Lange Jahre war die „Sportwoche“ eine kleine Zugabe zu den übrigen Schulferien, um zur Bewegung anzuregen und die Kinder nach rachitischen Tagen in dunklen Stuben noch etwas an die Sonne zu befördern. Seit dem Herbstschulbeginn ist die „Sportwoche“ zu einer Zäsur geworden, die arbeitstechnisch nicht aus dem Lehrerleben wegzudenken wäre. Und weil es sich bloss um eine Woche handelt, betätigen sich Lehrerinnen und Lehrer dann nur in kleinsten Zeitfenstern sportlich, denn sie haben nämlich bis zum letzten Schultag Noten gemacht und Zeugnisse geschrieben und müssen dringend neuen Unterricht vorbereiten. Daneben streiten sie sich mit ihren Partnern und Kindern, die jedes Jahr lockere Ferien erwarten und jedes Jahr eine intensive Arbeitswoche bekommen.
Um doch etwas Zeit für Sport abzuzweigen, habe ich mir einfach den Weihnachtsstress nicht abgewöhnt, obwohl ich keine Bücher mehr verkaufe. So mache ich also über Weihnachten die Vorarbeit für das neue Semester und setze mich erst mit brauchbaren Semesterplan-Entwürfen und der Kleinfamilie in die Berge ab.
Es werden dann einfach Ferien mit Notebook. Morgens fahre ich meistens Ski, nachmittags lese ich, abends arbeite ich für die Schule. Dieses Jahr habe ich meine Sportwoche-Liste zwar sehr kurz gehalten, kann aber trotzdem nur 70% abhaken. (Einmal bin ich einfach eingeschlafen. Mitten über dem Entwurf für die schriftliche Abschlussprüfung. Was mir besonders respektlos erschien.)
Auf der Gondel, mit Blick auf muntere Gämsen (endlich! Das meist zitierte Wort der Rechtschreibereformkritiker! Völlig natürlich verwendet!) und in die klimagewandelte Bergwelt habe ich konsterniert festgestellt, dass ich nur ein Arbeitsblog habe und dass ich weder philosophisches Geschwurbel noch romantische Ausschweifungen hier unterbringen kann.
Doch ziemlich sicher vermindert eine grosse Schnittmenge von Blogger- und Arbeitsprofil post-internette Identitätsprobleme. Und das ist doch auch ganz schön.
Wünsche trotz des Laptops viel Spaß gehabt zu haben. Das Wetter schien ja eher trübe – nach den Bildern zu urteilen. Schade.
Wow! Bist du die elegante Fahrerin auf dem letzten Bild?
Lisa Rosa – Wetter war durchzogen, aber so ist der Berg halt. Und nach den SMS aus Bern zu schliessen, war’s oben immer noch viiiel schöner.
Vered – ja, ja. Ich fahr‘ ok, aber eher langweilig – keine Buckelpisten und so.
Schöne Bilder! Hab Kind noch gar nie Skifahren gesehen.