Gestern hatten die Lernenden des ersten Lehrjahres bei mir Test. Da Vorbildung und Geschwindigkeit innerhalb der Klassen sehr variieren, mache ich mit ihnen jeweils eine Abgabezeit aus. Bis zu diesem Zeitpunkt erwarte ich, dass es mucksmäuschenstill ist, damit die, die Zeit brauchen, diese ungestört nützen können. Wer fertig ist, kann ein (gedrucktes) Buch lesen, jedoch kein Schulbuch ausser Lektüre aus Literatur, Wissenschaft und Kultur (sog. LWK). Gestern sind einigen beim Warten fast die Augen zugefallen. Deshalb habe ich die Regel (wortlos) ergänzt. Die Klasse hat gelacht und jemand hat sich beim Hinausgehen sogar die Mühe gemacht, zu kommentieren (analog! Mit Kreide!).
Abends auf dem Nachhauseweg las ich in einer zerfledderten Gratiszeitung, dass sich Azubis von ihren Ausbilderinnen und Ausbildern vor allem Geduld wünschen. Ich weiss, solche Befragungen sind oberflächlich, aber ich glaube, hier stimmt’s. Wenn sie nicht geheuchelt ist, steht Geduld für Akzeptanz. Sie ist Ausdruck von Verständnis. Wer sie bekommt, kann sie besser aufbringen.
toll!