Widerstand ist mein täglich Brot. Es vergeht kein Schultag, an dem ich nicht in einer Form damit konfrontiert bin oder selber welchen leiste. Was mich an dem Begriff aus der Konfliktanalyse stets etwas verwirrt hat, ist, dass ich Widerstand grundsätzlich als etwas sehr Positives werte, als etwas, das Menschheitsgeschichte schrieb (Ketzer, Forscher, Feministinnen, Partisanen). Doch in der Schule ist Widerstand etwas Mühsahmes und Störendes. Verwirrlich war für mich, dass das gleiche Wort für zwei verschiedene Begriffe stand in meinem Kopf.
Mein DIK1-Kollege Henri Dreyfus hat mit seiner gestrigen Aktion im Kurs gezeigt, dass meine beiden Begriffe doch nicht so weit auseinander liegen. Wir können Widerstand – wenn wir selber nicht zu schlecht drauf sind – immer positiv bewerten. Als Input halt. Bei Kundinnen und Kunden kann ich das, bei Lernenden fällt es mir nicht leicht.
Henri Dreyfus hat ein paar Vorschläge für Widerständler zusammengetragen (his Copyright).
So geht das nicht!
Das kann man nicht machen!
Wir haben das immer schon so gemacht.
Das ist bei uns so.
Das ist unsere Tradition.
Als fähiger Lehrer müssten Sie doch wissen, dass man…
Beschimpfen Sie den Gesprächspartner
Zeigen Sie Verachtung. Zum Beispiel mit „Ja, Sie haben gut reden…“
Schweigen Sie, geben Sie einsilbige Antworten
Werten Sie die Vorschläge ab. Zum Beispiel mit: „Das ist ja schön und gut in der Theorie, aber…“
Sagen Sie zu allen konstruktiven Vorschlägen: „Das habe ich auch schon probiert.“
Übertreiben Sie immer alles, was der Gesprächspartner sagt, damit es absurd wirkt
Unterstellen Sie Ihrem Gesprächsparnter schlechte Absichten
Ich erlaube mir einige Ergänzungen aus meinem Schulzimmer:
Diese Exkursion bringt uns einfach nichts.
Aber das haben Sie uns noch kein einziges Mal gesagt!
Das wiederholen Sie nun schon zum x-ten Mal!
Das muss doch kein Mensch mehr wissen!
Das brauche ich nie im Lehrbetrieb.
Ich bleibe sowieso nicht auf diesem Beruf.
Meine Chefin sagt auch, dass das überflüssig sei.
In meinem Laden kann das niemand und er läuft trotzdem.
Bei ihrem Kollegen dürfen wir das immer!!
Es ist zu heiss.
Wir sind zu müde.
In Hennig/ ehringer: von der Konfrontation zur Kooperation hat es auch Beispiele wie wir den Widerstand hervorrufen oder verringern können. „Gesprächshä(e)mmer und Türöffner“ Wie z.B. dohen, verspotten, Killerphrasen, herunterspielen oder eben zusammenfassen, klären, Gelassenheit, weiterführen.
Deine Beispiele sind so alltäglich, dennoch stimmen sie mich fragwürdig. Good night teacher*
@Tisha: Was mienst du mit fragwürdig stimmen? Ist für dich fragwürdig, dass das gesagt wird?
heute hatte ich jede Menge Ergänzungen. Die Medallien gehen an:
1. Beim anderen Lehrer war ich beim fast Gleichen zwei Noten besser.
2. Wissen Sie eigentlich, dass wir noch arbeiten?
3. Meine Kollegin hat mich nicht informiert.
Was ist das bloß für ein Scheiß?
@Arne: Worauf bezieht sich „das“?