Ich bin eine Schreibmaschine

Ich habe diese Woche fast nur geschrieben: Jahresberichte, die überraschend eingefordert wurden, Artikel und Artikelteile, die am Ende den Namen von jemand anderem tragen werden, Einladungen zu Treffen in drei adressatengerechten Serienbriefvarianten, eine Einladung zum Weiterbildungswochenende, Tagesprogramme für ebendieses, Gesuche, Anträge, Begründungen, Kursausschreibungen, FAQ samt Antworten in je einer Variante online und offline und wasweissichnochalles.
Aber wie sagte der passionierte und frisch pensionierte Schulleiter, mit dem ich heute zu Mittag gegessen habe?
„Es ist kaum zu glauben. Vor ein paar Monaten sass ich noch in der Schule im Büro, habe geschrieben, mich enerviert, geschrieben, gebettelt, geschrieben, mich eingesetzt, geschrieben, argumentiert, gewettert, bin dafür wieder und wieder gerügt und sogar zum Erziehungsdirektor zitiert worden… Und heute scheint mir da alles weit, weit weg und Jahre her zu sein.“

3 Gedanken zu „Ich bin eine Schreibmaschine“

  1. Ja, wie Hundehalter plötzlich wie ihre Hunde werden 🙂
    Ich erinnere mich an deine ersten Schreibmaschinen. Wie habe ich über immer neuere Modelle, z.B. über die elektrische gestaunt, bei der du keinen extra Korrekturstreifen zwischen Buchstabe und Papier einfädeln musstest und automatisch zurücksetzen konnte sie auch, ganz ohne „kling“.
    Kind schläft noch heute besser zu den Geräuschen der schreibenden Mutter als zu Gutenachgeschichten ein, oder?

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