Heute wurde die Schule vom Kind abgesagt. Schon gestern kamen nur neun von 26, in Hauswirtschaft sogar nur vier von 13 zum Unterricht. Inzwischen liegt auch ein grosser Teil der Lehrerinnen und Lehrer flach.
Wenn etwas ist, was für den nächsten Schultag gilt, aber nicht am vorherigen bekannt gegeben werden kann, gibt es abends oder am Morgen früh eine Telefonkette (von manchen Telefonlawinie genannt, was ich grässlich finde). Ich weiss nicht, ob andere Länder das System auch kennen.
Meistens teilt der Lehrer gleich am Anfang der Zusammenarbeit jedem in der Klasse ein Blatt aus, auf dem steht, wie diese Kette im Falle eines Falles funktionieren soll und natürlich erklärt er die Wichtigkeit der Telefonkette anhand blumiger Beispiele. Wie man das eben so macht als Lehrer.
Beim Kind sind auf der Liste drei Spalten mit je 8-9 Kindernamen und Telefonnummern. Die obersten drei Kinder ruft der Lehrer selber an. Danach müssen die drei Kinder versuchen, den nächsten in ihrer Kolonne zu informieren. Wenn das nicht möglich ist, versuchen sie es beim übernächsten und notieren sich, wer nicht erreicht werden konnte. Das Kind, das je am Ende der Dreiergruppe steht, ruft dann den Lehrer an und quittiert, dass alle informiert sind. Die Nicht-Erreichbaren werden ebenfalls dem Lehrer gemeldet (aber das kommt im Handy-Zeitalter kaum mehr vor).
Nun, jedenfalls hat das auch in diesem Fall einwandfrei geklappt. Was mich immer wieder erstaunt ist, dass mehrheitlich die Eltern anstelle ihrer Kinder telefonieren, ohne dass ihr Name irgendwo auf einer Telefonkettenliste steht und obwohl ihr Kind vom Lehrer instruiert ist.
trotz aller guter konstruktion dieser telefonlisten enden sie meist im desaster (zumindest noch vor dem handy zeitalter). da irgendjemand nicht erreicht werden konnte und dann „aus versehen“ der übernächste nicht erreicht wurde riss die kette und die hälfte der klasse stand vor leerem klassenzimmer. das war dann immer sehr lustig. 😉