Mutter:
Kind, hast du dich jetzt entschieden, was du dem Mädchen antwortest, das dich liebt?
Kind:
Nö- ö.
Mutter:
Hmm. Nun sind aber doch die vereinbarten 14 Tage Bedenkzeit um? Hat sie so viel Geduld?
Kind:
Sie tut schon während der 14 Tage so, als ob ich mit ihr gehen würde, ohne meine Antwort abzuwarten. Dauert eh höchstens noch eine Woche, dass sie mich liebt.
Vater:
Wie kannst du da so sicher sein?
Kind:
Dank ein wenig mathematischem Geschick. Sie hatte neun Freunde [zählt alle neun Namen an den Fingern ab] in einem halben Jahr. Das macht knappe drei Wochen pro Freund.
Mutter:
Würdest du dir denn wünschen, dass sie dich noch länger liebte?
Kind:
Also… ja. Es ist immer gut, wenn man eine hat, die einen liebt. Es ist wie mehr Geld auf deinem Konto als du verdient hast, ein zusätzliches Guthaben halt.
sehr clever und pragmatisch das Kind – ich bin platt. Da könnte sich ja mancher Erwachsene noch eine Scheibe von abschneiden. ;o)
Ach Liisa, das Kind wird auch noch die Erfahrung machen müssen, dass es nicht immer so schön aufgeht mit dem Liebeskonto, leider. Aber ich glaube, dass die meisten Kinder so wären, wenn sie lesen und formulieren dürften, was ihr Herz begehrt. Ein gutes Beispiel sind übrigens auch Frau Julies Kids.
Meines Erachtens ist das Verhältnis zwischen Kinder fotografieren / ihre Überlegungen und Worte registrieren heute schlecht. Wie die Kinder aussehen und was sie für Leistungsergebnisse bringen wird immer wichtiger, während viele Eltern weniger zuhören, was sie sagen. (Also bis in den Siebzigern hat man das ja sowieso nicht gemacht, ich will das nicht idealisieren!).
Auch ich muss mich bemühen, nicht in diese Falle zu tappen und vor lauter Schnappschüssen nicht mehr zuzuhören, aber die Gespräche aufgeschrieben habe ich schon von Anfang an.
Meine liebste Geschichte bleibt die mit den Gummistiefeln, allerdings ereignete sie sich vor sechs Jahren und der Bern-Bezug ist wichtig, aber trotzdem.
Kannst froh sein, dass er sowas zu Hause erzählt, ich weiss von meinen Kinder in dieser Beziehung gar nix (es gibt nur KicherKicher, Bibeli auf der Stirn und ganz klein zusammengefaltetes in den Schulsäcken….)
Ich glaube, Mädchen können das früher mit Freundinnen besprechen, Jungs üben da länger daheim [oder sagen gar niemandem ein einziges Wort]. Ausserdem haben deine Kinder ja einander zum Quatschen!