Kind:
In meiner neuen Schule muss ich „Selbsteinschätzung“ machen.
Mutter:
Wobei denn?
Kind:
Heute beim Mathe-Test mussten wir angeben, wie viele Punkte von 19 wir denken, dass wir erreichen.
Vater:
Und welche Bedeutung hat diese Selbsteinschätzung?
Kind:
Wer 17 einschätzt und 17 hat, ist besser als der, der 17 einschätzt und 19 hat.
Mutter:
Und, was hast du angegeben?
Kind:
15, aber ich denke, ich habe 17 ½.
Mutter und Vater:
Aber warum schätzt du dann nicht 17 ½?
Kind:
Weil es das Schlimmste für mich wäre, wenn ich weniger hätte, als ich schätzte.
Mutter:
Ginge mir auch so, würde ich auch fürchten, kann ich gut verstehen.
Vater [zu Mutter]:
Deswegen fangen die ja mit der Selbsteinschätzung schon in der 5. Klasse an!
Kind:
Aber wir haben einen, der hat 15 geschätzt und denkt in Wahrheit, dass er 19 haben wird. Da bin ich immerhin schon besser.
Mutter:
Hast du den Test denn gekonnt? Rein gefühlsmässig?
Kind:
Ja, klar.
Mutter:
Woher weisst du denn, dass du nicht 19 haben wirst?
Kind:
Irgendwo habe ich doch immer einen blöden Fehler. Und einen halben.
Diesmal war es nur ein halber (Fehler). Total = 18.5 Punkte – 3.5 Punkte neben der Selbsteinschätzung. In meinen Augen und in Anbetracht aller Überlegungen gut. Bravo, Kind.
Bravo. Auf so vielen Ebenen. Sehr schöne Sache.