Ich brauche Zeitungen, weil die – weniger als auch schon zwar, aber doch manchmal – schreiben, was ich längst denke, aber formal und verbal nicht auf die Reihe bekomme. Zum Beispiel den träfen Artikel von Kaspar Surber Von links nach oben in der WOZ vom 20. Dezember 2007. Der Titel bezieht sich auf die simple Tatsache oder amüsante Absurdität, dass Oppositionspolitik in einem reichen rechtsbürgerlichen Land schwerlich von reichen Rechtsbürgern gemacht werden kann, sondern – wenn schon – von links nach oben. Wir werden sehen.
Jetzt reden sie also von der Opposition. Und, vermutlich weil es sich reimt, auch von der Obstruktion. Es ist fast schon eine stehende Wendung, dass sie gegen dieses und jenes Gesetz das Referendum ergreifen. Doch es beschleicht einen der Verdacht: Weder Multimilliardär Christoph Blocher noch UBS-Verwaltungsrat Peter Spuhler noch der staatlich subventionierte Medizinhistoriker Christoph Mörgeli noch der gleichfalls subventionierte Bauernjunge Toni Brunner haben eine Ahnung von Opposition. Die Blocherclique politisierte nie gegen die Machtverhältnisse. Oben und unten in dieser Gesellschaft blieben, wo sie sind. Genauso wie ihre publizistischen Steigbügelhalter nie gegen den Mainstream schrieben. Sie radikalisierten einzig die bestehende Ordnung.