Frau Kaltmamsell hat sich in PR-mässig gekonnter und daher besonders einfach verständlicher Weise um den Feminismus verdient gemacht, indem sie „10 Irrtümer“ dazu aufgeklärt hat. Merci beaucoup.
Teil 1:
1. Feministinnen mögen keine Männer
2. Feminismus schadet der Beziehung zwischen den Geschlechtern
3. Feministinnen sind hässlich
4. Feminismus ist überflüssig geworden
5. Feministinnen halten Männer und Frauen für ununterscheidbar
Teil 2:
6. Feministinnen verleugnen ihre Weiblichkeit
7. Feminismus ist gleich Alice Schwarzer
8. Feminismus bedeutet Verbote
9. Feminismus ist altmodisch
X. Feministinnen halten aus weiblicher Solidarität zusammen
Ich hätte noch eine kleine Ergänzung zu 3. und 6.:
Feministinnen haben etwas gegen weibliche Schönheit.
Nö. Feministinnen haben etwas gegen Schönheit als Währung.
Sie hat die Irrtümer sehr klar zusammengefasst. Entsetzt war ich – wie so oft – über die Backlinks von den jungen Bloggerinnen, die sonst so cool und sachlich argumentieren und nicht auf den Mund gefallen sind, die sich sofort wieder davon distanzieren mussten und für jede These eine Situation gefunden haben, in der es irgendeine Frau gab, die diese Irrtümer in Frage stellte. Selbstverständlich durch Äußerlichkeiten und Image.
Sie wollen es nicht wissen.
Claudia: Seufz. Vielleicht statt Entsetzen einfach tief einatmen und vom 10. Irrtum her rückwärts zählen?
Ich habe letzte Woche in einer anderen Situation aus feministischen Gründen die Nerven verloren: eine gute Kollegin und begabte Comix-Kennerin (seit 20 Jahren Comics-Buchhändlerin) wurde angefragt, in einer Jury für einen wichtigen Comic-Preis mitzumachen. Und hat abgesagt, weil sie es sich nicht zutraute. Ich bin ausgeflippt, aber nur kurz. Wahrscheinlich werde ich noch einmal ausflippen, wenn ich den Mann kennen lerne, der sie ersetzen wird und es sich zutraut. Es ist an uns und es bleibt an uns: Wir werden noch verdammt viele Irrtümer klären müssen. Vor allem untereinander.