Das Schuljahr ist zu Ende und ich stehe kurz vor meiner Auszeit, in der ich ruhe, lese, schwimme, Kinder hüte und den Unterricht fürs neue Schuljahr entwerfe. In dieser Zeit arbeite ich hauptsächlich Listen ab:
etc.
Das Gewitter von vorhin hat die ungefähr dreissigste Rinnstelle im Hochhausdach offenbart: Der Regen hat meinen Scanner zerstört, die abrupte Trennung aller Elektronik vom Netz erfordert und meine Liste um zahlreiche Telefonate mit Verwaltung und Handwerkern verlängert.
Luxusprobleme. Kein Grund, sich zu betrinken.
Eigentlich wollte ich heute Abend überlegen und ausprobieren, was ich nächstes Schuljahr auf meinem Fenstersims (gibt es das Wort überhaupt in Hochsprache?) im Büro ausstellen könnte. Vorletztes Jahr hatte ich Kugeln aller Art, letztes Jahr hatte ich Comicfiguren. Vielleicht wären ja Souvenirs von Buchmessebesuchen etwas.
Schaibenkleisterkatastropheverflixte
Den Auszug in den Süden muss man sich in diesem Jahr hart verdienen. Habs letztes Jahr mit Zuhausebleibenundschwimmbadspazierenbalkonlesen versucht. Hats nicht wirklich gebracht.
Bevor Sie fertig gepackt haben und abschwirren – helfen Sie einem armseligen Banausen, der sich bisher kaum um Rilke gekümmert hat, sich um Rilke zu kümmern… ein mir bis anhin unbekanntes, aber wie es scheint, allgemein überaus bekanntes Zitat („Man muss nie verzweifeln, wenn einem etwas verloren geht, ein Mensch oder eine Freude oder ein Glück; es kommt alles noch herrlicher wieder. Was abfallen muss, fällt ab; was zu uns gehört, bleibt bei uns, denn es geht alles nach Gesetzen vor sich, die größer als unsere Einsicht sind und mit denen wir nur scheinbar im Widerspruch stehen…..) hat mich umgehauen; wer so etwas schreibt, verdient unbedingt (m)eine grössere Beachtung… Also, bitte: Wo steht das? (Sie wissen das!) Wo muss ich suchen? Unter: Gedichten? Unter: Briefen (das Zitat, so es denn richtig zitiert ist, soll aus einem Brief an Friedrich Westhoff stammen)? Alles andere ergibt sich für mich dann von selber… will heissen: mir wird nicht langweilig werden…
Oder sind Sie etwa schon weg?!
Nein, ich bin noch daaaha…
Hier, werter a.more.s, ein Link mit herzlichem Gruss von meiner Archivarinnen-Mutter, die in solchen Dingen noch viel schneller ist als ich.
Ich weiss es nicht ganz sicher, aber ich denke, dass der Text in folgendem Buch zu finden sein sollte:
Es gibt nur – die Liebe
von Rilke, Rainer M.;
Kartoniert
Über die Liebe. Ausgew. u. mit e. Nachw. v. Ulrich Baer. Originalausgabe. Insel Taschenbücher Bd.3219 97 S. 18 cm 92g , in deutscher Sprache.
2006 Insel, Frankfurt
ISBN 3-458-34919-7
ISBN 978-3-458-34919-8 |
Lieber amore.s
In der Zentralbibliothek an der Münstergasse gibt es die gesammelten Briefe von Rilke in sechs Bänden. Bd. 2 enthält diejenigen von 1902 bis 1904. Die Signatur des Bandes ist: ZB Litt XLVI 1631 : 2. Dem Datum nach sollte der Brief an F. Westhoff dort zu finden sein …
(Die Stockrosen lassen mich vor Neid erblassen – wunderschön!)
Ich bedanke mich für die Hinweise und das Kompliment – morgen habe ich mindestens EIN Rilke-Buch mehr, das ist mal sicher. Aus der Bibliothek leider nur im äussersten Notfall, denn ich und Bücher ausleihen… Ausgeliehenes muss man ja wieder zurückbringen – kann a.more.s nicht. Schon gar nicht, wenn es um exquisite Inhalte geht – muss ich immer griffbereit neben mir haben.
Und wenn Sie wüssten, was ich mich jahrelang abgerackert habe wegen den Stockrosen – doch dieser Sommer scheint endlich (m)ein richtiger Stockrosenglückssommer zu werden.
Habe nur an Nachschauen und niiiemals an Ausleihen gedacht, da mir das Zurückbringproblem bestens bekannt ist;-)
Fenstersims, jawohl, klingt mir nach hochsprachlich akzeptiertem Wort.
Das klingt alles sehr effizient, vor allem das „gem. gesonderter Liste“. Schöne Auszeit wünsche ich.
Danke, Herr Rau, danke! Was effizient klingt ist eher zwanghaft. Ich höre ja seit 15 Jahren, dass „alles nur eine Frage der Organisation“ sei mit Kind und Beruf und versuche es zu glauben.