China generiert bei den reporters without borders regelmässig Meldungen. In der Buchbranche kennen wir den PEN-Club, der sich für verfolgte Autorinnen und Autoren stark macht. Mit den „reporters without borders“ (rsf) haben auch verfolgte und inhaftierte Weblogger ein Sprachrohr. Je mehr von der verfügbaren Information die Blogger (mit)bestimmen, desto gefährlicher werden sie, ergo sind sie auch gefährdeter. Denn schreiben, was den Herrschenden nicht in den Kram passt, das kann man nicht überall auf der Welt. Jedes Land, das seine Schreibenden wegen des Geschriebenen verfolgt und bestraft, ist mir verdächtig – immer. Die Freiheit der Schreibenden ist mein persönlicher Gradmesser für die Verhandlungsfähigkeit einer Nation (meine Meinung zum EU-Beitritt der Türkei ist damit gesagt). Und umgekehrt sollen wir uns immer zuerst fragen, ob wir für die Schreibenden und andere Kulturschaffende in einer repressiven Gesellschaft genug getan haben, bevor wir – und damit meine ich jedes Mitglied der westlichen Gesellschaft – Urteile fällen oder gar zu den Waffen greifen.
Deshalb schätze ich das Engagement von rsf sehr. An rsf sind viele, viele Menschen aus dem Osten beteiligt, die damit wiederum ihre Freiheit riskieren. Ich danke für das ausgezeichnete HANDBOOK FOR BLOGGERS AND CYBER-DISSIDENTS. Nicht nur meinetwegen, sondern vor allem wegen denen, die es sich bei ihrem Leben nicht erlauben können, unter richtigem Namen zu bloggen.