Ich hatte ein sehr aufschlussreiches Gespräch mit einer Gymnasiallehrerin, deren Tochter Spitzensport macht. In unserem schönen Schweizerlande wird viel gejammert, wir hätten keine guten Sportlerinnen und Sportler mehr. Aber offensichtlich ist es gar nicht einfach, diese auszubilden. Denn Training und normales Gymnasium lassen sich schwer verbinden, genau so wie Training und normale kaufmännische Lehre.
Nun ist Sport wie Grundbildung etwas, was man im Lebenslauf nicht einfach so nach hinten verschieben kann. Und schon haben wir einen regelrechten Zielkonflikt. Lösungen wären Sportklassen, sowohl im Gymnasium wie auch bei uns am KV. Die Volksschule, die ich ja auch schon oft kritisiert habe, muss ich für ihre Fussballklassen loben. Viele Kinder, die ich kenne, eifern der Aufnahme entgegen und sind deshalb auch in den anderen Fächern besser (gute Noten und ebensolches Betragen sind eine Bedingung). Warum sollte das bei uns nicht gehen?
Die wenigen Sportklassen, die es in der Schweiz gibt, müssen immer wieder Jugendliche abweisen. Wenn Lehrpersonen das ändern wollen, ist das Killerargument, dass es ja nur zehn Abgewiesene waren und man doch keine Sportklasse an einer Schule machen kann mit zehn Leuten, also wirklich, wo kämen wir da hin? Aber Kleinklassen und Klassen für Leute mit Behinderung macht man ja auch mit zehn Lernenden. Zehn begeisterte und begabte sportliche Abgewiesene sind zehn zuviel.
Treue Leserinnen und Leser können meine Meinung erraten: Wir müssen dran bleiben. Es ist eine Frage der Argumente, eine Frage des Durchhaltewillens, der Bereitschaft, Pionierarbeit zu leisten und Rückschläge einzustecken. Ein Projekt auch mit wenigen zu starten, ist ein Frage des Mutes. Let’s roll.
Hallo,
in Deutschland ist es leider auch nicht viel besser, aber geteiltes Leid ist leider wohl nicht halbes Leid
Ein wenig schon 🙂