Heute habe ich Fotos von 1986 gesucht, weil ich wissen wollte, wie meine Welt damals aussah. Ich erinnere mich, dass mich der eiserne Vorhang, die Aufrüstung und besonders Tschernobyl beschäftigt und wohl auch politisiert haben, dass ich dennoch bei McDonald’s arbeitete, dass ich gerade mit der Rudolf-Steiner-Schule fertig wurde und dass ich mich auf verschiedene Lehrstellen bewarb, die etwas mit Kunst (Galerien, Kunsthändler, Theater) oder Lesen (Buchhandlungen, Verlage, Zeitchriften, Zeitungen) oder Recht (Gerichte, Anwälte) zu tun hatten. Bilder von 1986 habe ich keine gefunden, dafür eine längere Notiz zum Thema Schutz geistigen Eigentums. Vermutlich habe ich mir da erstmals darüber Gedanken gemacht. Das war ja noch vor Internet, aber passt im Rückblick doch ganz gut zu meinen damaligen beruflichen Überlegungen. Vielleicht stand auch etwas zum Copyright in der Tagespresse, weil die Berner Übereinkunft gerade 100 Jahre zurücklag. Ich habe seither oft darüber diskutiert, viel gelesen – besonders im Internet – viel wieder vergessen. Trotzdem habe ich meine Überzeugung, dass jemand, der etwas erschafft, materiellen Nutzen daraus ziehen können sollte, nicht revidiert. Das Copyright scheint mir dazu ein geeignetes Mittel und weit demokratischer als Mäzenentum. (In meinen Notizbüchern komme ich mir übrigens immer sehr langweilig vor. 25 Jahre ziemlich die gleichen Interessen und Beweggründe und vermeintlich hohen Ziele. Es ist Zeit, wieder einmal Freud zu lesen.)
wie war das? „nichts hat sich verändert aber ist alles anders“
kommt schon gut!
Grundsätzlich schon, auch wenn ich aufs Alter bestimmt nicht interessanter werde. Aber in Bezug auf das Urheberrecht sehe ich eher schwarz. (Daher hab‘ ich auch die Grafik für 100-Jahre-Copyright von damals etwas überschattet.)