Kennen Sie das auch, dass Sie nicht wissen, ob Sie ein Gespräch geführt oder erfunden haben?
«Ich möchte keine Unterrichtsbeurteilungen mehr.»
«Warum denn nicht? Es ist der einfachste Weg, sich als Lehrperson zu verbessern.»
«Ich möchte einfach nicht mehr verglichen werden.»
«Man kann doch beurteilen ohne zu vergleichen!»
«Das glaube ich eben nicht. Jede Form von Kritik bedingt im weitesten Sinne Vergleiche, auch insgeheime und unausgesprochene.»
«Vielleicht stimmt das. Wir brauchen den Vergleich als Antrieb – gerade auch zum Denken.»
Die Prüfungen haben begonnen. Ein guter Moment, sich darüber klar zu werden, was Beurteilen bedeutet.
Der neue Pegasus ist heute erschienen.
Vergleichen kann gut und förderlich sein oder auch zerstörerisch. „Du bringst das nie so her wie Maja“ nimmt jeden Antrieb.(„Maja ist ja viel begabter, an die kann ich nie rankommen“) „Deine Ergebnisse haben in letzter Zeit nachgelassen. Warum wohl?“ ist schon besser, denn der/die Kritisierte wird mit sich selber verglichen und zum eigenen kritischen Überdenken angeregt. Noch aufbauender wäre etwas wie:“Das hier(Nr. 1) und das da (Nr. 2)sind schön gelungen. Hast du eine Idee, wie du auch (Nr. 3) verbessern könntest? Was hat dir dort Mühe gemacht?“ Hier ist der/die Beurteilende nicht nur Kritikaster, sondern bietet Hilfe an. Das kann ganz schön Auftrieb geben.