Das Praktische am Bloggen ist (neben der zu Unrecht verschrienen Ich-Politur) die Suchfunktion. Nicht-Bloggenden zu beschreiben, warum man sich zu TV-, Lese- oder Bettzeiten mit einem Expresso an den PC setzt um online Gedanken auf die Reihe zu kriegen, ist unmögich. Wie praktisch ein Archiv ist, begreift hingegen jeder ohne grossen Aufwand. In nur wenigen Sekunden sehe ich, was ich in der letzten Schulwoche vor einem Jahr gemacht habe.
Und um diesen fragilen Datenstrang nicht zu gefährden, deponiere ich hier einiges an Unterrichtsmaterial, vor dem ich Nicht-Buchhandelsleute nur warnen kann.
Im 1. Lehrjahr habe ich ein Glossar zusammengestellt. Zuerst bekamen die Lernenden die Kästchen blank und die Lösung später. Und sie durften meine Lösung korrigieren. Wer eine Erklärung nicht gut oder eine bessere Formulierung fand, meldete sich bei mir und ich änderte das. Trotz Fachliteratur mit Register sind so kleine Wörterbücher nützlich, weil sie den Langsameren helfen, sich an den Fachjargon zu gewöhnen. Und die Korrekturmöglichkeit ist für die, die schon weiter sind, eine gute Herausforderung.
(Wer mehr zum Thema „Mängel“ sehen möchte, ist im Buchhändleralltag richtig.)
Im 2. Lehrjahr habe ich einen Postenlauf zum Verkauf gemacht. Die Grundlagen kamen von Jörg Winter: Der Kunde ist Gast.
1. Posten: Verkaufsgespräch | Beobachtungen dazu
2. Posten: Einführung | Beobachtungen dazu
3. Posten: Einführung II
4. Posten: Kundengespräch
5. Posten: Preisargumente und Alternativen
6. Posten: Reklamationen
7. Posten: Position beziehen
Es gab teilweise sehr gute Antworten. Dass man sich im Verkauf bei jeder Kritik und jeder Reklamation einfach erst einmal entschuldigen muss, haben 90% der Lernenden verstanden. Insgesamt eine sehr schöne, runde Sache, um es mit Herrn Rau zu sagen.