Neulich haben mir US-Reisende beschrieben, wie lange sie in einer amerikanischen Stadt gebraucht hätten, um eine Buchhandlung zu finden. Das ist sicher so, 2010 wurden gerade noch 5% der Bücher bei unabhängigen Buchhandlungen gekauft, der Rest läuft über Ketten (die auch nicht überall und ab und zu auch pleite sind), Warenhäuser (die eine miese Auswahl haben) und online.
Aber es gibt auch andere Nachrichten: Die Generationen nach „meiner“ Generation X, die man statistisch einfachheitshalber Y (23-33) und Z (unter 23) nennt, kaufen noch immer Bücher. Die Generation Y hat 2011 sogar die Baby-Boomer (44-64) als Haupt-Buchkunden abgelöst: Obwohl sie nicht einmal 20% der Bevölkerung ausmacht, erwirbt sie einen Viertel aller Bücher und macht fast einen Drittel des Gesamtumsatzes. Im Gegensatz zu den Baby-Boomern, die eine Menge Belletristik und Sachbücher aus persönlichem Interesse erwerben, sind viele Käufe der Generation Y beruflich motiviert.
Interessant ist auch, dass die jüngste Generation, die Generation Z, über 10% der Bücher kauft und zwar vorwiegend im sationären Buchhandel, mehr als jede andere Altersgruppe. Vielleicht weil sie noch näher an der Kindheit sind, in der sie mit Eltern oder Lehrern in die Buchhandlung gingen? Vielleicht weil sie noch ein paar Gadgets weniger haben? Keine Ahnung. Aber trotzdem schön. (Und sollte es eine bleibende Tendenz sein, wird Amazon ins stationäre Buchgeschäft einsteigen.)