. Dann war sie krank, ein Therapeut fing sie auf. Dann wurde sie entlassen, und ich half erfolglos bei der Suche nach einer neuen Lehrstelle. Seit drei Wochen ist sie nicht mehr erschienen.
Auch wenn ich es nach Kräften zu vermeiden suche, ist das leider kein Einzelfall. Die Berufsfachschule ist ein Ort der Durchreise, die Auswahl der Lernenden treffen die Ausbildungsbetriebe, der Lehrvertrag wird zwischen ihnen und den Auszubildenden gemacht.
Lehrabbrüche sind schwierig zu erfassen und eine Tatsache, mit der eine Fachlehrerin leben muss. Aber ich möchte mich nicht abhärten lassen und rufe mir jedes Mal, wenn wieder ein Platz in der Schulbank leer bleibt, die letzte Strophe eines Heine-Gedichts in Erinnerung:
Es ist eine alte Geschichte,
Doch bleibt sie immer neu;
Und wem sie just passieret,
Dem bricht das Herz entzwei.
Ein Lehrabbruch, die Ursache für den Verlust der wichtigsten Perspektive in der Jugend, ist immer eine emotionale Belastung und wegen der Schuldfrage oft eine Zerreissprobe in Familie und Freundeskreis.
Neben dem richtigen Umgang mit den Emotionen ist es für mich wichtig, die Zahlen zu kennen. Deshalb bin ich sehr froh um die neue Studie Lehrvertragsauflösung, ihre Ursachen und Konsequenzen. Ich kann sie allen an Berufslehren Beteiligten als Pflichtlektüre ohne Langeweile sehr ans Herz legen.
Im Kanton Bern liegt die Anzahl der Lehrabbrüche bei 22%. Das ist zuviel, aber immerhin seit langer Zeit konstant. Der Buchhandel ist mit einer Abbruchquote von 12% aufgeführt, was mit meiner Erfahrung übereinstimmt. Uns kommt offenbar zu Gute, dass wir ein „hohes“ Niveau haben, weil in solchen Berufen weniger Lehren abgebrochen werden. Dazu profitieren wir offensichtlich davon, dass nur wenige ausländische Jugendliche diesen Beruf lernen wollen oder können, denn bei ihnen werden die Lehrverträge massiv häufiger gekündigt.
Der erste Grund ist mit unserer tollen Arbeit im Buchhandel leicht erklärt: gute Ausbildungsplätze, laufende Präventionsmassnahmen, fachlich und sozial kompetente Lehrpersonen, hohe Motivation, Konflikt hemmende Teamarbeit allüberall.
Und der zweite Grund bestätigt, was wir sowieso schon wissen: ausländische Jugendliche haben tendenziell schwierigeren Zugang zum Lesen und zu Büchern. Doch in jeder meiner sechs Klassen hat es Jugendliche mit eingewanderten Eltern… und sie haben ausnahmslos Schweizer Pässe.
Es erweist sich einmal mehr:
Die Massnahme gegen jeden Misstand, den Studien, die mich betreffen, je zu Tage gefördert haben, ist Integration.
Trauriges Thema mit traurigen Schicksalen. Leider kenne ich ES aus eigener Erfahrung mit meinem Ältesten.
Es gibt auch positive Erlebnisse:
Musste vor 15 Jahren meine Lehre als Hochbauzeichner aus verschiedenen persönlichen Gründen abbrechen.
Meine Eltern (vor allem mein Vater) hatte viel Mühe damit und zeigte es auch.
Nachdem ich ein Jahr lang einen Aushilfsjob hatte, konnte ich eine Handelsschule abschliessen und habe mittlerweile den Titel als eidg. dipl. Experte in Rechnungslegung und Controlling und arbeite erfolgreich als CFO in einer grösseren KMU.
Kann sein, dass dies eine Ausnahme ist, aber positive Erlebnisse können vielleicht aufzeigen, dass ein Lehrabbruch nicht das Ende bedeutet.
rogerrabbit: Das tut mir Leid. Konnte er einen neuen Weg einschlagen?
Pascal: Es gibt auf jeden Fall positive Wendungen! Bei dir klingt es einfach nach einer falschen Wahl – v.a. des damaligen Lehrmeisters (der sich wenn ich richtig rechne, damals gerade damit abfinden musste, dass Hochbauzeichner ein anderer Beruf wird – und das gelingt nicht allen so schnell). Es ist in erster Linie seine Verantwortung, denn ein Lehrling kann schlicht nicht einschätzen auf was er sich einlässt, auch wenn es jede Berufsinformation 2000 x runterbetet. Gut, dass du nicht hängen geblieben bist!
Es ist immer auch schade und hat etwas beängstigendes, wenn jemand die Lehre abbricht, gerade auch für die Mitschüler.
Aus eigener Erfahrung weiss ich, wie schmerzlich es sein kann, eine Ausbildung abzubrechen (war bei mir das Gymnasium). Damals hätte ich mir wirklich verständnisvolle Lehrer gewünscht, die mir nicht schon bei den Problemen von Mobbing und anderen persönlichen Belastungen das Gefühl gaben, abgeschrieben zu sein.
Deswegen, eben nicht abzustumpfen und sich einzusetzen, haben LehrerInnen wie sie meine Bewunderung.
Danke! Leider sind wenige Lektionen und nur kurze Pausen manchmal nicht genug zum Auffangen… Es gelingt nicht immer (wie der obige Fall zeigt).
Vor allem, weil Lehrabbrüche in 90% der Fälle mit schlechten schulischen Leistungen einhergehen. Deshalb ist es sehr wichtig, diese Leistungen schon ganz von Beginn an steigern zu helfen oder früh ehrlich zu sagen, dass es nicht reichen wird.
„Die Massnahme gegen jeden Misstand, den Studien, die mich betreffen, je zu Tage gefördert haben, ist Integration.“
Ja, ja und nochmals ja und hinlänglich bekannt. Solange in der Schweiz Kinderhaben als reine „Privatsache“ (lueg gfälligscht sälber) gilt, wird sich nichts daran ändern.
Sorry, wollte etwas Gescheites schreiben, bin aber ein wenig verkatert… :/
Ich denke ehrlich gesagt auch über einen Lehrabbruch nach, da mich mir mein Lehrmeister aus dem Basislehrjahr das leben zur Hölle macht (schon nur wegen kleinen Dingen). Und dies nur weil ich meinem Lehrmeister gesagt habe, dass ich finde dieses Basislehrjahr sei ein „Laueribetrib“ und ich ihm alles genau schilderte. Nachdem mein Lehrmeister mit dem Lehrmeister aus dem Basislehrjahr gesprochen hat hat sich alles verändert und ich fühle richtig den Hass den er auf mich hat. Ich halte das nicht mehr aus! Aus diesem Grund habe ich auch keine Lust mehr zur Arbeit zu gehn (mir fehlt einfach die Motivation und es kotzt mich nur noch an) und fehle deshalb auch öfter. Nun gibt es ein Gespräch mit meinem Lehrbetrieb wo diskutiert wird, wie es weiter geht. Und ehrlich gesagt habe ich keine Lust mehr diese Ausbildung zu beenden, da mir die Freude an diesem Beruf gänzlich vergangen ist… Ich weiss jetzt schon, dass ich keine gute Zukunft mehr haben werde, aber lieber glücklich arbeitslos als unglücklich arbeiten!
Hi Randy. Ich sage es ganz direkt: Das ist die falsche Einstellung. Du hast auf jeden Fall eine Zukunft in irgend einer Lehre, auch wenn du jetzt merkst, dass das Basislehrjahr nichts für dich ist und der Basislehrjahr-Lehrmeister dich für deine Kritik abstraft. (Wenn ich das richtig deute, hättest du danche einen anderen, vielleicht besseren Lehrmeister?) Das kommt ab und zu vor, dass man sich nicht versteht und es bedeutet einfach, dass es einen Wechsel geben muss.
Da du nicht schreibst, um welchen Beruf es sich handelt, kann ich dir nicht sagen, auf welche Beratunsstelle du gehen könntest. Aber geh unbedingt! Meistens gibt es in der Schule irgend eine Anlaufstelle und sonst beim Berufsinformationszentrum deines Kantons. Arbeitslosigkeit ist nicht dein Weg. Höchstens Wechsel und Neubeginn.
Ich drück dir die Daumen und melde mir, wie es gelaufen ist. Ich will ein weiteres gutes Beispiel für meine Sammlung von Lehrlingen, die Krisen bewältigen.
Kopf hoch! Nicht schwänzen, etwas unternehmen! Nicht absacken, weitergehen! Noch werden Lehrlinge für Sommer gesucht! Good luck!
Hallo Tanja
Am kommenden Dienstag wird entschieden wie es weiter geht. Es handelt sich um die Lehre als Informatiker
Diese Lehre kenne ich sehr gut. Ich bin gespannt, welche Lösung sich ergibt. Wie gesagt, Arbeitslosigkeit ist keine Option. Es gibt genügend Alternativen.
Hallo!
Ich weiss nicht, ob du mir weiterhelfen kannst. Ich habe gerade meine Lehrstelle verloren, bin aber selber schuld. Ich habe einen riesen Fehler gemacht, dessen bin ich mir bewusst und ich bereue es auch sehr. doch nun muss ich schauen, wie mein Leben weiter geht. Kannst du mir sagen, an wen ich mich wenden kann, um Hilfe zu erhalten? ich habe eine Lehre als Pharma Assistentin begonnen, wäre jetzt gerade ins 3. und letzte Lehrjahr gekommen… Eigentlich möchte ich die Lehre gerne beenden, ich mag diesen Beruf sehr und schulisch bin ich sehr begabt! Hast du einen Tipp für mich? melde dich doch bitte per E Mail! ich danke dir sehr!!!
Die Entscheidung war: Kündigung auf ende Monat. Nu bin nich weg, das Leben kaputt. Prost!
Nein, Randy, das Leben ist nicht kaputt ohne Informatiklehrstelle. Bei mir sitzt gerade eine neu in der Klasse, die eine solche abgebrochen hat.
Kurz:
– Beratung holen:
Bei der Jugendarbeit im Quartier. Bei einem Berufsinfozentrum. Beim Mittelschul- und Berufsbildungsamt des Kantons. Bei Freunden. Bei Eltern. Bei ehemaligen Lehrern.
– Weitergehen:
In eine neue Lehre. Oder Auslandaufenthalt. Einem Verein beitreten, ein Netzwerk schaffen.
Disziplin hilft und das Glück kommt wieder mal vorbei.
Hallo.Kannst du mir einen Rat geben wie ich meiner Tochter 18j.helfen kann?Sie hat letzten Dez.die Lehre abgebrochen.Da sie keinen Kontakt zu anderen Lehrlingen im Betrieb hatte und es jedoch sehr grosse Anforderungen an sie gestellt wurden,jedoch wenn sie das Arbeitsbuch brachte ,das wirklich super war, immmer kritisiert und für nicht ausführlich genug befunden wurde.Ein Lehrmeister der sie fertiggemacht hatte,sie sollte alles schon wissen,obwohl sie erst im 2.Lehrjahr war.Es war schon nicht gerade der Beruf der für sie richtig war ,aber niemand warnte einem wie schlecht wirklich ein Lehrabbruch sein kann. Sie ist halt leider etwas zu wehleidig und hat nun gar kein Selbstwertgefühlmehr.Sie schrieb viele Bewerbungen,ging viel schnuppern bekam aber überall Absagen.Sie raucht nicht trinkt nicht sie kennt Anstand und Respekt,eigentlich ein liebes Mädchen.Waren auch im BIZ dort machen sie nur blabla ,aber weiterhelfen können sie nicht.Die ganze Familie geht darunter kaputt.
Liebe Cora, es tut mir leid, dass es mit der Lehre nicht funktioniert hat. Aber ohne Berufsangabe (was hat die Tochter denn lernen wollen?) und ohne Kantonsangabe kann ich leider keine Beratungsstelle empfehlen.
Was mit BIZ und „blabla“ gemeint ist, verstehe ich nicht.
Meiner Erfahrung nach sind die Berufsinformationszentren gut und hilfreich. Es wäre aber wichtig, dass die Tochter einmal selbständig hingeht und vorher selbständig einen Termin vereinbart. Das muss man im Alter, in dem man eine Lehre macht, unbedingt lernen!
Liebe Randy
Gib nicht auf!!! Kopf hoch!!!
Markus
Jo Danke. Hab zumindest schon eine Arbeitsstelle gefunden als Chauffeur. Ist nicht das beste, aber immerhin tue ich etwas. Ich bewerbe mich weiter für Lehrstellen und hoffe nächstes Jahr eine neue Lehre anfangen zu können.
Und so schnell lass ich mich nicht runterputzen. „I get knocked down, but i get up again, you’ll never keep me down“ ist mein Motto dank meiner neuen Freundin!
Wünscht mir Glück
Liebe Grüsse Randy
Ich sah einen Lehrabbruch immer als Schwäche. Menschen die so etwas taten waren für mich feige, faul und undankbar. Ein paar Jahre später tat ich es jedoch selbst. Als ich meine Lehre antrat plagte mich schon ein seltsames Gefühl in der Magenregion. Aber ich sah das als normale nervosität an. Nach zwei Wochen in dem Lehrbetrieb war mein inningster Wunsch diese Lehre zu beenden. Der Beruf gefiel mir überhaupt nicht. Er war langweilig und einseitig. Der Lehrmeister grob. Die Mitarbeiterin hinterlistig. Doch ich konnte (noch) nicht abbrechen, schliesslich bin ich ein Mensch der zuende bringt was er begonnen hat. Also raffte ich mich auf. Im Zeugniss hatte ich als schlechteste Note eine 5 (schweiz) und auch in der Klasse fand ich Freundinnen. Trozdem kam ich jeden Tag nach der Arbeit Nachhause und weinte. Ich wurde von meinem Lehrmeister gemobbt und nicht ernst genommen. Er hat seinen gesamten familiären frust an mir ausgelassen… Ich bin kein Mensch, der psychischen Stress nicht aushalten kann. Habe ich doch die Scheidung meiner Eltern begriffen, auf einer Krebsstation ein halbes Jahr ein Praktikum gemacht, Eine Freundin bei einem Umfall verlohren und meine Mutter mit 17 Jahren zu grabe getragen(ebenfalls umfall).
Natürlich werden einige die das lesen nun denken, ich hätte weniger halt genossen, da meine Mutter mich nicht unterstüzen konnte. Sicher ist das auch so aber ich denke mein Problem war, dass ich zu stark nachgedacht hatte. Hätte ich von beginn an einen Anderen Lehrbetrieb gesucht oder eine Andere Stelle, wäre ich niemals so „zerbrechlich“ geworden. Aber genau das wurde ich zerbrechlich und dass wollte und konnte ich nicht weiter sein. Also hab ich eines Tages, am ende des 2. Lehrjahres, gekündet. (Andere Wege ergaben keinen Sinn für mich, da ich im Beruf ja auch unterfordert war.) Es tat so gut! Meine grösste Angst war die, wie mein Lehrmeister reagieren würde. Er kam nicht zur Arbeit. Als ich es meinen Freundinnen erzählte musste ich so lächeln es tat mir wirklich gut. Sebst meine Lehrer sagten dass es manchmal die richtige Entscheidung ist und das ich ja sicher etwas anderes finden würde. Es sei halt schade da ich so gut gewesen sei.
Die drei Monate die ich noch da arbeiten musste vergingen trozdem im schneckentempo. Ich hatte mich schon an diversen orten beworben und fand auch etwas für mich. (Falls ich nichts gefunden hätte, hätte ich bei einer Kollegin arbeiten können.)
An meinem letzten Arbeitstag bekam ich dann nochmals einen Abschiedsmobbing-satz und konnte entlich da weg!
Als die Kolleginnen ein Jahr dannach an der LAP waren, dachte ich wie lange dieses Jahr doch gegangen ist obwohl cih jetzt glücklich bin.
Auch als ich mich mal mit meiner Nachfolgerin unterhalten hatte und diese mir berichtete, dass er jetzt noch schlimmer sei, war ich so dankbar für dieses Jahr. Ich musste wieder selbstfertrauen lernen und noch andere Dinge in meinem „neuen“ Leben. Für mich war es damals und auch Heute noch eine wichtige, richtige und „schicksalshafte“ Entscheidung.
Denn durch einige „Zufälle“ nach meiner Kündung kam ich zu meinem heutigen Beruf, denn ich über alles liebe und mehr eine Berufung ist.
Flüchten ist keine Lösung. Man muss sich mit der Situation auseinandersetzen und dannch einen Lösungsweg suchen. Mein Weg ist so individuell wie ich selbst. Er ist also für mich richtig aber nicht allgemein gültig.
Liebe Grüsse
Vielen Dank für den Bericht. Ich freue mich, dass du nun einen passenden Beruf und eine gute Stelle gefunden hast. Es gibt einfach Lehrstellen die nicht gut sind und es gibt auch Kombinationen in Teams, die nicht gut sind und damit auch Situationen, in denen ein Abbruch oder ein Wechsel eine dringend notwendige Chance ist.
Hallo
Ich bin im Moment völlig am Boden zerstört. Ich weiss nicht mehr, was ich machen soll. Meinem Sohn (1. Lehrjahr für Kaufmann) ist gestern die Probezeit um 3 Monate verlängert worden, die Probezeit war gar nicht gut. Leider haben sie sich aber auch nie dazu geäussert. Hat es so überhaupt noch einen Sinn?
Liebe Grüsse
Liebe Sylvia
Ja, es hat einen Sinn, sonst hätte die Lehrfirma die Probezeit nicht verlängert, sondern Ihrem Sohn gekündigt. Falls es wirklich stimmt und Ihr Sohn keine Angabe von Gründen für die Probezeitverlängerung erhalten hat und also nicht weiss, was er verbessern muss, gehen Sie doch mit ihm einmal zum zuständigen Berufsbildner (auf Voranmeldung).
Eine weitere Möglichkeit ist, dass Ihr Sohn sich mit der Lehraufsicht des Lehrort-Kantons in Verbindung setzt und sich beraten lässt, die Adresse findet man auf den Lehrvertrag.
Hei besten Dank die prompte Antwort. Sorry ich habe mich falsch ausgedrückt. Im Bericht haben sie erwähnt warum, aber vorher haben sie nie etwas angedeutet. Die Konzentration spielt da eine sehr grosse Rolle, die Motivation auch. Wenn mein Sohn nach Hause kommt, redet er immer nur positiv vom Arbeiten. Er konnte sich bis jetzt immer sehr gut einschätzen. Jetzt ist aber seine Einschätzung anders als der Lehrbetrieb. Wir haben nächste Woche zum Glück ein Gespräch mit der Lehrfirma. Was für mich ein grosses Fragezeichen ist, er ist ein ADS-Kind (nimmt aber kein Ritalin), er muss seit 4 Monaten Tretinac (ein sehr starkes Mittel gegen Akne) einnehmen. Nächste Woche haben wir (mein Mann, mein Sohn und ich) einen Termin mit dem Arzt. Ich kenne meinen Sohn immer nur motivierend, wenn auch nicht immer einfach. Er musste immer sehr viel für die Schule lernen, im Moment macht er das aber nicht. Vor einer Woche machte er endlich wieder eine Terminplanung (er macht auch noch sehr viel Sport). Seit dem er das Medi nimmt, schläft er viel mehr, ist launisch und manchmal auch depressiv. Das gefällt mir nicht. Mal sehen, wie nächste Wochen die Gespräche laufen.
Sylvia: Ja, die Gespräche abwarten und sich dann unbedingt um regelmässige Betreuung für den Sohn tun, die Umstellung von der Schule in die Lehre ist sehr gross und gelingt nicht immer so schnell.
Nur noch zwei Hinweise:
*Viele Schulen haben einen klinischen Psychologen von extern, der zu bestimmten Zeiten kostenlos besucht werden und auf ganz unterschiedliche Probleme eingehen kann.
*Der Kanton ist bei einer Lehre Vertragspartner und kann auf jeden Fall beraten, koordinieren und allenfalls vermitteln.
Danke für den Kommentar, den ich unerklärlicherweise nur per Mail erhalten habe. Rund um die Uhr Hausaufgaben zu machen bringt sicher nichts, aber in der Familie darüber zu streiten bringt auch nicht viel.
Wie genau der Plan aussehen kann, sollte auch Inhalt der Beratungsgespräche werden, die dein Sohn (mit Berfusbildner, Schule oder Kanton) führen sollte. Er bekommt dann die Unterstützung, die er (noch) braucht und das entlastet euch Eltern und das Familienleben. Lehrlinge werden mithilfe der genannten Stellen in der Regel schnell selbständig.
Hallo Tanja
Ich möchte auch nicht, dass das Familienleben davon betroffen ist. Leider ist das bei uns so. Mein Mann ist da nicht so einfach. Er hat z.B. meinem Sohn gesagt, dass es ja sowieso keinen Sinn hat, wenn er nicht 24 Std. lernen will und dass er im Gespräch nächste Woche sagen will, dass er die Lehre sofort aufhören soll. Zuerst wollte mein Sohn alles hinschmeissen, er will ja aber nach seinem Plan. Ich denke, er soll es so versuchen und wenn es nicht geht, merkt er ganz schnell, dass er selber mehr muss. Ich habe mit ihm gesprochen und hat er sogar etwas gelernt und ich hoffe es geht weiter so mit seinem Plan. Es ist nicht so einfach, leider ist mein Mann für ihn kein Motivator sondern ein Demotivator. Alles ist nur schnell, nur er isst zu viel, er kostet zu viel Geld, er macht alles kaputt, er ist zu dumm etc. Und das Schlimme ist, er meint nur seine „Sache“ stimmt. Schade.
Liebe Sylvia
Es braucht in eurem Fall externe Hilfe und Beratung. Ich melde mich per E-Mail und gebe die konkreten Adressen an.
Liebe Grüsse
Tanja
Mein Stiefsohn hat nach 2 Monaten seine Lehre als Restaurationsfachmann abgebrochen, bzw. ihm wurde gekündigt bevor die Probezeit vorbei war. Da er mittlerweile 17 Jahre alt ist und nur einen Realschulabschluss nachweisen kann, ist es relativ schwierig eine Lehrstelle zu finden die ihn interessiert. Um eine Lehrstelle in seinen Traumberufen zu finden müsste er mindestens Sekundarabschluss haben. Ich komme ursprünglich aus ésterreich, und kenne mich mit dem schweizerischen Schulsystem nicht so gut aus, daher nun meine Frage: gibt es eine Möglichkeit sein Bildungsniveau auf privaten Schulen zu steigern, damit er nach Absolvierung einer solchen Schule auch Berufe ergreifen kann die ihm mit einem Realschulabschluss verwehrt bleiben? Ich denke, es hat keinen Sinn ihn dazu zu drängen eine Lehrstelle zu suchen die ihm absolut keinen Spass macht, da sind die Probleme doch schon vorprogrammiert……
Ich hoffe, Ihr könnt mir helfen, ich bin für jeden Rat und für jede Adresse an die ich mich diesbezüglich wenden kann dankbar!!
Liebe Doris
Es gibt zahlreiche Angebote, den Stoff aufzuholen, sie heissen in der Regel „Brückenangebote“ oder 10. Schuljahr.
Der Neffe soll unbdingt das „BIZ“ (Berufsinformationszentrum) in seiner Nähe besuchen, man kann bei Google einfach „BIZ“ und die nächst gelegene Stadt eingeben, die Beratung ist kostenlos. Die Website berufsberatung.ch bietet ebenfalls einen guten Überblick (Menüpunkt „Suche…“). Es ist ratsam, sich helfen zu lassen, denn in dem Bereich Aufholen der Volksschulbildung wuchern die Angebote.
In der Schweiz ist die Bildung kantonal geregelt. Das bedeutet, es ist immer der Kanton zuständig. Deswegen ist es bei jedem Lehrabbruch sinnvoll für die Betroffenen, sich erstmal an das Amt zu wenden, welches den Lehrvertrag abgeschlossen und wieder aufgelöst hat, die Adresse steht auf dem Lehrvertrag. Dort gibt es zahlreiche Personen, die kostenlos und optimal beraten, weil sie über sehr grosse Erfahrung verfügen. Diese Ämter heissen in fast allen Kanonten „Mittelschul- und Berufsbildungsamt“ und sind Teil der jeweils kantonalen Erziehungsdirektion. Eigentlich werden die Jugendlichen, deren Lehrvertrag aufgelöst wird, über diese Angebote informiert, ich hoffe, das war beim Neffen auch so.
Viel Glück!
Ich habe 2007 eine Lehre als KV begonnen. Zu diesem zeitpunkt starb mein Vater. Die Lehre gefiel mir die ersten zwei Wochen super und aber der Tod meines Vaters zog mich runter. Dann begann es auch im Lehrbetrieb zu rieseln. Es gefiel mir ende erstes Semester überhaupt nicht. Meine schulischen Noten waren bestenfalls genügend und die motivation bei der Agentur ziemlich „nicht vorhanden“. Ich wollte nur noch weg. Meine Eltern (meine Mutter hat jetzt eine Freundin) waren total gegen einen Lehrabbruch und forcierten mich weiterzumachen. Die Schulnoten konnte ich langsam wieder verbessern. Meine Leistungen waren nicht konstant. Die letzten 2 Monate auf der Agentur gaben mir für das weitere jahr in der Ausbildungsabteilung Mut nicht aufzugen. Ich hatte mich zu früh gefreut. Die ersten 2 Monate war ich der Blödi zum kopieren, PPT Präsentationen korrigieren und für das Material zuständig. Das nächste Tief war wieder da und ich durfte nicht „aufgeben“. Meine Absenzen waren immens in dieser Zeit. Mit der praxisbildnerin kam ich überhaupt nicht klar und schulisch waren die Noten wieder genügend. Jeder Tag musste ich mich am Morgen zwingen Arbeiten zu gehen. Es war immer ein Kampf: Soll ich arbeiten gehen oder bleib ich zuhause. Es machte mich so krank. Nun bin ich im dritten Jahr und hab alles satt. Meine Eltern verstehen mich nicht und der Familiensegen hängt schief. Ich möchte das nicht, aber mich macht die Lehre kaputt, ich kann einfach nicht mehr. Nun wollte ich fragen, was nach einem Lehrabbruch noch möglich ist. Auf die Unterstützung meiner Eltern muss ich verzichten. Mein Ziel ist es die Matur zu machen aber ich weiss nicht ob das noch möglich ist…
Liebe Grüsse
Ella
Ella und ich haben per E-Mail weiter korrespondiert, die Sache wird gut ausgehen. Ella schrieb zuletzt:
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Vielen Dank für deine Antwort. Da ich wirklich oft gefehlt habe, hat meine Berufsbildnerin das Gespräch mit meinen Eltern und meinen Praxisausbildnern gesucht.
Es ist wirklich Schade so kurz vor dem Abschluss alles hinzuschmeissen. Es war ein sehr offenes Gespräch, ich merkte wie sich meine Praxisausbildnern und Eltern für mich einsetzten und eine gemeinsame Lösung suchten. Wir haben beschlossen, dass ich einmal wöchentlich professionelle lebensberatungen in anspruch nehme. Zudem
haben sie mir eine Stelle angeboten.
Das alles motiviert mich nicht aufzugeben und den Abschluss zu meistern.
—-
Mein Sohn (19) ist im 2 Lehrjahr als Bauzeichner. Hat jetzt sein 3 Semesterzeugnis und brilliert in Mathe gar nicht. 3, 3.5, 3…. MIt dem Lehrer haben alle seit Jahren grosse Mühe und man bekommt einfach die Auskunft „Das muss man halt erdulden“. Die Lehrmeister haben ihm im Herbst „die Pistole auf die Brust gesetzt“ nach dem 2. Zeugnis und gedroht, wenn es nicht mind. ein 4 wird…..
und das ist es ja nat. wieder nicht geworden. 3 Matheprüfungen, (2x 4er und ein 2er ergibt 3)
Morgen erwartet er das Gespräch und er zittert natürlich nur noch. Im Geschäft ist er beliebt und macht seine Sache recht aber es wird nur auf die Schule geachtet. Und da kommen Spüche “ du bist der schlechteste Lehrling den wir je hatte“ bei einem sensiblen Jugendlichen schlecht an. Ich bin nat. auch verzweifelt. Er denkt, der Beruf sei schon der Richtige aber glaubt an den Rausschmiss. Gibt es denn Firmen die einen Lehrling übernehmen und ihm die Möglichkeit geben die Lehre fertig zu machen? Danke für die Info. Wir sind im Kanton Thurgau zuhause. Aber St.Gallen läge sehr nahe.
Liebe Judith, ich hoffe, es ist erstmal ein Provisorium, Lehrverträge sind nicht so mir nichts dir nichts zu kündigen, wenn nicht beide Parteien einverstanden sind. Setz dich unbedingt mit dem kantonalen Amt in Verbindung, welches den Lehrvertrag mitunterzeichnet hat, die wissen am allerbesten über mögliche Lehrstellenwechsel Bescheid. Wenn dein Sohn diesen Beruf lernen will, muss er einfach Nachilfe in Mathe nehmen, denn das müssen Bauzeichner schon auf einem „genügenden“ Niveau können. Aber wenn er motiviert ist, ist das sicher kein Problem! Nur Mut!
Hallo Tanja, ich bin Raj und komme aus Indien und seit 2 jahren und 2 maonten lebe ich in die Schweiz, und zurzeit mache ich die Ausbildung als Restaurationsfachmann aber Tanja ich bin gar nicht glücklich, kannst du mir bitte helfen, kannst du mir bitte dein email adresse geben ich will dir persönlich ein email schreiben und was wichtiges fragen..bitte Tanja!!!!
Hallo Leute. Ich werde nun im Sommer endlich eine Ausbildung antreten. Zwar nicht wie vorher im Informatikbereich sondern als LKW Fahrer. Da ich nun seit dem Lehrabbruch als Chauffeur gearbeitet habe und mir der Beruf gefällt, habe ich mich zu diesem Schritt entschlossen. Ich bin froh hat das ganze nun ein Ende und ich lege den ersten Stein für meine berufliche Zukunft =)
Lieber Randy – das ist aber nett, dass du mich/uns auf dem Laufenden hältst! Es ist eine äusserst kluge Entscheidung, das, was du gern und sowieso schon machst, diplomieren zu lassen. Well done! Alles Gute!
Hallo. Meine Tochter hatte vor 2 Monaten eine mündliche Lehrstellenzusage als Coiffure bekommen. Die künftoge Lehrmeisterin rief sie vor 3 Wochen auf dem Handy an, um mit ihr einen Termin für die Vertragsunterzeichnung auszumachen. Da sich meine Tochter nir gemolden hat, verlor sie heute diese Lehrstelle, mit der Begründung das sie keine so unzuverlässige Lehrtochter brauchen könne. Die 4 absolvierten Schnupeprlehren vielen alle höchst positiv aus mit guten Berichten. Ist das nicht etwas emotional überreagiert von der Lehrmeisterin? Wie sieht das rechtlich aus?
Meine Tochter bekommt keine Kinderzulagen mehr, wenn sie keine Lehrstelle bekommt, sprich sie arbeitet momentan nicht, nachdem sie die Schule abgebrochen hat. Sie lebt beim Vater ihres Freundes….
Was kann ich unternehmen?
@ingrid: Es tut mir leid, dass die Tochter so kurz vor Lehrbeginn eine Absage bekommen hat. Aber rechtlich können Sie gar nichts unternehmen. Beide Parteien können es sich bis zur Vertragsunterzeichnung anders überlegen.
Grundsätzlich macht es sich ohnehin viel besser, wenn sich Ihre Tochter darum kümmert, das erwarten Lehrfirmen und das scheint hier auch das Problem gewesen zu sein. Ihre Tochter muss unbedingt immer nachfragen, vorbeigehen, zurückrufen – Zuverlässigkeit ist der erste Schritt zu jeder Lehrstelle und umgekehrt auch ein häufiger Grund, sie nicht zu bekommen. Ihre Tochter soll sich unbedingt sofort auf dem BIZ ihres Wohnorts melden und ihre Lage schildern. Sie können Sie begleiten, aber ihr nicht die Arbeit abnehmen.
Wenn Ihre Tochter gesund und munter ist und nicht Schule hat, muss sie JEDEN TAG Zeit in ihre berufliche Laufbahn investieren. Wer auf dem Sozialamt landet, wird dazu erst recht gezwungen!
Zu den Kinderzulagen kann ich nichts sagen. Bitte wenden Sie sich an die Budgetberatungsstelle in ihrer Stadt oder ihrem Kanton.
Alles Gute.
Ich habe nach 3 Jahren Gymnasium, dieses nun beendet, dies aufgrund von schlechten Noten bzw. werde ich die Promotionsbedingungen nicht erfüllen.
Bereits vor dem Gymnasium hatte ich ein Jahr lang eine KV-Lehre (M-Profil)
absolviert, habe diese aber aufgrund hoher Unzufriedenheit und psychischer Belastung meinerseits abgebrochen. (gute schulische Leistungen, aber die Arbeitszeit war eine Qual)
Nun bin ich ehrlich gesagt ein wenig am Anschlag, ich kann mir nicht vorstellen mit 20 eine Lehre zu beginnen, gerne würde ich arbeiten, dies jedoch auf der gleichen „Respektstufe“ wie ein normaler Arbeitnehmer.
Ich denke die konventionellen Wege die überall in der Öffentlichkeit präsent sind, sind nichts für mich.. Ich brauche einen Quereinstieg, einen Glückstreffer. Das mag sich naiv anhören, ich bin jedoch nicht bereit einen Teil meiner Lebenszeit (da sowieso gilt Lebenszeit = Arbeitszeit) sinnlos zu verbringen und diese zu verschwenden. Ich will etwas tun, was einen Sinn ergibt (wenn wir ehrlich sind, sind die Fähigkeitszeugnisse in vielen nicht technischen Berufen nichtssagend, ich könnte diesen Beruf dann auch jeweils in einem Monat Eingewöhnungszeit erlernen (bsp. KV), vielmehr dient die Lehre als sogenannte „Persönlichkeitsentwicklungshilfe“ oder als „aus Jugendlichem wird Arbeitnehmer“..
Ich weiss, ziemlich zynisch .. trotzdem wollte ich hier mal meine Gedanken loswerden,ich habe zur Zeit, Zeit ….
Simon, wenn du zu den – meiner Erfahrung nach wenigen – gehörst, die einen Beruf einfach selber und ohne Ausbildung lernen können, ist das doch gut! Du kannst den KV-Abschluss (oder auch sonst einen) nach Artikel 32 immer machen. Das ist ja das Gute an unserem Berufsbildungsgesetz, dass es Autodidakten entegegenkommt, Vorbildung berücksichtigt und den Quereinstieg ermöglicht.
Für die Zulassung zur Lehrabschlussprüfung brauchst du einzig die Berufserfahrung, in den meisten Berufen sind das ca. 4 Jahre.
Hallo, habe gerade mit dem Lehrmeister von meinem Sohn gesprochen, das Lehrverhältnis wird nach 2 Jahren gekündigt, nachdem man ihm nach jedem Zeugnis gedroht hat zu kündigen. Jetzt sind aber seine schulischen Leistungen so schlecht, dass er das 2. Jahr wiederholen muss. Auch die fachlichen Kompetenzen sind auf dem Niveau eines 1.LJ-Stiftes. Unser Sohn ist einverstanden, das 2. LJ zu wiederholen, aber er kann nicht in dem Betrieb bleiben. Aber wer nimmt Mitte Juni einen Lehrling, der überall schlecht ist? Mit dem Lehrlingsamt habe ich auch gesprochen, dort meinte man aber, vielleicht sollte man abklären ob er für diesen Beruf geeignet ist, obwohl unser Sohn nur diesen Beruf machen will (Metallbauer). Die Zeit läuft uns davon und wir wollen wenn möglich kein Zwischenjahr einschalten, sonst verliert er den Anschluss in der Schule. Es ist alles so frustrierend! Wie sollen wir vorgehen?
Liebe Valeria
Es tut mir sehr leid, aber ich kann wirklich nur die kantonale Beratungsstelle empfehlen, sie hat am meisten Erfahrung. Dein Sohn soll sich dort bitte selber noch einmal melden und um eine Beratung bitten, es ist sehr wichtig, dass er die Sache selber in die Hand nimmt und ZEIGT, dass er Metallbauer werden will.
Viel Glück und viel Durchhaltevermögen wünsche ich!
Ich habe bei Google das Stichwort „Lehrabbruch“ eingetippt und bin so auf diesen Blog-Eintrag gestossen.
Bei mir ist es mittlerweile auch schon etwas länger her, dass ich meine Lehrstelle aufgegeben habe.
Im August 2003 habe ich meine kaufmännische Ausbildung in der Filiale eines grossen Schweizer Reiseveranstalters angetreten. Nach drei Jahren hätte ich mich selbst als „Reisebürokauffrau“ bezeichnen dürfen. Leider habe ich meine Lehre am Anfang des dritten Lehrjahres von heute auf morgen abgebrochen.
Bald sind es 5 Jahre, die seither vergangen sind und doch nage ich noch immer an meiner Entscheidung von dazumals. Ich hatte auf mein Herz gehört und nicht auf meinen Verstand.
Wenn ich heute von meinem Lehrabbruch erzähle, dann hören mir die Leute jeweils völlig fassungslos zu. Sie können nicht verstehen, wie man einen bei Schulabgängern derart beliebten (jedoch raren) Ausbildungsplatz (wie jenen zur Reisebürokauffrau) einfach so wegwerfen kann. Ich hätte doch mit der schönsten aller Materien zu tun gehabt.
Es fällt mir nicht leicht, mich an die verschiedenen Gründe zu erinnern, welche in meinem Fall zum Lehrabbruch geführt haben. Ich denke, dass ich meine Lehrzeit irgendwie unbewusst verdrängt habe.
Mit 15 musste ich mich wie die meisten Jugendlichen in der Schweiz für eine berufliche Richtung entscheiden. Mein Hauptlehrer in der Sekundarschule hätte sich wegen meiner guten schulischen Leistungen gewünscht, dass ich die Kanti (Matura) mache. Ich hatte jedoch erst mal die Schnauze voll vom Lernen und Schulbankdrücken und habe dann doch nach einer Lehrstelle zu suchen begonnen. Nicht zuletzt weil ich unbedingt mein eigenes Geld verdienen wollte und wie ich es damals auszudrücken pflegte, „die Praxis erlernen und nicht an der Kanti ständig Theorie büffeln“. Beim Reisebüro, welches später mein Lehrbetrieb wurde, durfte ich zwei Tage schnuppern. Interesse an der Lehrstelle war bei mir vorhanden; vor allem weil die Zeit langsam knapp wurde und man als Schulabgänger fast um jeden Preis einen Ausbildungsplatz möchte. Also wurde ich zu einem Eignungstest eingeladen, wo ich dann anscheinend das beste Resultat erzielte. Wenige Monate später habe ich meine KV-Lehre begonnen. An dieser Stelle möchte ich noch loswerden, dass meiner Meinung nach ein Grossteil der Jugendlichen, die sich noch nicht für einen Beruf entscheiden können, einfach zuerst einmal das KV machen. Als Grundstein sozusagen. Was dabei vergessen geht ist, dass die 3 Lehrjahre eine lange Zeit sein können für jemanden, der überhaupt kein „Bürogummi“ ist.
Ich persönlich hatte das Gefühl eingesperrt zu sein. Wir waren ja bloss ein kleines Reisebüro, welches aus dem Filialleiter (mein Chef), der stellvertretenden Filialleiterin, zwei ausgelernten Reiseberaterinnen und meiner Oberstfitin bestand. Letztere war ein Jahr vor mir in die Lehre eingetreten; das Reisebüro beschäftigt jedoch immer nur 2 Lehrlinge zur gleichen Zeit, was für mich bedeutet, dass ich während 2 Jahren die Unterstiftin war. Dementsprechend war ich ganze 2 Jahre für Aufgaben zuständig, welche alle anderen Reisebürolehrlinge, welche ich in den üK’s (überbetriebliche Kurse) getroffen habe, nur im ersten Jahr erledigen mussten. Zu diesen ab einem gewissen Punkt banal erscheinenden Aufgaben zählten die Post (morgens nach dem Aussteigen aus dem Bus erstmal das Postfach leeren und dann mit dem Stapel ins Büro marschieren; mittags um 11 die Briefe, Rechnungen und Reisedokumente welche sich über den Morgen hinweg angesammelt hatten frankieren und zur Post bringen; abends um 17:00 Uhr nochmals das Gleiche und dann bis zum Feierabend zurück ins Büro), Besorgungen wie Kaffeerahm kaufen (obwohl ich als einzige im Büro keinen Kaffee trank), für meinen Chef oder die Mitarbeiterinnen Zigaretten holen oder wenn ich wegen des Kaffeerahms sowieso zur Migros musste, da hat mir die eine oder andere zwischendurch auch schon mal ihren Einkaufszettel mitgegeben. Ich war also ständig nur am Rumrennen. Aber das war noch lange nicht alles. Fast täglich sind Reisekataloge von dutzenden Veranstaltern geliefert worden und die musste ich dann in den nass-kalten Keller runterschleppen. Wenn im Büro Kataloge nachgefüllt werden mussten, so war ich einmal die Woche damit beschäftigt, die entsprechenden Kataloge wieder hochzutragen. Die meisten Reisekataloge erscheinen halbjährlich; ich war also auch immer dran, abgelaufene Kataloge zu bündeln und rechtzeitig zur Altpapierabfuhr vom Keller hinauf und raus auf die Strasse zu tragen. War ich an diesem Tag gerade abwesend (Schule, Urlaub, Krankheit, was auch immer), so hat sich keiner sonst darum gekümmert und für mich war dann vor der nächsten Altpapierabfuhr noch mehr schleppen angesagt. Von einer kaufmännischen Lehre kann hier wirklich nicht die Rede sein. Auch musste ich jeden zweiten Samstagvormittag arbeiten, hatte während der Woche aber nie frei. Somit habe ich einige Stunden pro Jahr mehr gearbeitet, als die anderen Lehrlinge in meiner Klasse.
Meinen Chef konnte ich eigentlich von der ersten Minute an nicht ausstehen. Er war klein (sogar kleiner als ich) und mein eigener Vater hat immer gesagt, kleine Männer seien halt etwas bösartig. Zeit für mich hatte er so gut wie nie. Zwar hat er mich ab und zu in sein Büro bestellt und mir aufgetragen, ich solle gefälligst mehr Fragen stellen, sonst würde ich ja nichts lernen. Wenn ich dann aber mal Hilfe benötigte, dann waren alle mit Kunden beschäftigt oder sonst irgendwie im Stress. Auch wurde mir nie klipp und klar gesagt, wer denn eigentlich mein Lehrlingsverantwortlicher ist und sich somit auch meine AE’s und PE’s (neue KV Reform vom Jahr 2003). Zuerst war der Chef der Zuständige, dann plötzlich die stellvertretende Filialleiterin und am Ende dann noch eine Reiseberaterin, die nur wenige Jahre älter war als ich und wegen einem Fachhochschule-Studium auch nicht 100% arbeitete. Wir beide waren nur selten zur gleichen Zeit im Büro, weil ich ja auch noch zwei Tage pro Woche in der Berufsschule weilte. Meine beiden PE’s vom 1. beziehungsweise 2. Lehrjahr hat dann doch mein Chef bewertet und nur daran rumgenörgelt. Ich verstand die Welt nicht mehr, weil ich mir unzählige Stunden dafür Zeit genommen hatte und meine Arbeiten gemäss meinen Eltern und anderen Bekannten/Freunden richtig toll waren. Natürlich hat mir der Chef keine besonders guten Noten gegeben. Aber hey, liegt es denn nicht auch im Interesse eines Ausbildungsbetriebes, dass die Lehrlinge am Schluss gut abschneiden?? Wieso extra schlechte Noten verteilen?!
Anfangs haben mich die Schikanen traurig gestimmt. Ich bin abends nach Hause gekommen und habe geweint. Irgendwann wurde aus der Traurigkeit Verzweiflung, weil ich einfach keinen Plan mehr hatte, wie genau ich mich verhalten musste, um meinem Chef in den Kram zu passen. Ende des zweiten Lehrjahres kam dann Wut in mir auf. Nach jeder Auseinandersetzung mit meinem Chef war ich total geladen, habe im Keller unten vor Wut geheult und Kataloge rumgeschmissen, abends zu Hause meine Eltern oder Geschwister angemotzt.
Meine Erzählungen sind nur ein Bruchteil von dem, was ich während meiner Lehrzeit erlebt habe. Einfach um zu zeigen, dass nicht alles Gold ist was glänzt und dass es leider auch in der heutigen Zeit noch Firmen gibt, die ihre Lehrlinge mehr ausnutzen was etwas anderes und ihnen null Respekt entgegenbringen.
Vielleicht sollte ich auch noch erwähnen, dass ich die Lehre im 2003 zusammen mit der Berufsmatura (Profil M) begonnen habe. Meine Noten wurden jedoch immer schlechter, sodass ich auf’s zweite Lehrjahr hin dann die Klasse gewechselt und im Profil E weitergemacht habe. Weil mir die Lehre immer weniger und weniger Freude bereitete, fing ich auch an die Schule zu schwänzen oder mich auf Arbeit krank zu melden, wenn ich keine Lust hatte, meinem Chef ins Gesicht zu schauen. Ich begann für eine Frau auch übermässig viel Alkohol zu trinken und weil ich immer unterwegs war (Fussballspiele, Ausgang etc.) habe ich für Prüfungen überhaupt nicht mehr gelernt. Meine Motivation war auf dem tiefsten Punkt überhaupt.
Im Frühling 2005, am Ende des zweiten Lehrjahres, standen auch schon Abschlussprüfungen bevor (Informatik, Englisch, Französisch), welche ich dann doch auch ohne grosse Anstrengungen bestand.
Man stellt sich nun vielleicht die berechtige Frage, wieso ich nie mit jemandem über die Probleme im Lehrbetrieb gesprochen habe. Tja, was soll ich sagen….. Ich habe es zwischendurch versucht. Habe mich immer wieder bei meinen Eltern über meinen Chef ausgelassen. Zwar hat vor allem mein Vater immer eingestanden, dass mein Chef ein etwas schwieriger Mensch sei. Aber ich solle auf die Zähne beissen. Meine zwei Jahre ältere Schwester hat auch eine KV-Lehre gemacht und von ihr gab es nie etwas negatives zu hören. Also könne es auch bei mir nicht so schlimm sein, wie ich immer tu. Und doch war es wirklich so, dass mein Chef nie zufrieden mit meiner Arbeit war, egal wie viel Mühe ich mir gegeben habe. Leider war ich ein eher schüchternes und viel zu anständiges Mädchen, als dass ich mich getraut hätte, einfach mal gegen ihn zu halten oder ihm die Meinung zu sagen. Ich hatte auch Respekt davor, den Lehrbetrieb zu wechseln, weil ich mich dann wieder an eine neue Umgebung hätte gewöhnen müssen. Und das war damals überhaupt nicht mein Ding. Ich war viel zu introvertiert – hatte null Selbstvertrauen.
In den Sommerferien zwischen dem 2. und 3. Lehrjahr habe ich dann meinen Freiflug genutzt und bin mit einer Freundin in den Strandurlaub geflogen. Ich stand kurz vor meinem 18. Geburtstag und war so froh, endlich mal wieder vom Stress im Büro und der Berufsschule wegzukommen. Im Urlaub habe ich mich dann Hals über Kopf in einen Ortsansässigen verliebt. Aus dem Urlaub zurück konnte ich an nichts anderes mehr denken als an diesen Mann, der die einzige Person auf Erden zu sein schien, welche meinen Kummer ernst nahm und mich auch ohne Worte verstand. Einige Tage nach meiner Rückkehr in die Schweiz habe ich heimlich einen Oneway-Flug zurück an meinen Urlaubsort gebucht. Zwar musste ich noch ein paar wenige Wochen durchhalten – doch meine Entscheidung war gefallen. Ich erzählte zuerst niemandem von meinen Plänen; doch meine Mutter schien zu ahnen, dass etwas im Busch ist. Sie hat mich so lange ausgefragt, was denn mit mir los sei, bis alles aus mir rausbrach, was sich während den vergangenen zwei Jahren in mir angestaut hatte. Nach einer heftigen Diskussion hat meine Mutter eingesehen, dass mich nichts mehr umstimmen konnte. Zwei Tage vor meiner Abreise stand in der Schule noch ein Prüfung auf dem Programm. Ich machte den Fehler, die Aufgaben nicht zu lösen, sondern einfach eine Mitteilung an meinen Lehrer zu schreiben, dass ich es nicht mehr für nötig halte, die Prüfung zu schreiben, weil ich sowieso nicht mehr lange da sein werde. Somit bin ich nach 10 Minuten zum Lehrer nach vorne und habe ihm das Prüfungsblatt übergeben. Er ging mit mir aus dem Klassenzimmer raus und hat auf mich eingeredet. Auch von ihm habe ich mir nicht helfen lassen. Natürlich musste er was unternehmen und so hat er sich mit dem Rektor in Verbindung gesetzt, um meinen Lehrabbruch zu verhindern. Dieser Rektor hat prompt am nächsten Tag bei uns im Büro angerufen und nach dem Chef verlangt. (Mann, war ich sauer auf den Lehrer, der mich verraten hat. Ich habe es als Vertrauensbruch angesehen. Heute weiss ich, dass er es tun musste.) Glücklicherweise habe ich den Rektor am Namen erkannt und ihn abgewimmelt, indem ich ihm versicherte, ich wäre mittlerweile wieder zu Vernunft gekommen und dass ich wohl etwas verrückt gespielt habe in letzter Zeit.
Am nächsten Morgen war er da: Der Tag meiner Abreise. Ich musste mit dem Zug nach München an den Flughafen. Meine Mutter fuhr mich zum Bahnhof in unserer Stadt und ich habe im Büro meine Sachen geholt und bei der Post in unserem Schliessfach einen Abschiedsbrief und die Schlüssel hinterlassen. Ja, ich bin tatsächlich „ausgebrochen“.
Diesen September wird es 5 Jahre her sein. Ich bin erwachsen geworden. Vielleicht würde ich heute alles anders machen. Das Gespräch suchen, mir Hilfe holen. Den Verstand einschalten. Und trotzdem bereue ich den Lehrabbruch nicht.
Am Ende sind es nur die schönen Stunden, die zählen. Und von denen durfte ich haufenweise erleben. Ich habe während den letzten Jahren in 3 verschiedenen Ländern in Europa gelebt und gearbeitet. Zwar bin ich mit meiner ersten grossen Liebe von damals nicht mehr zusammen. Trotzdem fühl ich mich gut. Meistens.
Wenn ich morgen tot umfallen würde, so wäre das nicht tragisch. Zumindest nicht für mich. Weil ich gelebt habe. Menschen traf, welche mich mit ihren Geschichten fasziniert haben. Auch habe ich erkannt, was wirklich wichtig ist im Leben. Es sind tatsächlich die einfachen Dinge. Ich habe nie viel Geld verdient – ich habe kein dickes Bankkonto wie andere junge Menschen in meinem Alter, die gerade dabei sind sich ein tolles Auto und ein iPad kaufen und Australien oder die USA zu bereisen. Sie haben es „richtig“ gemacht: Die Lehre abgeschlossen, anschliessend noch die Berufsmatura nachgeholt, sind an einer Fachhochschule oder an einer Uni, oder haben bis heute immer treu den Beruf ausgeübt, welchen sie ursprünglich während der Ausbildung erlernt haben. Das alles lässt mich irgendwie kalt. Ich habe Kleider, Essen und einen gesunden Körper. Was will ich mehr?
Ich befürchte, dass ich wohl nie zu dieser Erkenntnis gekommen wäre, wenn ich meine Lehre ganz normal abgeschlossen hätte. Eine Lehre bedeutet Zukunft. Und finanzielle Sicherheit. Finanzielle Sicherheit wiederum führt dazu, im Überfluss zu leben. Sich auf das Materielle zu fixieren. Das ist nicht meine Welt. Jeder soll leben, wie es ihm gefällt. Ich kritisiere niemanden und möchte deshalb, dass man auch mich in Ruhe lässt.
Ironischerweise scheine ich doch noch zur Vernunft gekommen zu sein. Ich bin zurück in der Schweiz und auf der Suche nach einer Arbeitsstelle. Ab August werde ich eine Nachholbildung für Erwachsene antreten, welche es mir ermöglicht, doch noch zum Eidg. Fachausweis Kauffrau/-mann zu kommen. Ob dieser Weg wirklich der richtige ist? Wir werden es sehen.
Eigentlich würde ich lieber meinen Traumberuf, Blindenführhund-Instruktorin, ausüben. Jedoch wird auch dafür mind. eine Grundbildung, z.B. in Form einer KV-Lehre vorausgesetzt. Auch benötigt mein ein eigenes Haus mit Garten, einen Führerschein und ein Auto. Das alles kostet Geld. Manchmal wünschte ich, das Leben wäre nicht dermassen kompliziert. Aber wir leben ja schliesslich im 21. Jahrhundert. Da geht nichts mehr ohne Geld. :-/
Ob ich die nächsten zwei Jahre in der Schweiz aushalte, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Vielleicht verspüre ich plötzlich wieder den Drang, auszubrechen. Ich hoffe jedoch, dass ich dieses Mal wirklich durchhalten werden.
Ich bin mir absolut im Klaren darüber, dass sich ein Lehrabbruch vor allem auf das Umfeld des Jugendlichen negativ auswirkt. Die Eltern machen sich Vorwürfe, die Geschwister sind geschockt – Familien drohen auseinanderzubrechen. Der Lehrbetrieb steht ganz plötzlich im kalten Wasser. Freunde wenden sich von einem ab, weil ein Lehrabbruch in der Gesellschaft als „asozial“ gilt.
Betroffenen, die mit einem Lehrabbruch liebäugeln, möchte ich raten, sich das Ganze wirklich gut zu überlegen. Vielleicht zusammen mit dem Kantonalen Amt für Berufsbildung nach einer Alternative zu suchen. Ich selber bin nicht das beste Beispiel und trotzdem kann ich sagen: Für mich hat’s gestimmt. Doch muss es nicht zwangsläufig heissen, dass meine Entscheidung auch für andere die Richtige ist. Ein Lehrabbruch sollte nicht auf die kalte Schulter genommen werden; oftmals begleitet er einem nämlich tatsächlich ein Leben lang. Über das Internet habe ich damals auch mit anderen Jugendlichen Kontakte geknüpft, welche ebenfalls die die Lehre abgebrochen haben. Leider kann nicht jeder gleich gut damit umgehen; es gibt Menschen die sich in Depressionen verlieren. Auf der Strasse enden oder wie in einem besonders traurigen Beispiel, ihrem Leben durch Siuzid ein Ende setzen. Ein Menschenleben ist viel wert, ob mit oder ohne abgeschlossene Ausbildung. Das darf man niemals vergessen!
Heute sehe ich mich selber als besseren Menschen. Ich bin nicht mehr so schüchtern wie früher und zeige meinem Gegenüber schon mal „wo Gott hockt“, wenn ich mich ungerecht behandelt fühle. Auch darf ich ich behaupten, mit meinen 22 Jahren bereits einiges an Lebenserfahrung vorweisen zu können. Zwar ist es nicht sonderlich schmeichelhaft wenn ich ständig zu hören bekomme, ich wirke eher wie eine Dreissigjährige. Aber lieber 30 als nochmals 15….. ;o)
In diesem Sinne wünsche ich Euch viel Kraft, Eure Lehre bis zum (bitteren ;-D) Ende durchzustehen. Bitte spricht über Eure Ängste und Probleme, anstatt zu schweigen bis es zu spät ist. Aber vergisst dabei auch nicht, dass zu tun, was für Euch selber das Beste ist. Ihr sollt ja nicht unglücklich sein. Das Leben ist sowieso viel zu kurz. Und man lebt bekanntlich nur einmal!
Liebe Chloé. Herzlichen Dank für diesen Kommentar, den ich ausgedruckt und mit grossem Interesse gelesen habe. Es ist so vieles darin enthalten, was mit der Lehre einhergeht. Aber auch vieles, was in dieser entscheidenden Phase der Jugend vorgeht – es sind der Widersprüche viele.
Good luck!
Ich bin 16 und habe gerade das 2. Lehrjahr als Bank-Kauffrau begonnen.
Eigentlich wollte ich immer das Gymnasium besuchen, hatte jedoch die Schnauze voll von der Schule und habe kurzerhand diese freie Lehrstelle angenommen.
Schon bei Beginn meiner Lehre, habe ich mit dem Gedanken gespielt, ob es das Richtige sei. Ständig werde ich krank und fühle mich stark belastet durch diese Lehre. Zudem war es nie der Weg, den ich eigentlich gehen wollte.
Ich weiss,dass das KV eine gute Basis ist, habe jedoch für mich schon entschieden, dass ich diese Lehre nicht beenden kann.
Vor Kurzem habe ich meinen Eltern erzählt, dass ich die Lehre abbrechen möchte. Diese unterstützen mich überhaupt nicht bei meiner Entscheidung.
Ich weiss nicht mehr wie ich weiter vorgehen soll.
Um meinen Eltern klar zu machen, wie unglücklich ich bin
und um eine Anschlusslösung zu finden.
Jetzt im August sind alle Lehrstellen schon vergeben und die Schulen haben schon begonnen.
Hoffe Du hast eine Lösung für mich..
Hi Nikki, das tut mir leid. Aber eine Lösung ist nicht über das Internet zu finden. Ich sage dir deshalb einfach den „Dienstweg“, d.h. nenne dir die Leute, an die du mit deiner Unsicherheit gelangen kannst, wenn dir die Eltern keine Hilfe sind:
1. Praxisausbildner/in
2. Berufsbildner/in (die Person, die deinen Lehrvertrag unterschrieben hat)
3. Beratungsdienst deiner Berufsfachschule (falls vorhanden, bei uns heisst das z.B. „Psychologischer Beratungsdienst“ und ist über Mittag offen)
4. Beratungsstelle bei dem Lehrortskanton (Stempel auf dem Lehrvertrag), diese könntest du auch sehr gut gemeinsam mit den Eltern aufsuchen, die sind auf den „runden Tisch“ spezialisiert.
Du siehst, du hast wirklich viele Anlaufstellen. Nutze sie!
Liebe Grüsse
Tanja
hallo, bin 17 und bin jetzt anfangs 2.lehrjahr.
ich habe riesige probleme:
1. die lehre gefällt mir überhaupt nicht, also die arbeit selber
2. ich werde von fast von allen mitarbeiter blöd angemacht, gemobbt oder einfach nicht respektiert (z.B kommen solche sprüche :war deine mutter bei deiner geburt krank oder willst nicht einfach heimgehen, obwohl ich nicht irgendwie blöd oder so bin (mathe 6, allgemeinbildung 5, und fachkunde 5)
3. ich habe in der berufsfachschule keine kollegen
4. ich habe keine freundin (hatte noch nie eine
, sehe aber eigentlich nicht schlecht aus bin gross und sportlich)
5. habe auch keine freunde/kollegen
6. auch die arbeitszeiten komme ich nicht klar, ständig überzeiten (betonung auf ständig)
also auf deutsch gesagt bin ich am ar….
habe auch keine hobbys und gehe nie, nie in den ausgang (ist wirklich nicht mein ding)
wäre echt froh für tipps, was würdet ihr machen? bin echt am ende
das schlimmste ist am abend vor dem tag der arbeit und wenn ich wieder aufstehe (also kurz vor der arbeit) habe ich kräftige bauchschmerzen, soll ich die lehre abbrechen?
und neu anfangen?
habe angst das meine mutter das nicht versteht!, will ihr das einfach nicht antun!
Hi Patrick – das hier ist leider kein richtiges Forum, sondern einfach ein Weblog einer Lehrerin einer Berufsfachschule.
Ich kann dir daher nur sehr oberflächlich helfen: Falls du eine dreijährige Lehre machst, würde ich jetzt nicht aufgeben, das wäre schade! Das zweite Lehrjahr hat schon angefangen, das Dritte geht IMMER im Flug vorbei, vor allem, wenn du schulisch überhaupt keine Probleme hast.
Wenn du wirklich in der Lehrfirma gar keine Ansprechperson findest, geh bitte auf die Beratungsstelle an deiner Berufsfachschule oder wende dich an einen Lehrer, dem du vertraust.
Viel Glück, Tanja
ok, aber Sie würden mir raten die zwei jahre noch durchzuziehen, obwohl ich überhaupt kein freude an dem beruf habe und auch kein intresse habe?
ist das vielleicht nicht sogar verlorene zeit?, da ich ja noch zwei jahre machen muss? und da ich in der schule recht gut bin, wären ja die chancen grösser eine neue lehrstelle zu finden!
ich habe einfach das gefühl das ich die abschlussprüfung verhauen könnte, da mich die ganzen produkte gar nich interessieren (mache eine lehre in der gastronomie)
Hmm – wenn der Leidensdruck und das Desinteresse so gross sind und du dir vor allem nicht vorstellen kannst, auf diesem Beruf weiter aufzubauen (in der Gastronomie hättest du ja da sehr viele Möglchkeiten), ist es wohl besser, du lässt dich beraten. Vielleicht hast du Glück und kannst von einem Lehrabbruch eines anderen profitieren und dort einsteigen. Wende dich doch an die Beratungsstelle in deiner Schule oder an die, die kantonale Stelle, die deinen Lehrvertrag mit-unterzeichnet hat.
Aber einfach hinschmeissen ohne wirklich seriös mit jemandem zu sprechen, würde ich auf keinen Fall. Das gibt schlechte Referenzen für deine Zukunft.
Hallo Tanja,
Bin durch zufall auf diesen Blog gestossen, und will dir ein riesen Komlpiment dafür aaussprechen! Habe leider auch das problem mit dem Gedanken Lehrabbruch:-(
Habe vor einigen Jahren meine Lehre abbgebrochen wegen Schwangerschaft (habe ich aber zum Zeitpunkt des abbruchs noch bicht gewuss, lange geschichte)
Nun habe ich nach einigen Jahren wieder den Anschluss an die Arbeitswelt gefunden und bin jetzt anfangs 3. Lj als Automobilfachfrau. Die Lehre mache ich bei einem guten Kollegen in einem kleinen Betrieb ( haben seit einem Monat noch einen Mitarbeiter, nochmals ein alter Kollege)
Die ersten 2 Jahren waren sehr steng im Betrieb da nur mein Chef und ich waren- das Heisst überstunden um èberstunden- was auch heisst weniger Zeit mit meinem Sohn… Als ich meinen Chef auf dies mal angesprochen habe- hat sich dies aber geändert.
Nun das eigentliche Problem, ich habe mich noch niiieee für Autos interessiert (habe die lehrstelle wirklich nur angenommen um mal entlich einen Abschluss zuhaben, egal als was)
Am anfang war die begeisterung echt gross, nun ist ein Höllenjob… mann ist die ganze Zeit am fluchen und auf 180, weil einfach nichts so funktioniert wie es soll. Dieses „gefühl“ nehme ich leider auch nach dem Feierabend mit nachhause- mein Freund leidet recht darunter, es dauert einfach lange bis ich mal abreagiert habe.
In der Schule habe ich nun seit dem 2. Lj auch grosse mühe- kann mir einfach nichts mehr merken was für mich eher untypisch ist… war immer eine gute Schülerin ohne dass ich was dafür machen musste.
Nun fällt es mir total schwer mich zu motivieren, gehe nicht mehr gerne in die schule (war noch nir ein freund der Schule) und gehe nicht mehr gerne Arbeiten, muss mich richtig dazu zwingen. Würde lieber zuahuse bleiben und ein wenig Zeit mit meinem Sohn verbringen. Habe so das Gefühl dass ich nicht mehr mitbekomme wie sich mein Sohn entwickelt- unterdessen besucht er schon die 2 Klasse- aber kriege dies kaum mit:-( die hausaufgaben und all die Sachen auf dass ich mich gefreut habe mit Ihm zumachen- macht er alles bei der Tagesmutter. Habe irgendwie gerade mal 2-3 Sunden am TAg Zeit mit Ihm zuverbringen, und dies ist auch eher unter stress- da ich nach der ARbeir nach Hause komme, dann mal was zu essen Zauber darf- dann essen- dann schnell ein Spiel- dann muss mein kleiner wieder zu Bett-( Habe dass Gefühl dass mr alles ein wenig zu viel wird, vorallem mit all meinen Gedanken dass ich meinem Sohn nicht gerecht werden kann…
Ich weis es ist no ch ein Jahr- dann habe ich es geschafft- aber was ist wenn ich die PRüfung nicht packe?? (habe totale prüfingsangst) dann weren ja die drei Jahren umsonst gewechen- welcheich auf meine Sohn verzichtet habe. Auf dem Beruf will ich sowieso nicht weiter arbeiten, kann es kaum erwarten niemehr ein Auto zusehen:-)
ICh weiss es ist das letzte Jahr- aber irgendwie fehlt mir absolut die motivation dafür…
Eine kleine motivationsspritze were angebracht…
All meine Kollegen probieren das auch- kommen mit Geld/Lohn etc. aber das Geld spielt mir keine Rolle- habe ja eh keins- so aös alleinerziehende Mutter die vom Sozialamt leben muss…
Bitte hilf mir- will ja nicht unbedingt abbrechen- aber für dass brauch ich motivation
lg sonja
Liebe Sonja!
Das ist ja ein interessante Berufs- und Lebensgeschichte, die du da hast. Leider ist die Beratung via Internet hier nicht passend, du hast eine bessere Beratung verdient. Du hast drei Möglichkeiten, wähle die aus, die dir sympathisch ist:
Wende dich an die Berautungsstelle in deiner Schule oder an einen Lehrer deines Vertrauens (Vorteil: Du bist ja sowieso dort und hast keinen Extra-Gang dafür), diese Krisen sind in Berufsschulen bekannt und relativ normal.
Wende dich an die Beratungsstelle deines Lehrortskantons. Du findest sie, wenn du auf das Amt anrufst, das deinen Lehrvertrag mit-unterzeichnet hat. Also in Bern wäre es das z.B. Mittelschul- und Berufsbildungsamt an der Kasernenstrasse 27, Tel: 031 633 87 00. Wenn du die Kopie des Lehrvertrages nicht mehr findest, schreib in welchem Kanton du lernst, dann gebe ich dir die Adresse.
Wende dich an die zuständige Person im Sozialamt. Erkläre, dass du nicht aufgeben willst. Versuche, nicht zu jammern, zeige, was du leistest mit Überstunden und Kinderbetreuung. Sag das, was du mir gesagt hast: Dass du eine Motivationsspritze brauchst.
Nutze die Hilfe! Dazu sind die Ämter da! Sie kennen dich und können dich am besten unterstützen.
Liebe Grüsse und viel Glück!
Tanja
Mein Sohn hat auch eine Lehre abgebrochen. Nach 3 Monaten schon. Momentan ist er sehr faul und unmotiviert. Er ist noch sehr stark in der Pubertät, dass sich natürlich noch sehr negativ für die neue Lehrstellensuche auswirkt.
Mein persönliches Problem, für die neuen Bewerbungen ist, wie schreibt man in eine Bewerbung, dass man die Lehrstelle geschmissen hat??
Ich als Mutter bin momentan auch blockiert, weil ich nicht weiss, wo ich anfangen soll. Für diese Lehrstelle, die er aufgegeben hat, habe ich mich sehr eingesetzt, weil er unb. diesen Beruf erlenen wollte. Doch er war schulisch überfordert und das er mit keinen gleichalterigen arbeiten musste, machte ihm doch offensichtlich mehr zu schaffen, als ich glaubte.
Bei der Berufsberatung,….naja, er hat irgendwelche Papiere und Infoblätter nach hause gebracht. Keinen neuen Termin, weiss auch nicht, was ich davon halten soll.
Er weiss nicht, was er eigentlich lernen soll und kann.
Ich weiss es auch nicht.
Wer kann helfen ??
Was schreibt man in diesem Falle in eine Bewerbung??
Vielleicht hat hier irgendjemand Erfahrungswerte.
Bind dankbar über jedes Feedback.
Cressenza
Cressenza: Wenn dein Sohn 18 ist, kannst du „nur“ versuchen, ihn zu überzeugen, mit dir zu einer Beratungsstelle zu kommen, also ihn z.B. zum BIZ-Termin begleiten. Wenn das nicht geht, dann gehe alleine zu einer Beratung. Ruf beim kantonalen Amt an, das Lehrverträge unterzeichnet und auflöst, in den meisten Kantonen heisst dieses Amt „Mittelschul- und Berufsbildungsamt“. Sie können dir helfen oder dich weiter verweisen.
Wenn dein Sohn noch minderjährig ist, dann gehst du mit ihm zusammen ins BIZ oder auf die Beratungsstelle des Kantons, mit dem zusammen du den Lehrvertrag unterzeichnet hast, dein Sohn wäre ja noch nicht allein unterschriftsberechtigt. Sollte sich dein Sohn weigern mitzukommen, gehst du auch hier allein und fragst, was du in der Situation tun kannst.
Eine Online-Beratung i.S. Bewerbungsschreiben ist ungeeignet, wende dich unbedingt an eine echte Beratungsstelle. Aber Lehrabbrüche gibt es immer wieder und Firmen, die solche Lernenden auffnehmen ebenso. Nichts ist verloren!
ich werde bald 18 jahre alt. Zurzeit bin ich an der kanti (2.klasse)
ich wurde schon 2 mal hintereinander profisorisch befördert darum musste ich die 2. Klasse wiederholen. Jetzt bin ich besser in der schule aber trotzdem nicht genügend also überall eine aufgerundete 4.. Wahrscheindlich werde ich dieses semester wieder profisorisch.
Ich hatte die kantiaufnahmeprüfung schon in der 2. Oberstufe absolviert und bestanden. Das heisst also, dass ich die dritte klasse der oberstufe nicht besucht habe. Das heisst, dass ich keinen oberstufenabschluss habe. Kann ich denn trotzdem mich für eine lehrstelle bewerben?
Ehrlich gesagt möchte ich keine lehrstelle finden sondern eifach wieder schulisch weitergehen. Was könnten sie mir da vorschlagen?
Es wäre nicht sinnvoll, sich auf eine Lehrstelle zu bewerben, wenn man keine Lehre machen will. Aber möglich wäre es. Ich würde mich auf dem BIZ in der Nähe beraten lassen, Pinar.
Meine Tochter ist im zweiten Lehrjahr (als Köchin). Sie möchte unbedingt die Lehre abbrechen. Unterdessen sagt sie, dass sie den völlig falschen Beruf lernt, weiss aber nicht was sie wirklich will. Sie ist eher schüchtern, wehrt sich nicht, hat keinen Kontakt zu Schulkollegen und ist in der Freizeit am liebsten zu Hause. Ausserdem hat sie ständig Bauchschmerzen und neuerdings noch Allergien. Ich sehe schon, dass sie leidet. Und trotzdem! Sie hat bereits das letzte Schuljahr frühzeitig verlassen, da nicht mehr unterrichtet wurde. Sie braucht einfach eine gute Führung und Betreuung, dann hat sie Freude daran. In der Schule ist sie eher gut, da ich zu Hause mit ihr übe. Ich habe noch nie etwas negatives von ihrem Chef gehört. Meine Tochter hat aber heute schon Angst vor der LAP 2013. Ausserdem hat sie regelmässig Angst von den überbetrieblichen Kursen, da sie meint, dass alle alles besser können. Stimmt irgendwie schon, da sie in ihrem Betrieb nicht wirklich viel kochen darf. Wir hatten bereits mehrer Gespräche mit ihrem Chef. Der sah das eher locker. Jetzt habe ich am Donnerstag wieder ein Gespräch mit ihm. Soll ich ihn über den Lehrabruch informieren und mit ihm darüber sprechen oder einfach nur über die Leistungen und Ängste von meiner Tochter reden?
Ich bin als Mutter völlig überfordert und drehe selber fast durch.
Vielleicht erhalte ich noch rechtzeitig eine Antwort. Leider sind alle Beratungsstellen im Weihnachtsurlaub.
Liebe Beatrice
Das tut mir sehr leid. Ich mache nicht gerne Fernberatung, aber ich versuch’s:
Ich persönlich würde an deiner Stelle den Chef darauf ansprechen, dass ein Lehrabbruch zur Debatte steht.
Es wäre gut, wenn deine Tochter dabei ist beim Gespräch. Nur so könnt ihr besprechen, was es bräuchte, damit deine Tochter die Motivation wieder gewinnt und die Lehre weiter führt. Irgend einen Grund hatte sie ja sicher, diese Lehrstelle auszuwählen? Vielleicht findet sie den wieder, wenn sie dem Chef sagen kann, dass sie mehr selber kochen möchte und mehr lernen will, was sie in den ÜK brauchen kann. Sie soll doch auch einmal ihre Lerndokumentation in den ÜK oder in die Schule nehmen und eine Lehrperson ihres Vertrauens fragen, ob sie an der Lehrstelle soweit sei, wie sie sein müsste? Vielleicht mag sie ihre Klassenlehrperson in ihre Sorgen einweihen? Wegen der Ängste und Bauchschmerzen könnte deine Tochter nach dem Weihnachtsurlaub die Beratungsstelle ihrer Berufsfachschule in Anspruch nehmen.
Ebenfalls empfehle ich, vor dem definitiven Entscheid auf dem zuständigen Mittelschul- und Berufsbildungsamt (des Kantons, s. Lehrvertrag) ein Beratungsgespräch für dich und deine Tochter abzumachen. Falls der Chef auch mitkommen würde, wäre das sehr erfolgsversprechend, diese Stellen haben in der Regel viel Erfahrung und gute Ideen.
Koch ist ein schöner Beruf, aber das Umfeld in der Küche ist hart, menschliche Probleme und Ängste sind kaum ein Thema. Es ist wichtig, schon in der Lehre damit umgehen zu lernen, dass ein Koch seine Person völlig in den Dienst des Berufes und in die Hierarchie der entsprechenden Küche stellt.
Du beschreibst deine Tochter als jemanden, der gerne allein arbeitet und wenig Kontakt sucht – von daher passt Koch eben gut. Viele Lernende meinen, dass eine andere Lehre ihre Probleme lösen würde, aber das stimmt leider fast nie. Im Falle deiner Tochter ist zu bedanken, dass in anderen Berufen der Auftritt und die schnelle Kommunikation mit verschiedensten Leuten entscheidend ist, in 80% der Berufsprofile zählt der Verkauf. Das wäre für deine Tochter vermutlich auch nicht einfacher.
Viel Glück!
Ich habe die Lehre als Kaufffrau im 2. Lehrjahr letzte Woche abgebrochen. Ich sass 9 Stunden am Tag vor meinem Computer und tippte Nummern ein. Das machte mir „Spass“ denn meistens hatte ich gar nichts zu tun und da zogen sich die Tage unendlich lange hin. Ich hatte überhaupt keine Motivation. Die meisten Mitarbeiter waren seit 30 Jahren in diesem Betrieb tätig und Anschluss zu finden war nicht leicht. Seit vielen Monaten plagten mich Bauchschmerzen, deren Ursache einfach nicht ermittelt werden konnte. Schlussendlich sagte mir ein Arzt ich hätte wohl psychische Probleme und ich solle da nach einem Auslöser suchen. Und so kam ich auf meine Lehrstelle. Nun bin ich arbeitslos. Mein erster Gedanke war: so schnell als möglich eine Au Pair Familie in den USA finden und weg hier. Ich hätte wirklich gerne mal eine Auszeit gehabt. Nur kamen einige Voraussetzungen dazwischen wie eine abgeschlossene Ausbidlung oder den Führerschein. Ich besitze keines von beidem. Ich wäre natürlich erst abgereist wenn ich eine sichere Lehrstelle für den Sommer 2013 gehabt hätte. Am liebsten im Gastgewerbe. Doch nun habe ich immer mehr den Wunsche so schnell als möglich einen Abschluss zu machen und ich habe angefangen mich zu erkundigen in welchen Betrieben ich meine Lehre fortsetzen könnte. Es gibt genau einen Betrieb in meiner Umgebung. Eine Chance. Ich habe mich also bei der Schule wieder angemeldet und werde nun meine Bewerbung abschicken. Was mache ich falls ich diese Stelle nicht bekomme? Falls ich gar keine Stelle mehr bekomme innert den nächsten 3 Monaten? Wie sehen überhaupt meine Chancen aus? Ich bin sehr gut in der Schule aber ich habe auch viele Absenzen, ich fehlte viel da es mir im Lehrbetrieb so wenig gefallen hat. Es sieht so aus als hätte ich einen Plan und ein Vorgehen aber es erscheint alles so unsicher und von einander abhängig. Beim Berufsinformationszentrum hätte ich erst in 2 Monaten einen Termin ich bekam ein Kurzgespräch, welches mir nicht weiterhalf. Wie kann ich noch vorgehen?
Gruss Michèle
Hi Michèle! Ich denke, du bist auf dem guten Weg. In der Hälfte der Lehre abzubrechen, ist keine besonders gute Idee, auch wenn ich verstehe, dass es langweilig wurde. Aber wenn du gut bist in der Schule, sieht deine Bewerbung ja gut aus und du kannst dich auch in einem weiteren Umkreis bewerben. Ganz konkret kann ich dir so via Internet nicht weiterhelfen. Falls du mir ein Mail an
t [at] nja.ch
sendest und mir schreibst, aus welchem Kanton/welcher Gemeinde du bist, habe ich vielleicht noch einen weiteren Tipp.
Viel Glück!
Liebe tanja
Bitte hilf mir, mein bruder wurde aus seiner Lehre geschmissen 2010 wegen schulischen noten. Dann hat er einjahr das kv college absolviert. Im herbst 2011 ist er 5mt in die rs gegangen. Er möchte gerne die lehre nochmals machen was räts du? Einen einstieg ins zweite oder nichmals von vorne? Wie soll er das am besten formuleieren im lebenslauf? Bitte hilf mir
Hi Seli. Dein Bruder kann mir ein E-Mail schreiben, da ich an einer kaufmännischen Schule arbeite, werde ich jemanden finden, der weiterhelfen kann.
tanja.messerli[at]wksbern.ch
ihr geht ja alle voll ab 😀 !!!
laaaaauuuft du bist ein komischer typ hahaha 😀 nein du sagst nur die wahrheit
ich kann alles nur aufmuntern ich habe vor 2 jahre eine lehre als maurer begonnen und habe sie abgebrochen weil mein lehrmeister etwas gegen ausländer hatte und ich ein portugies bin und hat mich mit rassistischen bemerkungen beleidigt und ich hab mir das 2 jahre lang gefallen lassen und im 2 lehrjahr war es zuviel und hab gekündigt aber ich hab nicht aufgegeben und eine andere lehre begonnen als fachmannbetriebsunterhalt und es gefällt mir mehr als maurer ich wollte euch einfach meine geschichte mitteillen und gibt nie auf :))
pascal schleim nicht bei mir es bringt nichts haha 😉 schleimer du 😀
laaufts wer denkst du wer du bist, du kommst hier in diesem blog und schreibst einfach was rein hier geht es um lehrabbrüche diese idioten wollen alle die lehr abbrechen haha opfers 🙂
pascal ahm hallo gehts dir eigentlich noch diese menschen und ich auch haben richtige gründe wieso sie die lehre abbrechen das ist nichts zum spassen und du musst hier gar nichts sagen pascal hast du überhaupt eine abgeschlossene lehre ?? oder arbeitest du einfach ?
nein hab ich nicht ich sucher eine temporäre stelle und bin glücklich da drüber 🙂