es, eine Buchhandlung zu eröffnen. Oder eine zu übernehmen.
Aber es passiert trotzdem: Nach 33 Jahren treten die Gründerinnen vom Chinderbuechlade zurück, um die Neuen heranzulassen.
Diese Gründerinnen beweisen Mut. Denn sie hätten vielleicht von jemand anderem mehr Geld bekommen. Manchmal gibt es Gattinnen, die Buchläden mögen und Gatten, die sie ihnen deswegen kaufen. Oder es gibt Buchhandelsketten, die einsteigen wollen. Eine Buchhandlung ganz normalen Branchenfrauen zu überlassen, bedeutet, nicht viel Geld dafür zu erhalten und – wegen des lebenslang geringen Lohns – bescheiden in Pension zu leben.
Die Nachfolgerinnen beweisen Mut. Denn sie haben in eine Branche investiert, in der es nicht viel zu holen gibt. Und sie haben auf eine Geschäftsform gesetzt, an die heute in der Buchbranche nicht mehr viele glauben, weil die Kundentreue ziemlich aus der Mode gekommen ist: in die Selbständigkeit, in einen einzigen Namen mit einem einzigen Laden. Sie haben mit diesem Entscheid ihren Lebensstandard samt Ferien und Freizeit drastisch reduziert und sie lächeln immer noch.
Kinderbuch-Buchhändlerinnen müssen für den gleichen Umsatz fast dreimal so viel beraten wie andere. Nicht nur weil gute Kinderbücher beratungsintensiv sind, sondern auch, weil sie günstig sind. Aus diesen und noch viel anderen Gründen: Ein guter Entscheid, herzliche Gratulation! Ihr werdet gewinnen. Neue Bücher, neue Freunde, neue Freuden.
Und wir gewinnen mit. Weil es immer noch irgendwo – ganz unten in der Berner Altstadt – einen Chinderbuechlade gibt, der selber entscheidet. Der mehr als die anderen hat, viel mehr. Der alles kennt und jeden Tag macht, was er will und was andere längst aufgegeben haben: Kinder zum Lesen und Bücher zu Kindern bringen. Die Welt retten.
Alles Gute!
Viel Erfolg!
Viele Jauchzer!
Wenig Schluchzer!