Ich habe hier auch schon darüber berichtet, dass wir jedes Jahr einen Halbtag für die Abschlussklassen organisieren, in dem es einzig und allein um ihre Perspektive nach dem Lehrabschluss geht. Ihre Fragen und ihre Sorgen können die Azubis vorgängig anonym eingeben, wir schauen dann, dass möglichst alles fachkundig beantwortet wird.
Natürlich gibt es nicht auf alles Antworten, zum Beispiel wissen auch wir Lehrerinnen nicht, ob dieser Beruf eine Zukunft hat und wenn ja, wie lange. Deswegen ist es uns wichtig, buchhändlerische Laufbahnen vorzustellen. Wir haben über die Jahre viele gesammelt und es kommen laufend neue dazu. Daraus geht oft Aufschlussreicheres hervor als aus Branchenpresse und Medien. Bereits Anfang Siebziger wurde von vielen Berufsberatern vom Buchhandel abgeraten, weil es diesen nicht mehr lange gäbe. Trotzdem haben unsere Ehemaligen, die letztes Jahr ihren Abschluss gemacht haben, alle eine Stelle gefunden, sogar die, die noch die Berufsmatura machen und nur einen Tag pro Woche arbeiten können. Dafür sind von den Azubis, die vorletztes Jahr abgeschlossen haben, nurdie Hälfte im Buchhandel geblieben.
In der ganzen Schweiz waren am 31. Januar 2010 nur 89 Buchhändlerinnen und Buchhändler arbeitslos. Bald bin ich ein Vierteljahrhundert in der Buchhandelsbranche und unsere Arbeitslosigkeit lag in dieser Zeit immer unter dem Durchschnitt. Die Fähigkeiten und Fertigkeiten aus dieser Berufslehre scheinen die meisten also ziemlich erwerbstauglich zu machen. Man könnte einwenden, Buchhändlerin sei ein Frauenberuf und die Frauen zögen sich nach der Ausbildung häufig in den Haushalt zurück. Meiner Erfahrung nach stimmt das nicht. Ich kenne jedenfalls keine Buchhändlerin, die länger Hausfrau geblieben ist und nicht einmal eine, die reich genug geheiratet hat, als dass es auch ihr Einkommen nicht ankäme.
Buchhändlerinnen haben immer wieder neue Berufsideen und auch unseren Abschlussklassen mangelt es erfreulicherweise nicht an Plänen.
DU hast einen wunderbaren Beruf!
In meiner Blogroll habe ich Frau Freitagslehrerin, sie träumt davon, als Lehrerin in einem Schulbuchverlag anzufangen- köstlich beschreibt sie das….
Gruß von Sonia
Danke für den Tipp, Sonia, ich lese Frau Freitag regelmässig aber wohl nicht lückenlos 😉
Ziemlich erwerbstauglich klingt doch sehr schön. Es gibt ja auch genügend Möglichkeiten zum Brötchenerwerb…nur auf die höhere Berufsprüfung warte ich nach wie vor 😉 In Hoffnung auf einen wie geplant reibungslosen Start im 2011.
Lieber Gruss, SR