Wie kommen die Bücher auf die Erde?
Über Verleger und Autoren, Hersteller, Verkäufer und
das schöne Buch
Überarb. u. erw. Neuausgabe / DuMont 2007
ISBN 978-3-8321-8046-1
Ein Sachbuch nach meinem Geschmack. Aber ich bin bei Groothuis nicht objektiv, die Salto-Reihe, die er in seiner Zeit bei Wagenbach konzipiert hat, gehört zum Formvollendedsten, das mir in meiner Laufbahn begegnet ist.
Viele hier Mitlesende kennen den Buchhersteller Groothuis von seinen Kolumnen im „Schweizer Buchhandel“, aber auch allen anderen sei gesagt: Wenn der Mann sich über den „3D-Körper namens Buch“ äussert, weiss er, wovon er spricht. Ob zum Thema Verlegen, Warenkunde oder Buchgestaltung, Groothuis Beschreibungen entsprechen seinem Credo: Lese(r)freundlichkeit sowohl äusserlich, haptisch, typographisch wie inhaltlich.
Dieses Buch erkärt an seinem eigenen Körper (O-Ton: „Schon sind Sie in der Titelei„) was ein Buch ist. Einmaliges Bildmaterial wie das Foto der Zettelchen im Lesebändchenlager („1000 m Leseband weiss f. Klett, Tochter des Frühlings“) zeugen von täglicher Freude am Büchermachen. Der riesige Zitatenschatz von Buchmenschen aus verschiedensten Zeiten und beeindruckende Kenntnis der Buchgeschichte zeigen Groothuis‘ Sachverstand. Er ist sicher, dass die Zukunft des Buches seine Vergangenheit ist und das Verlegen der Ursprung jeder wichtigen Veränderung:
Ein Buch ist nicht ohne seinen Inhalt, ein Verlag nichts ohne seine Autoren, die Autoren nichts ohne ihre Leser – und ob die abhanden kommen, ist keine Frage an die weitere Entwicklung der elektronischen Medien. Sondern eine Frage an die Verlage. Nach ihren Programmen und nach dem Selbstverständnis, mit dem sie Bücher machen.
(Es schient bloss, dass das die Verlage – mit schönen Ausnahmen – anderes sehen. Und sich trotzdem nicht retten können.)