Wir reisen jeweils am Donnerstag an, ab 15.00 Uhr haben die Azubis Termine. Die Frankfurter Buchmesse erscheint beim ersten Besuch riesig. Doch weil wir die Standorte schon im Vorraus angeschaut und die meisten den Hallenplan auf dem Handy haben, kann’s trotzdem schnell losgehen.
Wir unterscheiden individuelle und offizielle Meetings. Die individuellen Treffen müssen die Azubis im Vorfeld selber vereinbaren. Das kann aus purem Interesse geschehen oder weil sie ein Verlagsportrait erstellen. Das dazugehörige Leistungsziel aus der Verordnung heisst: Buchhändlerinnen beurteilen die Wirkung eines Verlages anhand seines Auftritts an einer Buchmesse und präsentieren die Ergebnisse anderen Lernenden.
Die offiziellen Verlagsmeetings werden vorab vom Verband organisiert. Verschiedenste Verlage empfangen dabei eine Gruppe Azubis und geben Auskunft über Geschichte, Motivation, oft sogar Umsatzzahlen und Zukunftspläne. Diese Treffen sind für die Lernenden spannend, weil sie dort die Vielfalt des Verlagsschaffens erkennen, ob Peter Hammer, Moritz, ob Reprodukt oder Piper, ob AT oder Reise Know-How, Wagenbach oder Carlsen: Die Azubis werden ausnahmslos von hochkarätigem Personal empfangen. Bei C.H. Beck, der dieses Jahr sein 250. Jubiläum feierte, waren sogar die Verleger der ältesten Generation zugegen. Es spricht sich dann ganz ungezwungen über die Geschichte des Familienunternehmens, samt Leiden und Freuden von einst bis heute.
Weiter bringen viele der Azubis auch Aufgaben aus ihrem Lehrbetrieb mit. Das kann beispielsweise heissen, dass sie beim Stand eines schwer erreichbaren, ausländischen Verlages Prospekte abholen oder gezielt nach Non-Books suchen, die sich in der kommenden Weihnachtszeit als Zusatzverkauf eignen.
Zudem haben Sie Aufgaben aus der Schule, dieses Jahr betrafen diese E-Books, also digitale Bücher (nicht Lesegeräte) und Marketingmassnahmen der Verlage gegenüber den Buchhandlungen.
Ebenfalls zum Programm gehört, den Ehrengast zu besuchen und mindestens eine weitere Veranstaltung, sich dazu Notizen zu machen und eine Meinung zu bilden.
Aber daneben hat auch noch Individuelles Platz. Viele Azubis entwickeln beim ersten Messebesuch noch ein Flair für irgend etwas Neues. Zudem wachsen die Klassen zusammen. AHA-Erlebnisse auf Exkursionen betreffen nicht immer nur die Lerninhalte, das ist ja klar.
Die Originalberichte der Lernenden und ihre Fotos kommen dann im nächsten Pegasus, einige schöne Bilder sind schon online.
Lieben Dank!