Mutter:
Ich bin froh, haben wir damals beim Antirassismusgesetz die Abstimmung gewonnen.
Kind:
Gab es das nicht schon immer?
Mutter:
Nein, die Abstimmung darüber war vor deiner Geburt und der Ausgang war sehr knapp, nur 53% sagten Ja.
Kind:
Und vorher, hatte man da nichts?
Mutter:
Doch, aber zu wenig. [Es folgte eine nicht notierte Erklärung.]
Kind:
Ja, das braucht man ja auch. Wörter wie „Jugo“ werden immer noch gesagt, obwohl niemand weiss, wen das überhaupt meint. Und gell, einer im Stadtrat hat doch Asylbewerber mit Ameisen verglichen.
Mutter:
Erinnere mich nicht daran! Ich will das verdrängen. Grauenhaft.
Mutter (zu Vater, der dazukommt):
Ich bin froh, haben wir ein Antirassismusgesetz.
Vater:
Ich auch.
Mutter:
Weil es den Rassisten das Leben schwer macht.
Vater:
Und weil es den Kulturchauvinisten ihr Leben erleichtert. Es wird ihnen weniger schnell Rassismus vorgeworfen.
Mutter:
Wahrlich ein Vorteil! Leider ist die Differenzierung noch nicht ganz allen vertraut. Siehe Karikaturenstreit.