Wir helfen wenig bei den Hausaufgaben, aber es gibt Abende, da sitzen wir lange dran. Und weil wir halt zu fast allem Bücher haben, kommen wir leicht vom Hundersten ins Tausendste und dafür wiederum ist eigentlich keine Zeit. Heute wird fast nur auf Ziele und vor allem Resultate hin gelernt und das ist sogar verständlich, bei dem Zeitmangel, unter dem alle leiden. Das Kind hat 39 Lektionen pro Woche Unterricht und es ist leicht auszurechnen, dass so fast jede Hausaufgabe abends, nachts oder sonntags getan werden muss. Für einen knapp Fünfzehnjährigen sind zwar auch noch Freundschaften aufzubauen, es wäre etwas Sport gesund. Und ein wenig Games und E-Musik zu spielen wäre ebenfalls ganz ermunternd. Aber das liegt nur drin, wenn es in der Schule um Lieblingsthemen geht – also um Lernstoff, den einer beinahe von selber, freiwillig und mit grosser Begeiterung aufsaugt und wieder abspult. Meine Meinung zum heutigen Teenager-Leben ändert sich ständig: Manchmal habe ich den Eindruck, die seien zu wenig gefordert und täten aus lauter Langeweile dumme Dinge. Ein anders Mal denke ich, dass sie schon ein richtig doofes Managerleben haben, mit Powerpoints jeden Tag, klingelnden Handys und Partner- Gruppen- und Teamevents, Lernplattformen und Netzwerken, Passwörtern und wiederkehrenden Vorgaben nach Kalenderwoche. Vielleicht werden ja Kindheit und Jugend so schnell wie sie angeschafft wurden wieder abgeschafft.
Meine Nerven… Da scheint ja mein Job grad Schoggi daneben. Nicht dass ich noch einmal ein Teenager sein möchte.
Chapeau deinem Kind!