die Frivole gegen Haider

Die Jelinek,
ein Schreck für Scheck,
ist schlimmer noch für Matussek.

Es ist gut, dass sich die Stockholmer Akademie diesmal zu Gunsten eines Würdigen geirrt hat. — Matthias Matussek

8 Gedanken zu „die Frivole gegen Haider“

  1. Schön! Beides.
    [Ich mag nur die Nobelpreise für die Naturwissenschaften, weil da immer so skurile Herren aus ihren Labor-Verliesen ins grelle Licht der medialen Öffentlichkeit gezerrt werden. Die blinzeln dann immer so verschüchtert, und ich glaube ihnen aufs Wort, dass ihnen die Zuerkennung des Preises sehr peinlich ist und sie ihn auch für unverdient halten. Den Schriftstellerinnen und Schriftstellern glaube ich das eigentlich nie. Ausserdem gibt es schon genug Literaturpreise, die mit grossem Aplomb verliehen werden. ]

  2. Danke!
    Das stimmt, die sind lustig (die blinzelnden Herren, deren Verdienste ich oft nicht verstehe, aber trotzdem glaube, das sie es verdient haben).
    Was die Preise angeht, halte ich mich an Reich-Ranicki, der meint, Literaturpreise seien gut, denn Schriftstellerinnen und Schriftsteller bräuchten Geld. (Schliesslich bekommen die wenigsten, die schreiben können von irgendwem einen Vorschuss.)
    Kurz: Überlegt vergebene Literaturpreise sicher die Existenz guter Literatur.

  3. Also, unter dem finanziellen Aspekt ist doch der Literaturnobelpreis eine Katastrophe, da er nicht in verschiedenen Kategorien und – zumindest in den letzten Jahrzehnten – immer nur an eine Person vergeben wird (warum eigentlich?). Da finde ich den Booker- oder den Pulitzer-Preis viel sinnvoller. Und im Zweifel ist die Erwähnung eines Buches in der Sendung von Elke Heidenreich wohl mehr wert als selbst der Nobelpreis.
    Ich fiebere dem Literaturnobelpreis eigentlich nur deshalb jedes Jahr entgegen, weil ich mich für die Buchhändlerinnen und die Verlage freuen will. Dann ist natürlich Trauer angesagt, wenn ein Dramatiker den Preis bekommt ;-).

  4. Kategorien in Fiction/Non-Fiction oder was genau? Auf wie viele sollte man die Million zerstückeln? Literaturnobelpreis ist halt mehr für das Gesamtwerk.
    Ich fiebere auch wegen der Verlage. Aber ich denke, Rowohlt wird trotz Dramen gar nicht in Trauer gehen wegen Pinter. Das könnte ja auch ein gewisses Revival für existenziallistische Literatur und Dramen allgemein bedeuten, und da hat Rowohlt ziemlich viel zu bieten.

  5. Ja, Nobelpreis für das beste Limerick-Lebenswerk, das bedeutendste Gesamtwerk als Nicht-Muttersprachler(in) etc. Das fände ich nett.
    Wie auch immer. Diese fast schon hysterischen Reaktionen auf einige Preiszuerkennungen in den letzten Jahren zeigen mir nur, dass diese alten Schweden (und nicht ganz so alten Schwedinnen) die letzte echte Punk-Band der Welt sind. Nur ohne Musik, quasi.

  6. Limerick – LOL. Ja, Nobel à la Oscar, das wäre wirklich eine Innovation. Der beste Hexameter, Alexandriner, Anapäst – echt funky. Aber veilleicht kämen dann die schönen Querelen zu kurz? Dann müsste man das Komitee ausbauen und wir bewerben und für die Party.

  7. Die Querelen kämen auf jeden Fall zu kurz, weil selbstverständlich jede Kritik am Nobelpreiskomitee und/oder dem Preisträger/der Preisträgerin nur dann geäussert werden dürfte, wenn sich der Kritiker bzw. die Kritikerin an die Formalien der Gattung hält ;-). Und so ein kritisches Sonett zwecks Verunglimpfung des Preisträgers in der Kategorie „Sonett“ dauert schon seine Zeit.

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