Wochenrück- und ausblick

Rückblick:

  • Montag: Unterricht, Informationsanlass für die Ausbilderinnen und Ausbilder
  • Dienstag: Morgens Konferenz, nachmittags Webcontent (FAQ erstellt)
  • Mittwoch: Morgens Telefonate mit Ausbildern, die am Montag verhindert waren, die Informationen aber doch wollten. Nachmittags Fundraising für Abschlussfeierlichkeiten.
  • Donnerstag: (Kind krank), Korrekturarbeit zu Hause, Besuch und Besprechung in einer Kleinbuchhandlung, die viele Schnupperlehrlinge nimmt, aber (leider) keine Azubis.
  • Freitag: (Kind krank), Unterricht, Testerstellung, Beratungsgespräche
  • Samstag: Einkauf, Haushalt
  • Sonntag: Kochen (wir haben erfreulicherweise Gäste) und Unterrichtstoff nachholen mit Kind (wieder gesund)
  • Ausblick:

  • Montag: Mitarbeitergespräch, Unterricht, Sitzung der Abteilungsleiter, wieder Unterricht
  • Dienstag: Morgens Dokumentation gestriges Mitarbeitergespräch, nachmittags Audit ISO-Rezertifizierung
  • Mittwoch: Unterrichtsvorbereitung am Morgen und nachmittags Erstellen des Programms Abschlussfeier sowie Bestätigung an die Beteiligten
  • Donnerstag: Mailing/Insturktionen an Lehrpersonen der Abschlussklassen, Beratungsgspräche, Schlussredaktion Pegasus 99
  • Freitag: Unterricht, Beratungsgespräch, wieder Unterricht
  • Samstag und Sonntag: Weiterbildungswochende (Neurodidaktik und Rollenverständnis)
  • (Un)verzichtbar

    Mehr als ein müdes Lächeln bringe ich nicht zuwege, wenn mich Leute übertrieben kulturpessimistisch schimpfen, wenn ich sage, dass das Buch für Jugendliche der westlichen Länder absolut verzichtbar ist und diese Generation die „Bibliothek“ bestenfalls als einen ruhigen, warmen, kostenlosen Arbeitsplatz mit online in der Luft begreifen wird.
    Seit 2008 gehen die (mir bekannten) Studien zum Onlineverhalten auch auf diese Frage ein. Die Bitkom pulizierte gemäss „buchreport express“ von heute, dass nur gut die Hälfte (54%) der 14- bis 29-Jährigen sich ein Leben ohne Bücher vorstellen können. Das wäre erstaunlich. Der Umgang mit Information und dem geschriebenen Wort sowie die Honorierung von beidem hat sich in den letzten zehn Jahren durch das Netz so grundlegend verändert, dass dieses Resultat unglaubwürdig ist und Buchmenschen nicht wirklich froh macht.
    Amüsiert hat mich hingegen, dass die Bitkom nun auch belegt, dass sich Privat- und Arbeitsleben durch das Internet wieder mehr vermischen. Eine umwerfende Neuigkeit. Hinter jeder Zeile Inhalt – egal welcher Qualität – steckt Arbeit. Würde diese allein in den dafür vorgesehenen Jobs oder in der Freitzeit geleistet, wäre die Welt längst Pleite. Oder das Internet.

    Telefon mit der Freundin

    „Nei! Der Früelig isch rächts. Der Herbscht ist links. D’Summerferie si obe. Die Weihnacht isch vis-à-vis. Und d’Wuche isch immer e Streife.“*
    Ich habe das Gespräch vom Kind, das kein Kind mehr ist, nicht unterbrochen, obwohl ich das – zugunsten der Hausaufgaben – fest vorgehabt hatte. Denn manchmal sind es andere Dinge, die fürs Leben gelernt werden müssen.
    „Telefon mit der Freundin“ weiterlesen

    Aus Stellvertretungen werden Bücher

    Die letzten Tage hatte ich die meisten Stellvertretungen ever. Dass die Schweinegrippe unbemerkt gekommen und wieder abgehauen sei, wie die Presse vermeldet, kann ich also nicht bestätigen. Und dass nur die Pharma damit verdient hätte, auch nicht. So kaufte ich also Bücher. Weil sie glücklich machen, auch wenn sie traurig sind.

  • Bettina Belitz, Splitterherz (für jemanden mit Twilight-Geschmack)
  • Sarah Hall, How to Paint a Dead Man (für meinen Schwiegervater?)
  • Eva Gesine Baur, Chopin (Für die Familienbibliothek?)
  • Daniel Barenboim, Klang ist Leben (dito)
  • Andrew Sean, Geschichte einer Ehe (wahrscheinlich für mich)
  • Ai Weiwei So Sorry (garantiert für mich)
  • Kinderkrippengedanken

    Die Begründung des Autoren Charles Lewinsky, weshalb er der SP beigetreten ist, hat mich drauf gebracht. Heute – am Weltfrauentag – ist es mir wieder eingefallen: Bei mir waren es die Frauenfragen. Nichts Besonderes mehr, die Knochenarbeit unserer Vorgängerinnen: Stimmrecht, Wahlrecht, Vergewaltigung als Offizialdelikt, Mutterschaftsversicherung, strafloser Schwangerschaftsabbruch, gleicher Lohn für gleiche Arbeit, Tagesschulen, Krippenplätze.
    Ich selber war mit Gastarbeiterkindern und Kindern, denen mindestens ein Elternteil fehlte, in der Krippe. Es gab fixe Essens- Schlafens- und Toilettenzeiten und die Betreuerinnen hatten ihr Handwerk in Anstalten autoritärer Natur glernt. Für alle, die nicht gezwungen waren hinzugehen, war die Kinderkrippe ein zu meidender Ort.
    Als ich 1994 – schwanger – eine Krippenplatz suchte, tat ich es deshalb contre coeur. Nur die Vorstellung, meinen Job in der Buchhandlung aufzugeben, war schlimmer. Meine Telefonate und Bewerbungen bleiben erfolglos, die Krippe war genau wie in meiner Kindheit besetzt für Notfälle zu denen eine Mutter, die einfach ihre Arbeit weiter machen wollte, weissgott nicht gehörte. Eine Krippenleiterin riet mir, täglich die Liste durchzutelefonieren und zu weinen – damit liesse sich manchmal jemand erweichen und nähme für eine Phase ein Kind zuviel. Es befremdete mich, dass ich heulen und mein Kind erst noch das Überschüssige sein sollte. So half uns die Verwandtschaft und rettete uns die Jugend, die wenig Schlaf brauchte.
    1998 gab es im bürgerlichen Bern erstmals eine politische Wende und Krippenplätze kamen oben auf die Agenda. Heute haben wir immer noch zu wenig Kitas, doch mehr als je zuvor. Meine Nichte und mein Neffe dürfen selbst entscheiden, wann sie zur Toilette müssen und kriegen einen Apfelschnitz, wenn sie hungrig sind. Sie duzen ihre Betreuerinnen in der Kita und freuen sich, sie zu sehen.
    Thanks sistas.

    plug up

    Frau Tanja steht gerade unter der Fuchtel der Grippe, ist jedoch selber fast gesund und hätte einige Schwänke zum Thema Stellvertretung in unbekannten Fächern und Klassen zu erzählen, hätte sie nicht gerade wieder eine solche.

    Das lebendige Schaufenster

    Es gab einst eine Buchhandlung, sie lag nicht im Zentrum der Stadt, doch nahe des Bahnhofes, und so eilten Tag für Tag hektische Pendler vor dem Geschäft hindurch, mit geübten Blicken auf die Armbanduhr und dem schnellen Voreinandersetzen der Füsse. Nur selten bog jemand in die Buchhandlung ein, im Schaufenster warteten die verstauben Bücher auf einen mitleidigen Käufer. Ausgestellt fanden sich ältere Werke der deutschen Literatur mit vergilbten Buchrücken und Neuerscheinungen mit schimmerndem Glanz auf dem Buchdeckel von der blassen Sonne, die ins Fenster fiel und dieses beleuchtete, denn Lampen suchte man vergebens. Deshalb beschränkten sich die Öffnungszeiten im Winter auf vier Uhr, das Geschäft lief schlecht. Die Zungen böser Buchhändler wetteten schon, wann sich die Türen für immer schliessen würden. Niemand kannte den Besitzer, man munkelte, er hätte den Laden schon längst aufgegeben und sich in einen Zug nach Rom gesetzt.

    Aufs Ganze im neuen Pegasus. Ein amüsanter, richtig anschaulicher Schülerbeitrag ab Seite 3. Danke sehr!