Es kommt ab und zu vor, dass mich jemand auf die Tatsache anspricht, dass ich hier nicht (mehr) über Buchhandelsentwicklung oder Buchpolitik schreibe. Nun ist es einfach so, dass ich dazu meistens keine Lust habe, weil die Entwicklung ziemlich absehbar ist: Amazon verkauft mehr E-Books, Borders ist Pleite, Barnes and Noble wird in Kürze offiziell ein Übernahmeangebot annehmen, bei Thalia wird der Umsatz weiter von den Läden in den Onlineshop wandern und die Buchpreisbindung wird auch einmal den Weg alles Irdischen gehen. Überraschend ist nur, dass es trotzdem immer wieder Menschen gibt, die in der Buchbranche aufgehen, gar gegen jeden gut gemeinten Rat Buchberufe erlernen, und sogar neue Verlage und Buchhandlungen gründen. Und diese Entwicklung scheint mir viel erwähnenswerterter.
Ja, und es gibt die drei deutschen Vertreterinnen Nicole Grabert, Christiane Krause und Judith Heckel, die unter http://www.indiebook.de firmieren, also Vertreterinnen für unabhängige Independent-Kleinverlage sind, vom Alexander Verlag, Berlin bis zum Weidle Verlag. Mit im Boot auch der Rotpunktverlag, Zürich, der soeben in der Schweiz zum Verlag des Jahres gewählt wurde!
Dann natürlich SWIPS (Swiss Independent Publishers), eine Gemeinschaft der Schweizer Kleinverlage! (www.swips.ch). Aber ich denke, diese wurden an dieser Stelle schon mal vorgestellt.
Auf Verlagsseite tut sich vieles: mit viel Mut zum Risiko, mit viel Fachwissen im Gepäck der „jungen“ Verlagsgründer – im gestalterischen Bereich, im Betriebswirtschaftlichen, im Wissen um Marketing und Finanzierung der einzelnen Titel oder Programmsegmente. Das braucht viel Durchhaltewillen und Phantasie, denn der Mainstream wird nicht einfach im Einheitsbrei von Eingangsbereichen der Filialisten untergehen…
…den indiebook-link habe ich mir mal mitgenommen…
meine tochter, die in den staaten lebt, erzählt mir oft unfassliche dinge über das lesen- wie wenig das dort geschätzt wird…ich sah gestern ein junges mädchen in einem cafe, absolut eingetaucht in ihre lektüre. es war „verdammnis“ von stieg larsson. eine freundin, der ich davon erzählte, meinte, wenn junge mädchen sich diese wildwüste journalistin im buch als vorbild nähmen- warum nicht?
gruß von der diese entwicklung außerordentlich bedauernden
Sonja