Ich bedauere, dass sich das Nobelpreiskomitee immer an den Grundsatz hält, dort zu verteilen, wo die Hebel PR-technisch am längsten sind und nicht dort, wo am eindeutigsten Friedensarbeit geleistet wird. Ich hoffe, dass die 1000 PeaceWomen Across the Globe in der Ehrungs-Pipeline bleiben. Denn diese 1000 Frauen sind des Friedens Zuträgerinnen. Und viele, die täglich unbemerkt Konflikte lösen und ohne Ruhm und Ehre bleiben, hätten sich von ihnen vertreten gefühlt.
Aber Nobelpreise sind nur ausnahmsweise Frauensache, der Nobelpreis wurde ersonnen, als es Frauen noch kaum in den Sinn kam, durch preiswürdige Tätgikeiten aufzufallen. Gerade in diesem Jahr aber setzte das neue Nobel Peace Center Themen, die Frauen und Bildungsanliegen Gewicht verleihen. Es wäre also passend gewesen, dies auch mit der Preisvergabe zu tun.
Leider wird die Jelinek-Quote für den Literaturnobelpreis auch noch manches Jahr vorhalten müssen. Ach, gebt den diesjährigen doch dem Roth, mit ihm wäre man auf der sicheren Seite. Man ehrte die amerikanische Literatur aber nicht Bush, und er erfindet ja auch ganz nette Frauenfiguren.
Sicher ist nur eines:
There’s a long way to go, sista.
Sehr gute Reportage über die sechs Schweizerinnen unter den 1000 im heute erschienenen Migros-Magazin.
Esther hat noch Ergänzungen gemacht. Vielen Dank!