Che Guevara war Argentinier und sein Konterfei hat sich ja bekanntlich weitherum etabliert. (Ich frage mich allerdings schon Jahre, ob aus berechtigen oder ästhetischen Gründen – habe viele Varianten von Ches Tagebüchern verkauft, aber keine ohne ihn vorne drauf.) Jedenfalls ist uns der gute alte Che sowohl in der Ausstellung auf der Buchmesse als auch als Dekoration im Haus der Jugend, wo wir wohnten, begegnet.
In Argentinien ist „Ché“ zudem ein Ausruf, um jemandes Aufmerksamkeit zu erregen (steht bei Wikipedia, aber ich hab mich auch bei unserer argentinischen Schulhaus-Reinigungsfrau abgesichert). Offenbar ist Ernesto Guevara ausserhalb seiner Heimat zu seinem Übernamen gekommen und war damit überall als Argentinier zu orten, wenn auch der Akzent der Internationalität geopfert werden musste.
Mit dieser Postkarte gewann Lia Heumann von der Hochschule RheinMain Wiesbaden den „Wettbewerb für junge Gestalter“ mit dem Thema: „Frankfurt begrüsst Argentinien als Ehrengast“.
Che ist auch so etwas wie ein Kosewort. So gibt es ein berühmtes Tango-Stück von Juan José Mosalini: CHE BANDONEON. Also etwa zu übersetzen: Mein Liebling, mein Schatz, mein Freund Bandoneon. Das Bandoneon ist das Haupt-Instrument des Tangos, kleiner als eine normale Ziehharmonika, etwas grösser als ein Schwiizerörgeli.
Lieber Beato! Vielen Dank! Das Bandoneon habe ich ein wenig vermisst an der Buchmesse und mich etwas wehmütig erinnert, wie schön es war, als der Ehrengast Ungarn das Messegeländer mit Musik verschiedenster Gruppen veredelte. Aber vielleicht gibt es irgend ein neues Gesetz, das solches verbietet?
In irgendeiner Halle hörte ich einmal was, aber im ganzen Trubel drin…. Die Ausstellung im Pavillon zur argentinischen Literatur fand ich übrigens miserabel: zu jedem Autoren/in oder Tango-Komponisten ein Schriftstück, ein Foto, eine Reminiszenz (also z.b. ein Bandoneon). Sehr bruchstückhaft. Ging da eigentlich nur hin, weil mich Argentinien seit Jahren fasziniert.