Abruzzo

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Die Abruzzen sind das Schlaraffenland. Das Wildschwein purzelt einem fast ungefragt in den Teller, der Käse ist köstlich, Oliven- und Obstbäume veschiedenster Sorten säumen die Wege, überall ranken sich Reben, entsprechend gut sind Vino und Dolci.
Sonst habe ich die die Abruzzen und ihre Einwohner in der kurzen Zeit irgendwie ambivalent wahrgenommen. Wie in den meisten schönen Gegenden der Welt, lassen sie sich wohl nicht viel sagen. Kommunisten und Ultrarechte, üppige, perfekt angelegte, wunderbar gepflegte Felder und grauenhafte, oft unfertige Bauten, abfallübersäte Strände und putzige Wanderwege mit atenberaubender Aussicht – alles kommt vor, aber Gesetze scheinen eine untergeordnete Rolle zu spielen.
Legende v.l.n.r.

  • Vor der Traubenernte
  • Freiluftbücherverkauf in Pescara, gemäss Schild samt Buchpreisbindung
  • Im Treppenhaus der Buchhandlung Feltrinelli in Pescara das Gramsci-Zitat, dass das wahre Leben immer Partei ergreifen bedeute
  • Loreto Aprutino, unsere Bleibe, im Abenddunst von unten
  • Sandstrand in der Nähe von Ortona
  • Kiesstrand in der Nähe von Pescara
  • Loreto Aprutino in der Morgensonne von oben
  • Vor der Olivenernte
  • 3 Gedanken zu „Abruzzo“

    1. Ich dachte immer der Verkauf von MEIN KAMPF sei europaweit verboten. Oder gilt das nur für das entnazifizierte Deutschland? Schreckliche Vorstellung, dass dieses Machwerk wieder in der Öffentlichkeit auftaucht….

    2. Das Buch ist seit ich im Buchhandel bin in Italien sehr einfach erhältlich. Auch dessen Vertrieb auf dem Internet läuft seit ewig über italienische Adressen. (Wenn ich sehe, wie gut die „Protokolle der Weisen von Zion“ in verschiedensten Sprachen laufen, glaube ich kaum, dass das zu verbieten ist. Wir müssen jeden Tag versuchen, dafür zu sorgen, dass das Zeug nicht nachgefragt wird.)
      Aber eben: Reduzieren darauf will ich die Abruzzen überhaupt nicht. Es hat auch eine Menge Erinnerungsstätten für Widerständler, Partisanen-Huldigung und viele Anhänger der kommunistischen Idee. In den Kirchen üben Kirchenchöre, denen ich stundenlang zuhören könnte, den Jahresstromverbrauch des Gotteshauses hat jemand fein säuberlich notiert und der Kirchgemeinde am schwarzen Brett transparent gemacht.

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