„Unterrichten als Kunst“ ist ein Buch und ein Gedicht von Peter Wanzenried.
Unterrichten als Kunst,
in den Vordergrund zu treten:
Erzählend, darstellend, gestaltend
der Sache ihre Bedeutung geben.
Präsent und glaubwürdig vertreten,
was mir wichtig ist.
Unterrichten als Kunst,
in den Hintergrund zu treten:
Betrachtend, begleitend, ermunternd
dem Menschen seine Bedeutung geben.
Sorgfältig und zurückhaltend verstehen,
was er erkannt hat.
Unterrichten als Kunst,
in den Kreis zu treten:
Teilnehmend, aufnehmend, mitteilend
der Klasse ihre Bedeutung geben.
Befreidend und schützend miterleben,
was uns geschieht.
Unterrichten als Kunst,
aus dem Kreis heraus zu treten:
Bestimmend, fordernd, kontrollierend
der Aufgabe ihre Bedeutung geben.
Verbindlich und zuversichtlich verlangen,
was zu leisten ist.
Unterrichten als Kunst,
im Gleichgewicht zu bleiben
im Wechselspiel dieser Bewegung.
Das Gedicht als solches trifft meinen Geschmack nicht, Metrum und Form widerstreben mir regelrecht. Und weil ich hier reflektieren will und muss, frage ich mich, warum mir das nicht gefällt. Es ist mir zu „gspürig“ „auserwählt/esoterisch“ und der „Kreis“ nervt mich besonders, weil er in der Lehrerfortbildung einfach überstrapaziert wird.
(Klammer auf für das Wort „Lehrerfortbildung“. Fortbildung am Schwarzen Brett des Lehrerzimmers, in der Mailbox und auf der Powerpointvorlage sowie in der Einladung zur gemeinsamen Bildungsreise erinnert mich immer ans Wegrennen. Und beinhaltet für mich auch einen Befehl, der „fort Bildung!“ heisst. Klammer zu.)
Ich weiss, der „Kreis“ – der gehört einfach zum Unterrichten und „Zirkel“ ist auch keine Alternative.
Was mir am Gedicht gefällt, sind die Aussagen, dich ich hier hervorgehoben habe. Was mir im Gedicht fehlt, ist das „Mitgefühl“ das „sich Hineinversetzen in die Lernenden“, „teilnehmend“ ist mir nicht genug . Dieses „Mitempfinden“ ist für mich der essentielle Teil der Pädagogik und lustigerweise auch der wichtigste Teil meines Berufes als Buchwerberin.