Pas un jeu d’enfant

Agglomération genèvienne Agglomération genèvienne
Aujourd’hui j’étais à Genève pour trouver une chambre ou studio à louer. Tout le monde m’a dit: « Une tâche insoluble ! » Tout le monde a raison.
Agglomération genèvienne Agglomération genèvienne
Quand même c’est le bon moment de commencer la documentation de mon séjour linguistique avec une nouvelle catégorie. D’une part pour moi-même, d’autre part envers le Canton de Berne, qui m’a donné la permission. Le projet: Passer le DELF B1 à Berne (déjà fait) et passer les mois octobre et novembre 2014 en Suisse Romande pour faire le B2, visiter des autres écoles de formation et les nouveaux apprentis agents relation client.
Agglomération genèvienne Agglomération genèvienne
Je fait encore plein de fautes. Mais j’espère le progrès affleurerait.

Jeden Sonntag

setze ich mich abends hin und schaue meine vergangene und kommende Woche an. Zu erzählen gibt es immer etwas, gerade jetzt zu Semesterende zum Beispiel überraschende Leistungen und lausige Ausreden. Mit zunehmendem Alter merke ich einfach, dass ich meine freie Zeit nicht mit elektronischen Geräten sondern mit Menschen verbringen und hinaus ans Wetter will. So wie als Kind. Leben in einer analogen Welt.
Jetzt bin ich wieder eingeschaltet. Und das ist schon recht. Ich muss halt weder zu den Kühen noch in den Hühnerstall, um mich und die meinen zu ernähren. Ich muss ins Internet.

Lesen in der Öffentlichkeit

Natürlich, Lektüre und Wissen sind verschiedene Dinge. Aber gegen kein Glück der Welt würde ich den Lesehunger tauschen, den auch die grösste Menge von Büchern, bedruckten Seiten und Worten nicht befriedigt, dieses süsse Gefühl von einem noch nicht gelesenen guten Buch.*
Ich habe beruflich keine besonders gelungene Zeit, auf jedes gelöstes Problem folgen fünf neue. So tute ich, was ich in eher aussichtsloser Lage meistens tue: Ich gehe öfter in die Buchhandlung und kaufe ein Buch. Neulich eines, auf dessen Erscheinen ich mich schon lang gefreut hatte. Schon auf dem Weg von meiner Lehrbuchhandlung zur Haltestelle drehte und wendete ich es die ganze Zeit in der Hand, stieg dann in den Bus, setze mich neben jemanden, entfernte endlich das Einschweissplastik und liess das Lesebändchen baumeln.
Ich begann. Auf S. 26 wurde ich sanft angestossen. Die Dame neben mir flüsterte: „Bitte entschuldigen Sie. Aber ich müsste bei der nächsten Station aussteigen.“ Es klang nett. Ich schaute auf und war doch unangenehm berührt zu merken, dass noch andere Leute mich beobachteten und der Mensch auf dem Sitz hinter mir weit über meine Schulter lehnte.
Auf diese Weise öffentlich zu lesen ist hier so selten geworden, dass es auffällt. Wer heute sichtbar liest, liest ein und dasselbe Printprodukt oder auf einem Handy.
Ich fühle mich befangen.

*aus Warlam Schlamaow, Das vierte Wologda, Erinnerungen, das Buch, in dem ich las.

Zum Jahresbeginn: Aufgaben

Welche Aufgaben schreiben Sie dem Buchhandel in den nächsten fünf, zehn Jahren zu?
Das ist jetzt schon wieder so tendenziös gefragt… weil es ja voraussetzt, dass es in zehn Jahren noch eine Funktion für Buchhändler gibt, und da steige ich schon aus. Ich finde es traurig, dass in dieser ganzen Diskussion jetzt… ich habe das Gefühl, dass niemand mit dem Buchhandel Klartext reden will. Ich halte das für unterlassene Hilfestellung, dem Buchhändler nicht zu sagen: Es wird euch nicht mehr geben in zehn Jahren. Diese ganzen Geschichte rund um Beratung zu E-Books, oder: Es gibt doch diese schöne Buchhandlung in Berlin und eine in Hamburg, die ein so herrliches Sortiment und Veranstaltungsprogramm haben, so wunderschöne Architekturbildbände – das nützt doch den tausend anderen Buchhandlungen, die es in zehn Jahren nicht mehr gibt, nichts, denen müsste man doch sagen: verkauft jetzt, an einen, der leichtgläubiger ist als ihr. Dann kriegt ihr noch ein paar Euros dafür. Aber das ist natürlich auch gemein, den Leichtgläubigen gegenüber.
Aus dem Interview mit Kathrin Passig im neuen „Schweizer Buchhandel“ 1/2014.
„Zum Jahresbeginn: Aufgaben“ weiterlesen

In die Antwort hineinleben

  • Warum mag ich „Geschenkorgien unter dem Weihnachtsbaum“?
  • Warum werde ich alle Jahre zum „Marsch fürs Läbe“ eingeladen?
  • Warum lese ich begeistert Teebeutelanhänger („Ein spirituelles Leben ist sensibel und feinfühlig“)?
  • Warum spende ich für Syrer im Libanon?
  • Warum nicht für die Sudanesen in Dabaab?
  • Warum klingt „Oh du Fröhliche“ so ernst?
  • Warum verstecken sich Krisen so gern in der Nestwärme?
  • Warum möchte ich bei „Krise als Chance“ widersprechen?
  • Warum ist Erinnerung selektiv und relativ?
  • Warum ist Ambiguitätstoleranz plötzlich überall ein Thema?
  • Warum will ich hier 12 meiner Fragen notieren?
  • Liegt unter dem Pflaster der Strand?
  • (…) und ich möchte Sie, so gut ich es kann, bitten, (…) Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst liebzuhaben wie verschlossene Stuben und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache geschrieben sind. Forschen Sie jetzt nicht nach den Antworten, die Ihnen nicht gegeben werden können, weil Sie sie nicht leben könnten. Und es handelt sich darum, alles zu leben. Leben Sie jetzt die Fragen. Vielleicht leben Sie dann allmählich, ohne es zu merken, eines fernen Tages in die Antwort hinein.

    – Aus einem Brief von Rilke an Kappus

    Allen alles Gute zum neuen Jahr. Allmählich in die Antwort hineinleben. Wenn das kein guter Vorsatz ist.

    Bücher: Ein Geben und Nehmen

    Eine Unmenge Arbeit (…). Unendliche, pausenlose Erschöpfung. Ich kann an überhaupt nichts anderes mehr denken. Ich kämpfe mit der Zeit, und dabei wird mein Kopf leer. Andererseits arbeite ich gern, und dieses Tempo… das eigentlich etwas für ganz junge Autoren ist… reisst mich mit.

    – Imre Kertész in Letzte Einkehr

    Lese ich gerade, habe ich bekommen. Und auch Carambole, Gewäsch und Gewimmel, Die fliegenden Bücher, Das wahre Drama des begabten Kindes und Les Dents du Recoin. Seit dem ersten Tag meines Lesens verblüffen mich dessen Möglichkeiten.
    Verschenken werde ich Menschen am CERN, Taschenwelten, Wir sind die Deinen, Frauen und ihre Katzen und ein weiteres Dutzend.