Swetlana Geier

Ist gestern gestorben. Doch vorher hat sie ein Leben zwischen den Sprachen und uns allen auf kühnste Weise vor Augen geführt, was Übersetzen bedeutet: Nachdichtung. In einem kleinen, nicht minder mutigen Verlag konnte sie machen, was sie wollte: Die fünf Elefanten von Dostojewskji neu übersetzen. Und gleich dem ersten gab sie – fast ein Skandal damals – einen anderen Titel. Vor einem Jahr habe ich an der BuchBasel vis-à-vis von ihr Tee getrunken, sie hat angeregt vom Film über ihre Arbeit und den Interviews dazu erzählt. In solchen Momenten weiss ich immer ganz genau, warum ich Buchhändlerin geworden bin.

5 Gedanken zu „Swetlana Geier“

  1. Dann machen Sie sich aber auf etwas gefasst, Frau Liisa – die Kandidatenliste für weitere & baldige & herbe Verluste ist leider ziemlich lang. „C’est la vie“ sagt man leichthin ein ganzes Leben lang; bis man realisiert, was das wirklich heisst.

  2. … ich wage ja, um noch einen schüchternen Nachtrag zu wagen, kaum mehr auf die Site von Frau nja zu schauen – die vermeldet solche Dinge regelmässig als erste…

  3. Also, Herr a.more.s, keine Angst. Ich bemühe mich wahrlich nicht um traurige Primeure. Im Gegenteil, ich warte immer mit der Meldung, damit ich nicht vor den Newsletter/Pressemeldungen der Verlage und des Buchhandelsverbandes bin. Dass die die Hits bekommen, ist mir viel wichtiger.
    Aber ich nehme es als Kompiment und mir zu Herzen, auch Schönes aus der Buch- und Bildungswelt zu vermelden. Bloss dass das im Moment nicht gerade einfach ist.

  4. Oh – Bemühung in der erwähnten Angelegenheit wollte ich Ihnen überhaupt nicht unterstellen. Die Dinge sind, wie sie eben sind, und Sie schreiben mit, unabhängig davon, ob es sich um etwas Trauriges, etwas Interessantes oder Schönes handelt – v.a. letztere bewegen mich ja hauptsächlich dazu, bei Ihnen mitzulesen.
    Wohl ein komischer Zufall will es jedoch, dass ich Todesfälle regelmässig als erstes bei Ihnen mitbekomme, vor allen anderen Informationsquellen.

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