Die Kommunikation an Schulen in der Krise beschäftigt alle Schulleitungen, praegnanz hat eine interessante Zusammenstellung von Schulwebsites zur Coronazeit gemacht. Wir sind keine vollständig finanzierte Bildungsinstitution und haben angesichts der Marksituation sofort alles auf online umgestellt, gerade auch Beratungsgespräche. Entsprechend sind die Auskünfte zu Corona auf der Website kurz. Ich finde die Navigation noch nicht gut und sähe vieles gerne etwas anders formluiert; eine Ressourcefrage, wie so oft.
Die ganz wichtigen Informationen, bei denen es auf Details ankommt, bearbeiten wir in der Leitung kollaborativ neu auf Sharepoint (weil das am besten in unsere Systemlandschaft passt). Ich habe dabei die Schlussredaktion und bin inzwischen wirklich die, die abschliessend redigiert ohne übersteuert zu werden. Zudem habe ich einen Stellvertreter, was unsere Abläufe gut abstützt. Die Informationen geht über E-Mail raus, sieht aber wie ein Newsletter aus. Unsere begnadeten Hintergrundarbeiterinnen haben die passenden Verteiler aufgebaut. Unsere grösste Zeilgruppe sind alle, die vom Distanzlernen ganz direkt betroffen sind. Darauf folgt die Gruppe, die von Abschlussfprüfungen betroffen ist, Teilprüfungen mitten in der Lehre eingeschlossen. Nur schon diese beiden Verteiler zu generieren, erfordert hohe Präzision, von den Untergruppen in einzelnen Berufen gar nicht zu reden. Plötzlich realisieren wir, welche Menge an Informationen wir einfach so innerhalb der Schulhäuser und via Klassenlehrpersonen multipliziert haben und wie wenig davon sich 1:1 in die neue reine Onlinekommunikation überführen lässt.
Besser als erwartet gelingt die Führung online, allerdings habe ich auch sagenhaft präsente Kollegien. Wenn die räumliche Nähe nicht mehr das entscheidene Kriterium ist, nehme ich plötzlich andere Lehrpersonen öfter wahr und die bisher sehr Präsenten anders. Ich empfinde das positiv und hoffe, die Lehrpersonen selber fühlen sich dabei nicht vernachlässigt oder verloren oder glauben mir, dass ich alles anbiete, was irgendwie möglich ist. Letzte Woche haben eine Lehrerin und ich unser Jahresgespräch per MS Teams geführt (89′). Unser beider Eindruck davon war gut. Ich denke jedoch, dass das auch mit der Lehrerin (die als ehem. Schauspielerin kameragewohnt ist) zu tun hatte. Ich erwarte nicht, dass es nun immer so ist, will es aber weiter so handhaben. Ersetzen anstatt verschieben erscheint mir nach wie vor die beste Art, mit der Situation umzugehen.