Theres‘ Denkaufgabe hatte noch einen zweiten Teil:
2. Suche je ein positives und ein negatives, prägendes schulischen oder ausserschulisches Lernerlebnis [Lerner-Lebnis] und überlege dir:
a) Welche Personen, Orte, Institutionen spielten eine wichtige Rolle?
b) Welche weiteren „Faktoren“ spielten möglicherweise auch eine zentrale Rolle? Z.B. Lebensphase, Lernklima, Lernbereitschaft, Lernerfolge.
c) Welche Gefühle waren damit verbunden?
Das Positive habe ich beschrieben. Ich hatte wenige negative Lernerlebnisse in Schulen oder Institutionen, ich habe immer gerne gelernt und selten Motivationsprobleme. Als negatives Lernerlebnis kann ich höchstens den Singunterricht nennen. Wegen der Singlehrerin die mich stets warnte, dass meine mangelnde Fähigkeit Dur und Moll zu unterscheiden mir lebenslang jedes Konzert vermiesen würde. Das habe ich gehasst und sie selber habe ich auch nicht gemocht, sie war eine Sopranistin mit Kinderlähmung und ihr Name ist mir entfallen (Fräulein Lüscher könnte sein). Ich nehme an, dass sie der Grund dafür ist, dass ich noch heute sehr ungern aufgrund von Musik den Komponisten errate, während ich Autoren, Dichter, Geschichts- oder Literaturepochen begeistert aufgrund von Werken ermittle.
Im übrigen, ausserschulischen Leben habe ich viel aus negativen Erfahrungen gelernt und in meinem Bekanntenkreis scheint es nicht viel anders zu sein. Wenn man sagt, „daraus hat man seine Lehren gezogen“ oder „das wird ihr eine Lehre sein“ hängt das ja auch mit einem negativen Lernerlebnis zusammen.
Liegt es an unserer Undankbarkeit für das Glück? An unserem kritikorientierten Alltag? Oder unserer Angstgesellschaft?